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Von Daniel Thiel

Historische Bestmarken wackeln Hier sieht Gladbach-Coach Farke dennoch Verbesserungspotenzial

Arm in Arm! Ramy Bensebaini (l.), Marcus Thuram (m.) und Alassane Plea (r.) feiern den Sieg von Borussia Mönchengladbach gegen den 1. FC Köln am 9. Oktober 2022.

Marcus Thuram (m.) und Alassane Plea (r.) feiern gemeinsam mit Mitspieler Ramy Bensebaini (l.) und den Fans von Borussia Mönchengladbach. Aufgenommen wurde das Foto nach dem Sieg gegen den 1. FC Köln am 9. Oktober 2022.

Was Borussia unter Trainer Daniel Farke (46) spielt, kann sich über weite Strecken spielerisch durchaus sehen lassen. Dass es offensiv so gut läuft, daran haben zwei Gladbacher maßgeblichen Anteil.

Gladbach-Duo: Thuram und Plea schraubt an Rekorden

Womit verbinden Gladbach-Fans – in erster Linie die etwas älteren – Heiko Herrlich (50)? Vermutlich kommen da schnell die Erinnerungen an seinen moralisch umstrittenen Wechsel von Gladbach zum BVB 1995 inklusive Trainings-Boykott hoch.

Herrlich hat aber auch 27 Jahre, nachdem er Borussia Mönchengladbach verlassen hat, immer noch einen Platz in den Geschichtsbüchern Borussias. Denn Herrlich ist der bisher letzte Gladbacher Bundesliga-Torschützenkönig. In der Saison 1994/95 gelangen ihm und Mario Basler (53/damals Werder Bremen) jeweils 20 Tore.

Das Ziel von Marcus Thuram (25) dürfte es sein, Herrlich seinen Platz in Borussias Geschichtsbüchern streitig zu machen. Und: Aktuell ist der Franzose auf dem besten Wege, Torschützenkönig zu werden.

Nach zwölf Spieltagen gehört Thuram mit neun Toren in der Torjägerliste zur Liga-Spitze. Lange war ein Borussia-Profi nicht mehr in einer so guten Ausgangslage, um sich die Torjägerkanone zum Saisonende zu holen. Der erste Gladbacher Torschützenkönig nach fast drei Jahrzehnten? Das wäre historisch!

Beim 3:1 gegen den VfB Stuttgart am Freitag (4. November 2022) gelang ihm Saisontreffer Nummer neun, aufgelegt von Alassane Plea (29). Plea muss sich allerdings nicht vor seinem Landsmann verstecken.

In drei seiner bisherigen vier Spielzeiten im Gladbach-Trikot traf Plea in der Liga zweistellig. In dieser Saison fokussiert sich Plea aber auf seine Zulieferer-Rolle und ist da Liga-Spitze!

Gegen Stuttgart kam der 29-Jährige zu seinem zehnten Bundesliga-Einsatz der laufenden Saison und steht bereits bei sieben Assists. Drei Vorlagen fehlen Plea noch, um seine persönliche Bundesliga-Bestmarke einzustellen. Zehn Assists gelangen ihm in der Saison 2019/20.

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Das gefiel auch Trainer Daniel Farke, der nach dem Auftritt der beiden Franzosen lobte: „Lasso hat heute ein Top-Spiel gemacht. Das war aber auch nötig, da die vergangenen Spiele nicht auf dem absoluten Top-Niveau waren. Heute hat er aber herausragende Qualität gezeigt, zwischen den Reihen viele Dinge initiiert und nun schon viele Torvorlagen auf seinem Konto. Er war auch gegen den Ball sehr griffig. Es war vielleicht seine beste und komplexeste Leistung.“

Auch Thuram lobte der Borussia-Coach für seinen Treffer. Vollends zufrieden wollte er sich jedoch mit beiden Offensiv-Kräften noch nicht zeigen: „Ich finde, dass Marcus immer noch Entwicklungspotenzial und Luft nach oben hat. Er hat natürlich ein tolles Tor gemacht, hätte aber in der einen oder anderen Szene noch besser agieren können.“

Plea könne ebenfalls noch in Sachen Torausbeute zulegen, so Farke. „Er ist Offensivspieler. Jetzt haben wir den 13 Spieltag und er hat ein Tor, welches durch einen Elfmeter entstanden ist. Jetzt sind wir gierig, dass er noch ein paar Tore dazubekommt. Die Jungs waren top heute, aber Qualität zeigt sich über einen längeren Zeitraum.“

Dennoch: Durch den angesprochenen Treffer von Thuram nach Vorarbeit von Plea gegen Stuttgart stellte das Duo auch in Personalunion einen Bundesliga-Rekord ein. 

Bereits zum achten Mal im Kalenderjahr 2022 traf Thuram nach einem Plea-Assist. Noch nie war ein Duo in dieser Hinsicht erfolgreicher. Bisher war es nur Thomas Müller (33) gelungen, einem Mitspieler acht Tore in einem Kalenderjahr aufzulegen.

Erstmals schaffte er das 2011 mit Sturmpartner Mario Gomez (37) beim FC Bayern München, zehn Jahre später wiederholte Müller dieses Kunststück mit Robert Lewandowski (34).

Thuram und Plea haben noch die Spiele beim VfL Bochum (8. November, 20.30 Uhr) und gegen den BVB (11. November, 20.30 Uhr), um die Bayern in dieser Hinsicht zu übertrumpfen.