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Von Judith Malter

Ablöse, Rückkaufklausel oder Medizincheck? Daran scheiterte der Cuisance-Wechsel 

Michaël Cuisance guckt skeptisch am Spielfeldrand.

Schlechte Nachrichten für Ex-Borussia-Spieler Michaël Cuisance: Sein Wechsel zu Leeds United platzte kurz vorm Abschluss.

Mönchengladbach - Am Mittwoch sah noch alles nach einem Wechsel von Michaël Cuisance (21) vom FC Bayern zu Leeds United aus. Am Donnerstagabend platzte der Wechsel des jungen Franzosen zu dem Premier-League-Aufsteiger jedoch plötzlich (GladbachLIVE berichtete).

Sehen Sie hier die komplette Pressekonferenz von Borussia Mönchengladbach vor dem Derby beim 1. FC Köln:

Sky Sports" hatte zuerst vermeldet, dass der Transfer kurz vor Abschluss ins Straucheln geraten war, nannte aber vorerst keine Gründe für das plötzliche Scheitern. Spekuliert wurde jedoch darüber, dass Leeds mit der Rückkaufoption, die der FC Bayern gefordert habe, nicht einverstanden gewesen sei oder die Ablösesumme dem englischen Klub doch zu hoch war.

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Doch nun kommt raus: Cuisance fiel bei den Engländern wohl durch den Medizincheck. "The Athletic" berichtet darüber, dass bei den obligatorischen medizinischen Untersuchungen, Probleme offengelegt wurden. Aus diesem Grund wolle Leeds von einer Verpflichtung des 21-Jährigen Abstand nehmen.

Das französische Sportmagazin "L'Équipe" berichtet davon, dass bei den Tests eine Verletzung bei Cuisance festgestellt worden sei, die Leeds Trainer Marcelo Bielsa (65) dazu veranlasst habe, den Deal kurz vor Abschluss zu stoppen. Der Trainer hatte sich durch den Transfer des Franzosen sofortige Hilfe erhofft – diese könne Cuisance nun allerdings nicht mehr garantieren.

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Nachdem die Bayern dem Franzosen die Freigabe für einen Wechsel erteilt hatten, absolvierte Cuisance bereits am Mittwochmorgen den Medizincheck in England. Zuvor hatte er sich wohl schon von seinen Mitspielern in München verabschiedet – zu früh. Mittlerweile soll sich der Franzose schon wieder auf dem Rückweg nach München befinden. 

Eine Chance, den Wechsel bis zum 5. Oktober, an diesem Tag schließt das Transferfenster, noch durchzubekommen, gibt es nach Informationen von "The Athletic" nicht.

Borussia hätte wohl von Wechsel profitiert

Schade für Cuisance, der sich durch den Wechsel nach England mehr Spielzeit erhofft hatte. Ärgerlich aber auch für Borussia, denn nach Informationen unserer Redaktion hätten die Gladbacher von einem Transfer in finanzieller Hinsicht profitiert.

Denn: Borussia soll im Vorfeld eine Weiterverkaufs-Klausel im Fall Cuisance mit den Bayern ausgehandelt haben (GladbachLIVE berichtete). Im Falle eines Wechsels hätten die Fohlen also mindestens zehn Prozent der gezahlten Ablöse bekommen. Laut „L´Équipe" sollte Cuisance bei den Engländern einen Vertrag bis 2025 unterzeichnen. Der Rekordmeister sollte im Falle eines Transfers von Premier-League-Aufsteiger Leeds aus England etwa 20 Millionen Euro bekommen.

Cuisance  war 2019 aus dem Fohlen-Stall an die Säbener Straße in München gewechselt. Der 21-Jährige hatte seinerzeit über seinen Berater in Gladbach eine Spiele-Garantie von Trainer Marco Rose (44) und Manager Max Eberl (47) eingefordert. Die gab es aber nicht, im Anschluss streikte sich Cuisance mit einigen zweifelhaften Aktionen weg vom VfL. So trainierte er demonstrativ mit offenen Fußballschuhen. Und fand schließlich mit den Bayern einen neuen Arbeitgeber.

Cuisance hatte in seiner ersten Saison bei Bayern nicht den großen Durchbruch geschafft, mischte zunächst bei der zweiten Mannschaft in der 3. Liga mit. Dort soll er neben guten Leistungen auch dadurch aufgefallen sein, dass er mal seine Fußballschuhe vergessen hatte.

Cuisance bestritt bei Bayern nur elf Pflichtspiele

Insgesamt tat sich der Franzose, der in München noch einen Vertrag bis 2024 hatte, beim Triple-Sieger über weite Strecken der letzten Saison schwer, kam nur auf elf Pflichtspiel-Einsätze (ein Tor, ein Assist). Erst gegen Ende der vergangenen Spielzeit setzte ihn Bayern-Coach Hansi Flick (55) öfter ein, bei der 1:4-Niederlage der Bayern in Hoffenheim stand er jedoch zuletzt nicht mal im Kader des Rekordmeisters.

Aus diesem Grund soll der zentrale Mittelfeldspieler auch in München zuletzt wieder mehr Spielzeit eingefordert haben, die ihm Hansi Flick nicht zusichern konnte, weshalb Cuisance den Rekordmeister nun wohl verlassen wollte.