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Von Achim Müller

Letzter „Posting Day“ für Rose-Ära-Abzähl-Gemeinde Gladbach-Trainer spricht vor Liga-Finish Klartext

Trainer Marco Rose, hier zu sehen am 15. Mai 2021 im Borussia-Park, verlässt Gladbach nach dieser Saison und wechselt zu Borussia Dortmund.

Trainer Marco Rose, hier zu sehen am 15. Mai 2021 im Borussia-Park, verlässt Gladbach nach dieser Saison und wechselt zu Borussia Dortmund. 

Mönchengladbach - Einige Gladbach-Fans haben derzeit in den sozialen Medien ein wiederkehrendes Ritual für sich entdeckt. Sie zählen per Internet-Posting die Tage runter, bis Trainer Marco Rose (44) sein letztes Spiel als Cheftrainer von Borussia Mönchengladbach abgeliefert hat. Offenbar eine Form der Enttäuschungs-Verarbeitung zu der Tatsache, dass Rose, trotz aller „Wollen-Hier-Langfristig-Etwas-Aufbauen“-Rhetorik, am 15. Februar 2021 offiziell gemacht hat, dass er eine ordnungsgemäß ausgehandelte Klausel in seinem Gladbach-Vertrag zieht und zum 1. Juli zu Dortmund wechselt. Die Rose-Ära-Abzähl-Community hat nun am Samstag (22. Mai) ihren letzten „Posting-Day“ vor sich. 

  • Gladbach-Trainer Marco Rose sagt vor dem letzten Spiel in Bremen, dass er nicht zufrieden sei mit der Saison, sollte es nicht mehr für die Conference League reichen
  • Borussia-Manager Max Eberl hält sich mit solchen Äußerungen vor dem letzten Spieltag hingegen zurück
  • Gladbach kann nach einer verkorksten Saison, selbst bei einem Sieg in Bremen, den neuen UEFA-Wettbewerb aus eigener Kraft nicht mehr erreichen

Marco Rose spricht Dinge klar aus, Max Eberl hält sich noch zurück

Gladbach bestreitet dann das allerletzte Saisonspiel bei Werder Bremen (15.30 Uhr/GladbachLIVE-Ticker). Während die Gastgeber aus der Hansestadt dringend einen Sieg benötigen, um aus eigener Kraft einen direkten Abstieg zu verhindern, ist Gladbach ebenfalls in der Bringschuld. Ohne Sieg ist eine Teilnahme am neuen Trostpreis-Wettbewerb der UEFA, der Conference League, nicht möglich. 

Rose sagt auf GladbachLIVE-Nachfrage zu dieser Konstellation: „Wenn wir die Conference League nicht erreichen, dann haben wir unsere Ziele tatsächlich nicht erreicht und können auch nicht zufrieden sein mit der Saison. Ich weiß nicht, ob Max das anders sieht, aber ich glaube schon, dass wir da hier eine gemeinsame Sprache sprechen. Wir haben gemeinsame Ziele für uns erarbeitet.“

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Manager Max Eberl sagt zu diesem Thema: „Wir haben in dieser Saison sehr lange um Europa gespielt. Und tun es auch immer noch. Auch am letzten Spieltag. Und ich habe immer gesagt: Wenn wir das tun, dann haben wir eine gute Saison gespielt.“

Der 47-Jährige schiebt nach: „Natürlich, wenn wir jetzt so lange oben mit dabei gewesen sind, dazu die ganze Voraussetzungen nehmen, dann haben wir uns Europa als Ziel gesetzt. Wir haben die Chance noch. Und deswegen würde ich gerne sagen, wie zufrieden ich letztendlich bin, wenn wir diesen letzten Tag hinter uns gebracht haben. Wenn das letzte Spiel gespielt ist und wir unser Resultat haben, dann werde ich auch meine Einschätzung geben.“

Eberl will also dann abschließend Borussias Saisonabschneiden bewerten, wenn sich jegliche Konjunktiv-Formulierungen wie hätte, wäre oder sollte erledigt haben. Und die Tabelle, wie in Stein gemeißelt, dokumentiert, für was es beim VfL Borussia 1900 am Ende tatsächlich gereicht hat.  

Marco Rose sagt auf die Frage zu seiner persönlichen Gladbach-Analyse: „Da habe ich mir jetzt noch nicht so große Gedanken gemacht. Das mache ich, wenn mein Urlaub begonnen hat.“ Rose war 2019 von RB Salzburg an den Niederrhein gekommen.

Max Eberl hatte Rose nur rekrutieren können, weil dieser seinerzeit auch eine Ausstiegsklausel beim österreichischen Abonnement-Meister hatte. Gladbach zahlte für Rose eine Ablöse, die nach GladbachLIVE-Informationen etwas oberhalb der Drei-Millionen-Euro-Grenze gelegen haben soll. 

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Roses neuer Arbeitgeber, Borussia Dortmund, zahlt eine Ablöse von etwas mehr als fünf Millionen Euro an Gladbach.

Rose, gebürtiger Leipziger, hat in Gladbach seine ersten Jahre und Erfahrungen überhaupt als Cheftrainer in der Beletage des deutschen Fußballs gesammelt: „Was ich schon jetzt sagen kann: Es ist eine große Herausforderung, Bundesliga-Trainer zu sein. Weil man sich mit vielen Dingen auseinanderzusetzen hat. Man ist verantwortlich für eine große Gruppe. Für Stimmung. Man muss erfolgreich arbeiten, um weitermachen zu dürfen. Du musst viele Dinge erklären, eine Mannschaft führen. Daher hatte ich bislang viel zu tun. Aber nach der Saison werde ich natürlich auch mal über mich nachdenken.“

Marco Rose: „Stimmung nicht so, wie wir uns das gewünscht haben“

Rose sagt weiter: „Es ist natürlich viel passiert in diesen zwei Jahren. Wir waren sehr erfolgreich. Wir haben uns für die Champions League qualifiziert. Wir hatten auch schwierige Momente. Vor allem das letzte Vierteljahr haben wir uns alle anders vorgestellt. So dass die Stimmung im Verein und um den Verein herum nicht so gewesen ist, wie wir uns das gewünscht haben. Und natürlich wird es für mich Ansätze geben, darüber nachzudenken, woran es gelegen hat. Und wie kann man sich da auch persönlich weiterentwickeln.“

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Gladbachs Auftritt am letzten Spieltag in Bremen dürfte also noch für einigen Nachklang rund um den Borussia-Park sorgen.