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Von Piet van Riesenbeck

Durchgestartet bis in die Königsklasse Gladbachs Nationalspieler erfüllt sich Kindheits-Träume im Wochen-Rhythmus

Florian Neuhaus, Jonas Hofmann, Patrick Herrmann und Marcus Thuram (v.l.) jubeln im Mailänder Giuseppe-Meazza-Stadion.

Florian Neuhaus, Jonas Hofmann, Patrick Herrmann und Marcus Thuram (v.l.) feiern einen Treffer im Champions-League-Spiel gegen Inter Mailand.

Mönchengladbach - Erstes Länderspiel, erstes Tor für Deutschland, erstes Mal Champions League gegen Inter Mailand – Gladbachs Florian Neuhaus (23) dürfte sich in diesem Oktober das ein oder andere Mal in die Wange gezwickt haben. Der Mittelfeldmann erfüllt sich gerade im Wochen-Rhythmus Kindheitsträume.

Florian Neuhaus: Champions League war Pflichtprogramm

Wie groß die Sehnsucht des kleinen Florian aus Landsberg am Lech tatsächlich war, verriet der Senkrecht-Starter jetzt im Interview mit dem Online-Portal „t-online“. „Die Champions League dienstags und mittwochs war Pflichtprogramm. Ich habe mich schon früh morgens in der Schule auf die Partien am Abend gefreut“, schwärmte Neuhaus: „Als Kind war es für mich etwas ganz besonderes, am Abend mit meinen Eltern die Spiele vor dem Fernseher zu verfolgen. Da geht schon ein riesiger Traum in Erfüllung, dass ich in diesem Wettbewerb jetzt selbst auf dem Platz stehen darf.“

Seinen heutigen Verein hat der junge Champions-League-Fan dabei eher nicht zu Gesicht bekommen. Mit der Königsklasse hatten die Fohlen während Neuhaus‘ Kindheit nichts am Hut, spielten häufiger montags als dienstags oder mittwochs. Als 2015 erstmals die Qualifikation gelang, war Neuhaus schon 18 Jahre alt und in der Jugend von 1860 München selbst auf dem Weg zum Profi.

Florian Neuhaus trug Trikots von Real und Inter

Statt ein Leibchen von Borussia besorgte sich Neuhaus daher die Trikots der heutigen Gruppen-Gegner Real Madrid oder Inter Mailand: „Im Urlaub kaufte ich mir früher auf dem Markt auch manchmal eines dieser nachgemachten Trikots für 10, 15 Euro. Das sind einfach zwei der absoluten Top-Teams, die Gegner, von denen man als Kind geträumt hat, und mit denen ich mich jetzt als Profi auch messen will“, verrät der gebürtige Bayer.

Aus diesen Träumen ist für Neuhaus mittlerweile Realität geworden. Inter Mailand hat den Gladbacher als genialen Passgeber vor dem zwischenzeitlichen 2:1 für die Fohlen kennengelernt. Real-Trainer Zinedine Zidane (48), selbst eins genialer Dirigent im Mittelfeld, wird seine Stars in der Team-Besprechung ebenfalls auf Neuhaus eingeschworen haben.

Neuhaus über Hammer-Gruppe: Diese Rolle kann uns liegen

Die Top-Gegner in der Gruppe B sieht Florian Neuhaus nicht nur als Erfüllung eines Kindheitstraumes, sondern auch als Chance. „Dass wir nicht als Favoriten in die Partien gehen und überraschen können, ist eine Rolle, die uns liegen kann“, so die Einschätzung des Gladbachers: „Das hat man nicht zuletzt in der vergangenen Hinrunde gegen den FC Bayern gesehen, als wir mit 2:1 gewannen.“

Doch nicht nur mit den Fohlen hat Neuhaus große Ziele. Nach dem Debüt in der Nationalelf, will sich der Gladbacher dort jetzt festsetzen: „Jetzt geht es darum, mich für weitere Nominierungen zu empfehlen und mich für die Zukunft anzubieten.“

Für die Nationalelf steht dann vor allem ein Event im Vordergrund: Die verschobene EM 2021, das erste große Turnier seit dem Super-GAU in Russland 2018. Dort will Neuhaus natürlich dabei sein, wenn es darum geht, das Image der deutschen Nationalmannschaft wiederherzustellen.

Neuhaus: Kein Mangel an Führungsqualität bei DFB-Elf

„Die Nominierung für das Turnier wäre eine große Sache für mich“, so Neuhaus im „t-online“-Interview: „Schließlich würde das bedeuten, dass ich unter den 23 besten Fußballern des Landes wäre.“

Dass, das Team von Jogi Löw (60) dabei Verstärkung durch die ausrangierten Mats Hummels (31) und Thomas Müller (30) brauchen wird, glaubt der Neuling dagegen nicht. „Das Team, das ich angetroffen habe, hat enormes Potential – nicht nur fußballerisch, sondern auch menschlich”, meint Neuhaus und legt nach: „Um Führungsqualität in der DFB-Elf muss sich niemand Sorgen machen.”

Gladbachs Neuhaus mit starker Konkurrenz im DFB-Mittelfeld

Eine klare Ansage also, zur Diskussionen um eine Rückkehr der wieder erstarkten Alt-Stars. Konkurrenz hat der Fohlen-Achter im DFB-Kader auch so mehr als genug. Auf seiner Position im zentralen Mittelfeld sitzen ihm aktuell Stars, wie Leon Goretzka (25), Joshua Kimmich (25), Toni Kroos (30), Ilkay Gündogan (30) vor der Nase.

Ein gewisser Jonas Hofmann (28) debütierte jüngst ebenfalls für Löw und drängt sich mit Top-Leistungen im Verein für weitere Einsätze auf.