Sie verwenden einen veralteten Browser. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser, um Ihren Besuch bei uns zu verbessern.

Von Judith Malter

GladbachLIVE-Kommentar Warum sich VfL-Fans trotz Punktverlust über das Remis in Berlin freuen dürfen

Die Gladbacher Alassane Plea, Lars Stindl und Marcus Thuram bejubeln das zwischenzeitliche 2:1 bei Hertha BSC am 10. April 2021.

Die Gladbacher Alassane Plea, Lars Stindl und Marcus Thuram bejubeln das zwischenzeitliche 2:1 bei Hertha BSC. Die Partie am 10. April 2021 endete 2:2.

Mönchengladbach - Auf den ersten Blick ist Gladbachs 2:2 bei Hertha BSC am Samstag (10. April 2021) ein klarer Rückschlag. Nach zwei Siegen in Folge (3:0 auf Schalke und 2:1 gegen Freiburg) sollte die Siegesserie beim Abstiegskandidaten aus der Hauptstadt ausgebaut werden, um weitere wichtige Zähler für eine Platzierung in den europäischen Rängen einzufahren. Das gelang nicht. Stattdessen gab es einen Punkt, der weder Borussia noch die Berliner wirklich weiterbringt.

  • Gladbach hat bei Hertha BSC 2:2 gespielt
  • Die Fohlen agierten dabei fast 80 Minuten in Unterzahl
  • Nach 28 Spieltagen belegt Borussia Rang acht der Bundesliga-Tabelle

Hertha gegen Gladbach: Fast 80 Minuten in Unterzahl

Betrachtet man nun aber den Spielverlauf genauer, so wir man das Gefühl von Enttäuschung über einen verlorenen „Dreier“ wohl nochmal überdenken. Denn: Die Fohlen agierten, bedingt durch eine Rote Karte von VfL-Keeper Yann Sommer (32), bereits ab der 13. Spielminute in Unterzahl.

So musste nach dem Platzverweis von Sommer, Routinier Oscar Wendt (35) das Feld verlassen, um Platz für Ersatz-Torhüter Tobias Sippel (33) zu machen. Der komplette Matchplan, den Trainer Marco Rose (44) und sein Team ausgeheckt hatten – durcheinander!

Kein Wunder also, dass die Gladbacher zwischenzeitlich kurz den Faden verloren und nach 23 Minuten in Rückstand gerieten. Aber: Was dann passierte, kann durchaus als Erfolg gewertet werden.

*Anzeige: Aktuelle Gutscheine für den Fanshop von Borussia Mönchengladbach im EXPRESS-Gutscheinportal sichern*

Die Fohlenelf fing sich nämlich recht schnell wieder, kämpfte und schaffte es nur vier Minuten später den Spielstand durch Stürmer Alassane Plea (28) zu egalisieren. Mehr noch: Mit einem beherzten und engagierten Auftritt und einem souverän verwandelten Elfer von „Capitano“ Lars Stindl (32) drehten die Fohlen die Partie sogar vor der Pause zwischenzeitlich.

Zwar fing sich die Elf vom Niederrhein kurz nach dem Seitenwechsel erneut den Ausgleich, knickte aber auch dann nicht ein und brachte das Remis trotz drückender Herthaner mit einer starken Mannschaftsleistung noch über die Bühne.

Das sah auch Trainer Rose, der sein Team nach dem Spiel lobte: „Das war eine großartige kämpferische Leistung von den Jungs. Es ist wichtig, dass wir aus dem Spiel viele positive Dinge mitnehmen. Die Jungs sind gerannt, marschiert, haben versucht ein offenes Spiel draus zu machen, haben wenig zugelassen und selber nochmal ein oder zwei Nadelstiche gesetzt.“

Folgen Sie uns auf Instagram: @gladbachlive

Mit Hinblick auf die fast 80-minütige Unterzahl ist das 2:2 der Fohlen also nicht unbedingt als Enttäuschung zu sehen. Im Gegenteil: Borussia hat damit bewiesen, dass sie sich nicht unterkriegen lässt und trotz eines Rückschlags für ein gutes Ergebnis und den Traum von Europa kämpft.

Gladbach hat in Berlin wichtige Tugenden auf den Platz gebracht

Man darf sich als VfL-Fan also diesmal durchaus auch über einen Punkt freuen. Aber: Auch ein wenig Ärger sei natürlich erlaubt, denn: Am Ende überwiegt fast schon das Gefühl, dass mit etwas Glück und eventuell auch anderen Schiedsrichterentscheidungen, trotz der Unterzahl in Berlin vielleicht sogar noch mehr drin gewesen wäre.

Dennoch: Die Freude sollte diesmal überwiegen. Denn:  Borussia hat in Berlin Tugenden wie Kampfgeist, Mannschaftszusammenhalt und Ausdauer bewiesen. Und: Genau diese Tugenden könnten es am Ende sein, die den Fohlen vielleicht doch noch zu einem Tabellenplatz verhelfen, der zur Teilnahme am Europapokal berechtigt.