Nach Bremen-Pleite Gladbach-Krisensitzung abgeschlossen – Seoane-Nachfolger steht bereit

Finanzielle und sportliche Leitung bei Gladbach: Stefan Stegemann (l.) und Roland Virkus am Borussia-Park.
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Gerardo Seoane (46) leitete am Montagvormittag (15. September 2025) am Borussia-Park ganz normal das Teamtraining. Nur normal war es im Hintergrund eben nicht.
Nach der peinlichen 0:4-Niederlage gegen Werder Bremen am Vortag tagte bei Borussia Mönchengladbach die Vereinsführung bei einer Krisensitzung. Sport-Geschäftsführer Roland Virkus (58), CEO Dr. Stefan Stegemann (61) & Co. suchten nach den Gründen für den Fehlstart in der Bundesliga (drei Spiele, ein Punkt, Torverhältnis 0:5).
Seoane als Gladbach-Trainer entlassen – Polanski übernimmt
Erstmals in seiner Amtszeit stellte sich Virkus nach dem Bremen-Spiel nicht mehr klipp und klar hinter seinen Trainer Seoane. Der gebürtige Mönchengladbacher müsse „eine Nacht drüber schlafen“.
Das hat Virkus getan und gemeinsam mit seinen Kollegen am frühen Montagmorgen für etwa zwei Stunden intensiv über mögliche Lösungen diskutiert.
Die Entscheidung: Borussia trennt sich von Trainer Gerardo Seoane mit sofortiger Wirkung. Der Schweizer wurde von seinen Aufgaben freigestellt. Für ihn übernimmt vorerst U23-Trainer Eugen Polanski (39). Mit Blick auf das harte Programm in der Bundesliga, könnte ein langfristiger Nachfolger erst später folgen.
Als Nächstes geht es für Gladbach auswärts bei Bayer 04 Leverkusen ran, dann kommt Eintracht Frankfurt zu Gast und schließlich wartet der SC Freiburg. Würde man zum jetzigen Zeitpunkt einen Trainerwechsel vollziehen, hätte der neue Mann gleich drei harte Nüsse vor der Nase.
Polanski wird wohl mindestens gegen Leverkusen auf der Bank sitzen. Ob er auch ein Kandidat darüber hinaus ist, bleibt noch offen. Der Ex-Profi zeigt in der Regionalliga West, dass er Teams ins obere Tabellendrittel coachen kann und soll selbst nicht abgeneigt sein, den nächsten Schritt auf der Karriereleiter zu gehen.
Die sportliche Leitung hat durch die Polanski-Lösung jedenfalls vorerst genügend Zeit, sich nach einem geeigneten Nachfolger umzuschauen.
Virkus selbst scheint derzeit wohl nicht zwingend auf dem Prüfstand zu stehen, der gebürtige Mönchengladbacher wirkte in der Krisensitzung mit und begründete die Entscheidung: „Nach einer intensiven Aufarbeitung unseres Saisonstarts sind wir zu der Überzeugung gelangt, dass wir eine Änderung auf der Position des Cheftrainers vornehmen müssen. Nach nun saisonübergreifend zehn Bundesligaspielen ohne Sieg ist bei uns der Glaube geschwunden, dass der Umschwung mit Gerardo gelingen kann.“
Als mögliche Nachfolge-Kandidaten werden laut „Kicker“ Ex-VfB-Coach Pellegrino Matarazzo (47) und Ex-Bayern-Profi Martin Demichelis (44) gehandelt. Beide Trainer sind derzeit vertragslos.