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Von Daniel Thiel

Wichtige „Lebensretter“-Aktion Als ein Borussia-Spieler an Weihnachten um das Leben einer Frau kämpfte

Peer Kluge bejubelt am 31. Oktober 2017 im schwarz-weißen Trikot von Borussia Mönchengladbach ein Tor mit anderen Spielern der Traditionsmannschaft Weisweiler-Elf. Auch Mike Hanke jubelt mit.

Peer Kluge (l.), hier am 31. Oktober 2017, spielte von 2001 bis 2007 für Borussia Mönchengladbach. Seit seinem Karriereende ist Kluge für die Borussia-Traditionsmannschaft, die Weisweiler-Elf, aktiv.

Ruhe im Borussia-Park – im Stadion und auf den Trainingsplätzen passiert an den Weihnachtstagen wenig. Die Weihnachtstage im Dezember 2005 verbrachte der damalige Borussia-Spieler Peer Kluge (42) in einer Klinik – im Kampf gegen den Krebs.

Gladbach: Ex-Spieler Peer Kluge setzt sich seit 17 Jahren für DKMS ein

Kürzlich kehrte Peer Kluge in den Borussia-Park zurück. Beim Legendenspiel war er einer von über 30 ehemaligen Spielern von Borussia Mönchengladbach, die für die „Legenden des Parks“ aufliefen.

Viele Borussia-Fans erinnern sich noch an Kluges Aktionen auf dem Rasen, nachdem er 2001 als 20-Jähriger aus Chemnitz an den Niederrhein gewechselt war.

In der Winterpause der Saison 2005/06 war Kluge nicht im Borussia-Park unterwegs, sondern in der Chemnitzer Uniklinik. Eine Operation wegen einer Verletzung? Nein! Kluge wurde am 26. Dezember 2005 zum Stammzellenspender.

Mit dem Slogan „Werde zum Lebensretter“ wirbt die DKMS seit vielen Jahren für Unterstützung im Kampf gegen Blutkrebs. Ein langjähriger Unterstützer ist Kluge – der Startschuss fiel auf Initiative von Borussia. Denn im Spätsommer 2005 organisierte der Verein eine Registrierungsaktion, wie Kluge in einem Blogeintrag auf der Website der DKMS schildert.

Der Profi machte mit – nach eigener Aussage ohne großes Vorwissen: „Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich über Blutkrebs und die Stammzellspende bis dahin wenig bis gar nichts wusste und mir dementsprechend noch keine Gedanken darüber gemacht hatte.“

Schnell sollte Kluge aber mittendrin im Prozess einer Stammzellenspende sein: „Zwei Monate später wurde ich bereits von der DKMS kontaktiert, dass ich als Spender in Frage kommen würde und für die Bestätigungstypisierung nochmal Blut abgeben müsse.“

Alle Voraussetzungen waren gegeben, so konnte der ehemalige Bundesliga-Spieler zum Spender werden. Die Empfängerin der Stammzellenspende kam weder aus Mönchengladbach noch aus Chemnitz, sondern aus den USA.

Diese Information erhielt Kluge nach der Entnahme am zweiten Weihnachtsfeiertag, ebenso wie die Information, dass die Patientin trotz der Spende leider verstarb.

„Ich war betroffen und traurig, denn ich hatte gehofft, dass sie wieder ein normales Leben leben kann“, schreibt Kluge. Den Kampf gegen den Krebs hat Kluge bis heute aber nicht aufgegeben – im Gegenteil.

Diese Monate vor mittlerweile 17 Jahre prägten das Leben des Fußballers. Denn seitdem unterstützt er die DKMS – durch Spenden und als Botschafter.

Zudem eröffnete er 2018 ein Perücken-Studio – in erster Linie, um Menschen zu helfen, die mit krankheitsbedingtem Haarverlust zu kämpfen haben. Dazu zählen auch Chemotherapie-Patienten.

Rund eineinhalb Jahre nach seiner Stammzellenspende im Dezember 2005 verließ Kluge Mönchengladbach und wechselte 2007 nach Nürnberg.

Daraufhin spielte er noch für Schalke 04, Hertha BSC und Arminia Bielefeld. Die sportliche Heimat des ehemaligen Bundesliga-Profis wechselte also noch mehrfach, seine Leidenschaft im Kampf gegen Krebs ist nach wie vor ungebrochen.