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Von Achim Müller

Spuck-Eklat um Gladbach-Stürmer Frankreich-Held Thuram: „War das wirklich mein Sohn?“

Frankreichs Welt- und Europameister Lilian Thuram bei einem Auftritt am 25. Mai 2019 beim Film-Festival in Cannes.

Frankreichs Welt- und Europameister Lilian Thuram, hier bei einem Auftritt am 25. Mai 2019 beim Film-Festival in Cannes, hat sich zur Spuck-Affäre seines Sohnes Marcus Thuram, der bei Borussia Mönchengladbach spielt, geäußert.

Mönchengladbach - Er ist Welt- und Europameister. Rekordnationalspieler Frankreichs. Ritter der Ehrenlegion. Die Rede ist von Lilian Thuram (48), ein Fußball-Volksheld in unserem Nachbarland, der sich zudem international einen glänzenden Ruf durch seinen Kampf gegen Rassismus und Diskriminierung erworben hat.

Lilian Thuram, Vater von Marcus Thuram, äußert sich zum Spuck-Eklat

Und natürlich dürfte Lilian Thuram gar nicht gefallen haben, dass seinem Sohn Marcus Thuram (23) jüngst ein Fauxpas unterlaufen ist. Der 23-Jährige hatte am letzten Bundesliga-Spieltag vor dem Jahreswechsel, im Trikot der Gladbacher Borussia, beim Duell mit 1899 Hoffenheim, seinen Gegenspieler Stefan Posch (23) angespuckt. Ins Gesicht. Thuram sah die Rote Karte, Gladbach verlor noch 1:2.

Weitere Folgen: Sperre für sechs Spiele vom Deutschen Fußball-Bund, 40.000 Euro Strafe. Borussia verdonnerte Thuram zudem zu einer Strafe in Höhe eines Monatsgehaltes. Das Geld soll gespendet werden.

Vater Lilian Thuram sagt zu den ganzen Vorfällen in einem Interview mit dem Radio-Sender „RCI“: „Ich war extrem geschockt, als ich das gesehen habe. Ich habe das Spiel selber verfolgt und mich gefragt: ,War das wirklich mein Sohn?‘“

Der WM-Sieger von 1998 gibt weiter an, dass er nach dem Spuck-Eklat mit seinem Sohn Marcus telefoniert habe. Lilian Thuram: „Seine Erklärung für den Vorfall lautete, dass er wütend gewesen war und seinen Gegenspieler auch entsprechend angeschrien hatte. Ohne es beabsichtigt zu haben, ist ihm dabei etwas Speichel abgegangen.“

Lilian Thuram betont, sein Sohn habe ihm und auch Bruder Khéphren Thuram (19/OGC Nizza)  gegenüber beteuert, es nicht mit Absicht getan zu haben. „Marcus hat es so geschildert: ,Ich war wütend, ich habe geschrien – und der Speichel kam von alleine raus.‘“

Zuvor hatte bereits Gladbachs Manager Max Eberl (47) eine ähnliche Stellungnahme abgegeben. „Wir kennen Marcus nun schon seit fast zwei Jahren, wir kennen sein Umfeld, wir kennen sein Elternhaus und das alles passt überhaupt nicht zu dem, was passiert ist.“

Eberl sagte weiter: „Marcus ist am Boden zerstört und er hat mir glaubhaft versichert, dass er Stefan Posch nicht absichtlich angespuckt hat. Er hat mir gesagt, dass er bei einem Disput mit Stefan Posch mehrfach auf Französisch geschimpft und dabei im Zuge eines Wortschwalls und in größter Erregung unwillkürlich gespuckt hat. Und er weiß, dass das die Sache nicht ändert, dass die Bilder für sich sprechen und der Platzverweis absolut in Ordnung war. Ich glaube ihm das, was er sagt, denn ich habe ihn als einen reflektierten Menschen mit einem tadellosen Benehmen kennengelernt. Er hat es getan, aber er hat es nicht mit Absicht getan.“

In der Bundesliga ist Marcus Thuram bis zum BVB-Duell gesperrt

Fakt ist: Für den Spuck-Eklat ist Marcus Thuram vom DFB bestraft worden. Bis zum 22. Januar 2021, dem Rückrundenspiel gegen Dortmund, ist der Angreifer gesperrt. Das erste Pflichtspiel ohne Thuram konnte Borussia gewinnen. Im DFB-Pokal gab es einen souveränen 5:0-Sieg beim Regionalligisten SV Elversberg (Saarland).