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Von Daniel Thiel

Eberl-Wahnsinn oder Geniestreich? Als Borussia 17 Millionen Euro für Bremen-Star überweisen wollte

Max Eberl plante den Transfer von Niclas Füllkrug, als er 2018 noch als Manager von Borussia Mönchengladbach tätig war. Das Foto zeigt Eberl, nun sportlich Verantwortlicher bei RB Leipzig, am 3. März 2023 vor dem Bundesliga-Spiel bei Borussia Dortmund.

Max Eberl plante den Transfer von Niclas Füllkrug, als er 2018 noch als Manager von Borussia Mönchengladbach tätig war. Das Foto zeigt Eberl, nun sportlich Verantwortlicher bei RB Leipzig, am 3. März 2023.

Hatte Max Eberl (49) bei diesem Transfer-Plan ein goldenes Näschen oder war das Angebot dennoch überzogen?

Am Freitagabend (17. März 2023, 20.30 Uhr) empfängt Borussia Mönchengladbach den SV Werder Bremen im Borussia-Park. Das Duell der beiden Tabellennachbarn lässt einen Werder-Star vermutlich in den Sommer 2018 zurückblicken.

Gladbach trifft auf Füllkrug – fast landete Werder-Star 2018 bei Borussia

Dabei geht es aber nicht um die verkorkste WM der deutschen Nationalmannschaft in Russland, sondern um einen sich damals anbahnenden Transfer-Hammer.

Der entscheidende Mann bei diesem angepeilten Millionen-Deal war Ex-Borussia-Entscheider Max Eberl!

Er wollte unbedingt einen neuen Angreifer nach Gladbach lotsen und hatte einen Spieler als Hauptziel ins Visier genommen, der seitdem eine beeindruckende Entwicklung genommen hatte.

Eberl gab vor mittlerweile viereinhalb Jahren mehrere Angebote für Niclas Füllkrug (30) ab. Füllkrug stand 2018 noch in Diensten von Hannover 96.

Dass das Fohlen-Interesse so schnell publik, lag nicht etwa an Eberl oder Füllkrug, sondern an Martin Kind (78), dem Mehrheitsgesellschafter der Hannoveraner.  

Er plauderte in seiner gewohnt medienwirksamen Manier über die Angebote, die vom linken Niederrhein eintrudelten.

Als Borussia schließlich ein Angebot über 17 Millionen Euro für Füllkrug in die Wege leitete, war der damalige Hannover-Manager Horst Heldt (53) bereit, Füllkrug ziehen zu lassen. Nur Kind stellte sich quer!

Ist Füllkrug wirklich 17 Millionen Euro wert? Im Borussia-Umfeld gab es da einige Zweifler. Letztlich kam der Wechsel durch das Kind-Veto ohnehin nicht zustande.

Füllkrug wechselte ein Jahr später für nur 6,5 Millionen Euro zu seinem jetzigen Klub Werder Bremen. Borussia legte unterdessen noch einige Millionen drauf und holte in dem Sommer Alassane Plea (30) für 23 Millionen Euro. 

War der Eberl-Vorstoß, 17 Millionen Euro für den damals 25-jährigen Füllkrug zu bieten, eine Wahnsinns-Entscheidung oder ein Geniestreich des Ex-Borussia-Entscheiders?

Aufgrund der Auswirkungen der Corona-Pandemie wirkt ein Borussia-Angebot in einer solchen Größenordnung mittlerweile geradezu utopisch und Füllkrug konnte 2018 gerade einmal eine gute Bundesliga-Saison (14 Tore für Hannover in der Saison 17/18) vorweisen.

Am Freitagabend kommt Füllkrug aber als deutscher Nationalspieler und als Führender der Bundesliga-Torschützenliste in den Borussia-Park, seiner Beinahe-Wirkungsstätte. 

Spätestens durch seinen Treffer im WM-Spiel gegen Spanien im November 2022 ist Füllkrug jedem Fußball-Interessierten in Deutschland ein Begriff. Er gilt als der Spieler, der in Deutschland dem prototypischen Mittelstürmer am nächsten kommt.

Es ist ein klassisches „Was wäre, wenn?“-Szenario, zu beurteilen, wie Füllkrug in den vergangenen Jahren bei Borussia eingeschlagen wäre – hätte es das Kind-Veto 2018 nicht gegeben.

Klar ist aber: Borussia trifft am Freitag auf einen extrem gefährlichen Stürmer, der seinen Qualität in den vergangenen Monaten sowohl in der Bundesliga als auch bei der Weltmeisterschaft unter Beweis gestellt hat.