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Von Jannik Sorgatz

Sieben Paraden in Bremen Mutig, mutig! Fast hätte Sommers weiße Weste noch Flecken bekommen

Knapp war's: Yann Sommer lässt sich von Werder Bremens Leonardo Bittencourt den Ball abluchsen. Am Ende hielt der Keeper mit Borussia Mönchengladbach aber die Null.

Knapp war's: Yann Sommer lässt sich von Werder Bremens Leonardo Bittencourt den Ball abluchsen. Am Ende hielt der Keeper mit Borussia Mönchengladbach aber die Null.

Bremen - Mehr als fünf Monate hatte Yann Sommer (31) warten müssen. Und um ein Haar hätte er sich die erste weiße Weste des Jahres noch von oben bis unten bekleckert.

Ziemlich wagemutig ging er in 73. Minute gegen gleich zwei Bremer ins Dribbling. Leonardo Bittencourt (26) und Marco Friedl (22) nahmen den Schweizer Keeper in die Zange. Sommers Kollegen mussten sich mit allem reinwerfen, was sie haben, um das Tor zu verteidigen.

Oliver Kahn lobte Yann Sommer

Die Nummer ging gut, genauso wie ein späterer Ausflug mit Ball am Fuß. Dabei ist genau das die Disziplin, in der Sommer die Experten schon länger vom Status „Weltklasse“ überzeugt hatte. Mit seinen Paraden ließ er ehemalige Größen wie Oliver Kahn (50) erst in der Hinrunde dieser Saison so richtig mit der Zunge schnalzen. Im Gesamtpaket gehört Sommer zur absoluten Torwart-Elite – was er in Bremen vor allem auf der Linie untermauerte.

„Wir haben nach langer Zeit mal wieder zu Null gespielt, um mit etwas Positivem anzufangen“, sagte Trainer Marco Rose (43), bevor er ausholte, um die Problemchen seiner Mannschaft beim 0:0 gegen Werders Abstiegskämpfer zu benennen.

Sommer hält doppelt gegen Rashica und Friedl

Sommer hatte mit sieben Paraden einen erheblichen Teil dazu beitragen. Nur beim 3:1 gegen Mainz 05 im Januar hat er diese Saison mehr Schüsse abgewehrt. Besonders seine Doppeltat direkt nach der Pause konnte sich sehen lassen: Erst tauchte er ab beim starken Freistoß von Milot Rashica (23), dann war er schnell genug oben, um Friedls Nachschuss per Fußreflex zu entschärfen.

Vor dem 28. Spieltag hatte Borussia nur noch die sechstbeste Abwehr der Bundesliga gestellt, jetzt haben wieder nur Bayern München und RB Leipzig weniger Tore kassiert als die Fohlen. Dreimal in der Rückrunde war Sommers Traum vom Zu-Null erst in der Schlussphase geplatzt. Vergangenen Samstag gegen Bayer Leverkusen musste er dann bereits nach wenigen Minuten hinter sich greifen, am Elfmeter von Kai Havertz (20) war er gleich zweimal dran, ohne ihn abwehren zu können.

Gladbachs Sommer verhindert Negativrekord

Die weiße Weste an der Weser dürfte Sommer jede Menge Genugtuung bereiten. Zumal er seinen Negativrekord im Borussia-Trikot verhindert hat: Zehn Spiele in Folge war er stets bezwungen worden, elf Spiele waren es von Mai bis November 2015, da allerdings unterbrochen von einem Zu-Null in der Champions League. Um dort wieder hinzukommen, wird es im Endspurt auch auf Borussias Torwart und Vize-Kapitän ankommen.