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Von Leo Bach (lb)

Zerwürfnis mit Seoane Gladbachs größter Gewinner des Trainer-Rauswurfs

Florian Neuhaus und Fabio Chiarodia kommen vom Aufwärmen zurück zur Bank.

Unter Seoane nur Einwechselspieler: Florian Neuhaus (l.) und Fabio Chiarodia (m.) in Heidenheim.

Wo sich eine Tür schließt, geht eine andere auf – so ist das auch im Fußball.

Nachdem sich Borussia Mönchengladbach am Montag (15. September 2025) von Trainer Gerardo Seoane (46) getrennt hat, werden die Karten am Niederrhein neu gemischt. Das betrifft auch den Kader – wo sich einige Akteure wohl über die Veränderung freuen dürften.

Neuhaus als großer Gewinner der Seoane-Entlassung

Zu ihnen zählt mit Sicherheit auch Florian Neuhaus. Der 28-Jährige hatte es unter Seoane so schwer, wie kein anderer Fohlen-Profi. In den etwas mehr als zwei Jahren Amtszeit des Schweizers kam Neuhaus nur auf 19 Startelfeinsätze. Zum Vergleich: allein in der Saison 2022/23 vor Seoane waren es noch 17.

Der Ex-Nationalspieler (zehn Länderspiele, zwei Tore) schien mit dem Schweizer nicht zurechtzukommen. Bezeichnend war eine Szene im Mai, 2024 als sich Neuhaus entgegen der Absprache nach Einwechslung einen Elfmeter beim Stand von 1:2 in Bremen in der Nachspielzeit geschnappt hatte – und verwandelte. Im Anschluss war Seoane fuchsteufelswild.

So ganz wollte die Beziehung nicht heilen. Die Elfmeter-Aktion entsprang schon dem Neuhaus-Frust, so viel Zeit auf der Bank zu verbringen. Im Anschluss fand der zentrale Mittelfeldspieler trotz zahlreicher überzeugender (Kurz-)Auftritte nie dauerhaft in die erste Elf zurück.

Jetzt könnte aber die Stunde des Ex-Düsseldorfers schlagen. Denn nach seiner Suspendierung wegen des Mallorca-Eklats verbrachte Neuhaus die Vorbereitung bei der Gladbacher U23 und überzeugte dort mit reichlich Toren und viel Einsatz.

Das gefiel auch Trainer Eugen Polanski (39), der die Borussia-Profis nach der Seoane-Entlassung zumindest interimsweise übernimmt. Der U23-Coach sagte vor der Saison über Neuhaus: „Flo weiß, dass er einen Riesenfehler gemacht hat. Wir nehmen ihn so wie jeden anderen Kaderspieler, er fügt sich nahtlos ein. Wir versuchen das Ganze gar nicht so groß zu machen: Ich kann nur sagen, dass Flo sich bei uns vernünftig benimmt, voll mitzieht und auch in der Gruppe gut angekommen ist.“

Denkbar, dass die Leistung bei der U23 jetzt einen positiven Einfluss auf die Chancen für Neuhaus unter Polanski als Bundesliga-Trainer haben könnte. Auch dessen möglicher Nachfolger wird die Situation um den talentierten Zentrumsakteur noch einmal neu bewerten.

Der Top-Verdiener hat – entgegen aller Erwartungen – noch einmal die Chance, in Mönchengladbach zum Stammspieler zu werden. Die nächsten Wochen sind dabei von unfassbarer Bedeutung für Neuhaus. Das ist seine Chance, die Tür ist plötzlich wieder sperrangelweit offen.