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Von Achim Müller

Attacke statt DFB-Frust! Nach WM-Aus: Gladbach-Star mit Kampf-Ansage

Gladbach-Profi Julian Weigl, auf diesem Foto am 11. November 2022 im Borussia-Park nach der Bundesliga-Partie gegen Borussia Dortmund zu sehen. Der Mittelfeldspieler trägt ein dunkles Trikot und klatscht in die Hände.

Gladbach-Profi Julian Weigl, auf diesem Foto am 11. November 2022 im Borussia-Park nach der Bundesliga-Partie gegen Borussia Dortmund zu sehen.

Das hat wehgetan. Julian Weigl (27) hat den Nackenschlag, nicht zum Weltmeiterschafts-Kader der deutschen Fußball-Nationalmannschaft zu zählen, erst einmal sacken lassen müssen.

Während seine Kumpels wie Jonas Hofmann (30) oder Mario Götze (30) für den Deutschen Fußball-Bund (DFB) bald auf Titeljagd bei der WM in Katar gehen, ist der Mittelfeldspieler von Borussia Mönchengladbach nicht dabei.

Gladbach-Manager Virkus: „Julian geht damit total professionell um“

Julian Weigl war bis zum Schluss mit in der Kader-Verlosung von Bundestrainer Hansi Flick (57), unmittelbar vor der Zielllinie kam noch die Absage. 

Kurz darauf demonstrierte Weigl dann im Bundesliga-Duell (11. November 2022) gegen Borussia Dortmund (4:2), aus welchem Sportler-Holz er geschnitzt ist. Statt zu schmollen, zeigte er prompt eine positive Reaktionen und präsentierte sich als Leistungsträger und Führungsspieler im Fohlen-Dress.

Es deutet sich nicht an, dass die Borussia-Entscheider Sorge haben müssten, dass Weigl, den Gladbach bis zum 30. Juni 2023 von Benfica Lissabon ausgeliehen hat, nach der WM-Pause die Flügel im Borussia-Park hängen lassen könnte.

Ganz im Gegenteil, wie Borussias Sportdirektor Roland Virkus auf GladbachLIVE-Nachfrage versichert.

„Julian geht damit total professionell um“, sagt der 55-Jährige. „Natürlich ist er zunächst enttäuscht gewesen. Was ja auch normal ist. Das ist ja auch gut so, das musst du als Leistungssportler auch sein. Julian ist total ehrgeizig und will jetzt den neuen Anlauf nehmen. Es gibt in zwei Jahren ja auch eine Europameisterschaft. Da gibt es auch noch mal die Möglichkeit, auf den Zug aufzuspringen.“

Weigl, so Virkus, richte seinen ganzen Fokus bereits auf eine positive Zukunft. Sollte sich das bewahrheiten, könnte davon auch Borussia profitieren, denn Weigl ist aus Lissabon zurück in die Bundesliga gekehrt, um im DFB-Team die nächsten Schritte zu machen.

Weigl selbst sagt zu seiner persönlichen sportlichen Situation: „Ja, natürlich bin ich enttäuscht gewesen. Ich habe mit dem Bundestrainr gesprochen, Hansi Flick hat mir seine Gedankengänge erklärt. Es hat mir auch viel bedeutet, dass er mich angerufen hat, so dass man es als Spieler auch ein Stück weit mehr verkraften kann. So eine WM ist nicht jedes Jahr, natürlich will man, wenn man schon im engeren Kreis ist, dann auch auf den letzten Metern dabei sein.“

Sein Versprechen an die Gladbach-Macher, Team-Kollegen und die Fohlen-Fans lautet: „Ich stecke nicht den Kopf in den Sand, ich habe Lust, mich zu zeigen. Ich denke, der Urlaub wird mir jetzt auch guttun, auch wenn ich sehr gerne in Katar dabei gewesen wäre.“

Weigl hat das Format und die Klasse, unter Gladbach-Trainer Daniel Farke (46) DER Stratege im defensiven Mittelfeld der Borussia zu sein.

Eine Aufgabe, in die er immer mehr reinwächst. Im letzten Bundesliga-Auftritt vor der Winterpause, gegen seinen Ex-Klub Dortmund, hat Weigl demonstriert, was für ein Unterschiedsspieler er sein kann.

Bekommt er solche Leistungen noch konstanter hin, dürfte das nicht nur den Machern in Gladbach mehr als nur gefallen. Schließlich müssen diese entscheiden, ob sie eine Kaufption in Höhe von 15 Millionen Euro im Fall Weigl bis Ende Juni 2023 ziehen wollen.

Es wäre dann auch für Bundestrainer Flick alles andere als einfach, ihn nicht beim sich anbahnenden Neuaufbau der DFB-Elf zu berücksichtigen. Nach der WM ist nunmal vor der EM 2024.

Weigl scheint das Projekt Gladbach immer mehr zu verinnerlichen. So sagt er, dass, mit Blick auf die vergangenene Saison, es keine große Überraschung sei, dass die Fohlen-Elf immer noch hier und da Achterbahn in Sachen Leistungskurve fahre.

„Uns war klar, dass wir Dellen haben würden, dass es solche Phasen mal geben würde, trotzdem hat man gesehen, was für ein Potenzial in unserer Mannschaft steckt.“

Weigl sagt zudem: „Wir sind auf einem guten Weg, natürlich hätten wir gerne den einen oder anderen Punkt noch mehr auf dem Konto, was auch möglich gewesen wäre. Aber wir sind noch in einer Entwicklung.“

Die ersten Monate in der Zweckgemeinschaft Weigl-Borussia haben gezeigt, dass beide Seiten von einander profitieren. 

Hält Weigl seinen Gladbach-Kurs so wie gegen Dortmund, wird Hansi Flick nach der WM den gebürtigen Oberbayern sicherlich zurück in den Kreis der DFB-Elf berufen.