„Ein schöner Zufall“ Fohlen-Talent Chiarodia vor Rückkehr in Heimatstadt – Dankbarkeit für Seoane

Fabio Chiarodia trägt eine Balltasche im Training am 13. August 2025 in der prallen Mittagssonne über Mönchengladbach.
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Hoffnung auf Spielzeit – nicht nur für den Pokal-Auftakt. Kommt jetzt die Durchbruchs-Saison des Fabio Chiarodia (20)?
Mit dem Abgang von Ko Itakura (28) ist in der Innenverteidigung von Borussia Mönchengladbach ein Platz freigeworden. Kevin Diks (28) könnte diesen ausfüllen, oder aber ein weiterer Zugang – an Antwerpen-Verteidiger Zeno Van Den Bosch (22) sollen die Fohlen dran sein. Doch auch in den eigenen Reihen wartet ein Talent geduldig auf seine Chance.
Gladbach-Verteidiger Chiarodia freut sich auf großes Wiedersehen
Chiarodia startet in sein drittes Jahr am Niederrhein. Im Sommer 2023 kam der Italiener für zwei Millionen Euro Ablöse vom SV Werder Bremen, hatte zuvor lediglich 66 Minuten in der Bundesliga gespielt. Immerhin 63 davon bei einem Gastspiel im Borussia-Park.
„In meiner damaligen Situation passte das Gesamtpaket Borussia einfach am besten. Die Tradition, die Größe des Vereins und seine Fans muss ich nicht besonders erwähnen – diese Dinge weiß jeder. Aber auch die Stimmung intern ist sehr familiär“, begründet der 20-Jährige seinen damaligen Wechsel im Interview mit der „WZ“.
Für den gebürtigen Oldenburger, der beim dort ansässigen VfL seine ersten Schritte als Fußballer gemacht hatte, geht es am Sonntag (17. August 2025) zurück in die Heimat. Da Pokal-Gegner Atlas Delmenhorst in ein größeres Stadion ausweichen musste, wird in Oldenburg gespielt.
Chiarodia beschreibt seine Gedanken nach der Auslosung: „Zuerst dachte ich: Mensch, wir spielen in der Nähe meiner Heimatstadt. Das ist echt ein schöner Zufall. Aber durch die Verlegung spielen wir ja jetzt sogar direkt in Oldenburg. Meine Familie wird auf jeden Fall dabei sein, auch von etlichen Freunden habe ich diesbezüglich Nachrichten erhalten. Da 15.000 Menschen in dieses Stadion passen, sollten es die meisten schaffen. Hoffentlich kann ich mein bestmögliches Gesicht zeigen.“
Ob er überhaupt etwas zeigen darf, hängt aber maßgeblich von Trainer Gerardo Seoane (46) ab. Der hat mit Nico Elvedi (28), Routinier Marvin Friedrich (29) und Sommer-Zugang Kevin Diks (28) noch drei weitere Optionen für die Innenverteidigung.
Diks trainierte am Mittwoch zwar individuell, ein Einsatz im Pokal ist aber nicht zwingend gefährdet. Eine Benachteiligung des Trainers hat Chiarodia nicht zu befürchten. Im Schlusssprint der vergangenen Saison durfte der U20-Nationalspieler Italiens, der sich keinen Verbandswechsel nach Deutschland vorstellen kann („Ich bin dann doch eher der Italien-Fan“.) immer häufiger ran.
Trotz eines zum Gegentor führenden Fehlers beim dramatischen 3:4 in Kiel, schenkte ihm Seoane im Folgespiel gegen die TSG Hoffenheim erneut das Vertrauen – und Chiarodia bedankte sich nach vier Minuten mit seinem ersten Bundesliga-Treffer.
„Das war für mich persönlich schön, aber auch schön als Zeichen meiner Dankbarkeit für das Vertrauen des Trainers. Das war nach dem Fehler in Kiel nicht selbstverständlich – aber vielleicht auch irgendwo der Lohn für die harte Arbeit, die ich in jedem Training gezeigt hatte“, lässt der Defensiv-Mann Revue passieren.
Nun hofft er auf das nächste Geschenk Seoanes: einen Einsatz in seiner Heimatstadt Oldenburg. Gegen den Oberligisten Atlas Delmenhorst ist das durchaus denkbar. Und danach soll noch mehr kommen: „Meine Aufgabe ist es, möglichst viele Gründe zu liefern, um möglichst viel Spielzeit zu bekommen.“