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Von Daniel Thiel

Nun wohl auch Bundesliga-Klubs dran
Fohlen mit Doppel-Lösung bei Top-Talent – diese Stärke sticht hervor

Steffen Korell steht neben Roland Virkus.

Borussias Scouting-Team um Direktor Steffen Korell (r.), hier am 19. August 2022, bewies in den vergangenen Jahren immer wieder ein gutes Auge in der Schweiz. Davon könnte künftig auch das Bundesliga-Team um Roland Virkus profitieren.

Das hätten auch Jordan Siebatcheu (27) und Tomas Cvancara (23) nicht besser machen können!

Der Knipser von Borussia Mönchengladbach, über den im Januar am meisten geredet wurde, ist gerade einmal 17 Jahre alt. Rund um Winsley Boteli hielten sich die Berichte hartnäckig, dass sowohl Juventus als auch Ajax Angebote gemacht haben, um den Angreifer von Borussia loszueisen.

Gladbach-Scouts mit Top-Job! Juwel auch bei anderen Klubs auf dem Zettel

Dadurch gerieten die Fohlen unter Zugzwang, was die Perspektive für den Schweizer betrifft: Mit 15 Toren in 14 U19-Bundesliga-Spielen ging Boteli in die Winterpause. Er machte deutlich, dass er bereit für höhere Aufgaben ist.

Der eine oder andere im Borussia-Umfeld dürfte vielleicht sogar schon mit dem Sprung zu den Profis gerechnet haben, der Teenager wurde aber erst einmal zum Regionalliga-Team befördert. Bei der U23 ist Boteli seitdem in jedem Liga-Spiel zum Einsatz gekommen.

Beim umjubelten 2:0-Sieg der Fohlen gegen Wegberg-Beeck war der Torjäger mit einem Doppelpack in der Schlussphase der Matchwinner. Beim ersten Tor stand er nach einer Standardsituation goldrichtig, beim 2:0 nutzte er mit Unterstützung von Shio Fukuda (19) einen Torhüter-Patzer und musste durch einen guten Instinkt in der Entstehung nur noch ins leere Tor einschieben. Fukuda wurde zuvor vom Wegberg-Keeper von den Beinen geholt, der dafür vom Platz flog.

Am darauffolgenden Tag stand Boteli schon wieder auf dem Rasen – diesmal auf dem Fohlenplatz im Top-Spiel der U19 gegen Borussia Dortmund (0:1). Im Duell der beiden Top-Torjäger der A-Jugend-Bundesliga-Staffel traf der Gladbacher auf U17-Weltmeister Paris Brunner (18).

Nach einem 30-Minuten-Einsatz am Vortag wollten die Fohlen offenbar aber kein Risiko eingehen und nahmen den Schweizer, der seit 2022 für Borussia spielt, nach etwas mehr als einer Stunde vom Platz.

Boteli sprach beim Portal „Transfermarkt“ im Dezember 2023 darüber, im kommenden Jahr auch bei den Profis angreifen zu wollen. Sein Borussia-Verbleib bis zum Sommer ist zumindest schon einmal gesichert – trotz des Interesses von Juve und Ajax und einem dem Vernehmen nach unterschriftsreifen Dreijahresvertrag der Turiner.

Wie die „Rheinische Post“ berichtet, gibt es mittlerweile nicht mehr nur Top-Klubs aus dem Ausland, die um Boteli buhlen, sondern auch aus Deutschland – allerdings wird kein Klub namentlich genannt.

Winsley Boteli beim Torjubel.

Winsley Boteli (3.v.l.) erzielte am 2. März 2024 seinen dritten und vierten Regionalliga-Treffer im Borussia-Trikot.

Die Perspektive des U18-Nationalspielers, der im Juli volljährig wird, ist eine spannende: Bei der U19 war er den meisten Gegenspielern schlichtweg körperlich überlegen. In der Regionalliga fällt schnell auf, dass die Gegner mit seiner Dynamik nicht mithalten können – Boteli sicherlich aber noch körperlich Entwicklungsschritte vor sich hat, um gegen die physisch stärksten Spieler auf Bundesliga-Level mithalten zu können.

Was würde den Schweizer gegen die arrivierten Defensivleute auf Erstliga-Niveau auszeichnen? Auf seinen Tor-Instinkt wird sich der Teenager auch – egal, für welchen Verein er diesen Schritt macht – im Profi-Bereich verlassen können.

Boteli hofft darauf, in den kommenden Monaten den Schritt in Richtung Borussias Bundesliga-Kader machen zu können. Bis dahin zeichnet sich ab, dass die Fohlen auf eine Doppel-Lösung setzen: Er soll Schritt für Schritt in der vierten Liga in den Seniorenfußball integriert werden, immer wieder aber noch Spielpraxis in der U19 bekommen – und dort sicherlich auch noch Selbstvertrauen tanken.

An der Spitze der Torjägerliste steht er da immer noch – auf dem geteilten ersten Rang mit Paris Brunner, der ebenfalls schon 16 Treffer vorweisen kann. Während der BVB-Youngster Anfang Dezember immerhin schon einmal im Bundesliga-Kader stand (beim 2:3 gegen Leipzig), muss Boteli darauf noch warten.