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Von Daniel Thiel

„Unerträglich“ Gladbach-Ikone schaltet sich in Fan-Zoff ein – und vergleicht sich mit Eberl

Lothar Matthäus (r.) und Günter Netzer liegen sich bei der Eröffnung der Fohlenwelt, dem Gladbach-Vereinsmuseum, am 3. Mai 2019 in den Armen. Die beiden Ex-Spieler von Borussia Mönchengladbach lachen sich gegenseitig an.

Ikonen von Borussia Mönchengladbach unter sich: Lothar Matthäus (r.) und Günter Netzer liegen sich bei der Eröffnung der Fohlenwelt, dem Gladbach-Vereinsmuseum, am 3. Mai 2019 in den Armen.

Max Eberl (49) bekommt Unterstützung von einer Borussia-Ikone!

Das erste Aufeinandertreffen von Max Eberl und Borussia Mönchengladbach nach dem Tränen-Abschied im Januar 2022 war von vielen Fan-Bannern mit scharfer Eberl-Kritik im Gladbach-Block geprägt.

Gladbach-Ikone Matthäus unterstützt Max Eberl nach Fan-Anfeindungen

Während des Spiels wurde mehrere an Eberl gerichtete Banner enthüllt. Eines zeigte Eberls Konterfei, einen herausgestreckten Mittelfinger und den Satz „Lieber Hornochse und Arschloch als charakterloses Bullenschwein“.

Borussia-Fans bezogen sich dabei auf vergangene Wut-Ausbrüche Eberls aus den Jahren 2017 („Arschlöcher“) und 2020 („Hornochsen“). Die Beleidigungen richtete Eberl in seiner Amtszeit als Manager in Gladbach an die eigenen Fans.

Auch am Tag nach der 0:3-Niederlage der Gladbacher bei RB Leipzig waren die Proteste noch ein großes Thema in Fußball-Deutschland.

Am Sonntag meldete sich Gladbach-Ikone Lothar Matthäus (61) beim Fußball-Talk „Sky90“ zu Wort und sprang Max Eberl unterstützend zur Seite.

Der Weltmeister von 1990 zeigt Verständnis für die Entscheidung des ehemaligen Borussia-Entscheiders, dem Verein im Januar 2022 den Rücken zu kehren: „Max Eberl hat ja ein Jahr vorher schon eine Auszeit genommen. Es lag ja schon in der Luft, er hat es ja noch ein Jahr versucht – bis es nicht mehr ging.“

Matthäus weiter: „Dass man sich in einer Auszeit für etwas entscheidet, wofür man vorher noch nicht bereit war, das ist doch alles menschlich.“ Eberls Entscheidung, nach Leipzig zu wechseln, vergleicht Matthäus mit seiner Situation 1984, als er Borussia den Rücken kehrte, um sich Bayern München anzuschließen.

„Ich war doch früher auch kein Bayern-München-Fan, ich war Borussia-Mönchengladbach-Fan als Kind und habe trotzdem später für Bayern München gespielt, den Erzfeind in den 70er-Jahren. Das sind Veränderungen, die normal sind“, sagte Matthäus.

Kein Verständnis zeigt der 61-Jährige wiederum dafür, wie die Borussia-Fans seit Eberls Leipzig-Wechsel mit dem langjährigen Entscheider umgehen.

„Max Eberl hat die richtigen Schritte gemacht, Max war immer ehrlich und hat 23 Jahre lang für Borussia alles gegeben. Sein letztes Hemd hat er gegeben, die letzte Sekunde seiner Freizeit!“, erklärte der Sky-Experte und ergänzte: „Deswegen ist dieser Teil der Fans einfach unerträglich für mich.“

Mit seiner „Unerträglich“-Kritik bezieht sich der Rekord-Nationalspieler offensichtlich auf die Borussia-Fans, die ihrer Wut auf Eberl in den vergangenen Wochen und Monaten mit Beleidigungen und Provokationen freien Lauf gelassen haben.

In kommenden Jahr ist es 40 Jahre her, dass Matthäus in einem deutschlandweit diskutierten Transfer Borussia verließ, um sich den Bayern anzuschließen.

Zahlreiche Fußball-Fans erinnern sich noch an Matthäus’ Elfmeter-Fehlschuss im Endspiel des DFB-Pokals zwischen Gladbach und Bayern. In seinem letzten Spiel für Borussia vergab er den Elfmeter, schloss sich anschließend den Bayern an und wurde über Jahre von Teilen der Borussia-Fans – unter anderem als „Judas“ – angefeindet.