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Von Judith Malter

GladbachLIVE-Analyse Nur zwei Klubs kassierten mehr: Kosten zu viele Gegentore Borussia die Europapokal-Teilnahme?

Hängende Köpfe und lange Gesichter bei den Gladbachern Nico Elvedi (l.) und Ramy Bensebaini (r.): Die beiden Abwehrspieler haben in München (8. Mai 2021) sechs Gegentore kassieren müssen.

Hängende Köpfe und lange Gesichter bei den Gladbachern Nico Elvedi (l.) und Ramy Bensebaini (r.): Die beiden Abwehrspieler haben in München sechs Gegentore kassieren müssen.

Mönchengladbach - Der Samstag (8. Mai 2021) war ein rabenschwarzer Tag für die Gladbacher: Beim Auswärtsspiel in München fingen sich die Fohlen eine herbe 0:6-Klatsche, müssen nun sogar um den siebten Platz und somit die Teilnahme am Europapokal bangen. Werden den Fohlen die vielen Gegentore am Ende der Bundesliga-Saison noch zum Verhängnis? GladbachLIVE nimmt Borussia im Saison-Endspurt unter die Lupe.

  • Beim FC Bayern verlor Gladbach am Samstag (8. Mai 2021) mit 0:6
  • Schon 52 Gegentreffer kassierten die Fohlen in der laufenden Bundesliga-Saison
  • Nur Schalke und Köln haben noch mehr Gegentore hinnehmen müssen

Nach 0:6-Klatsche: Gladbachs Europapokal-Teilnahme in Gefahr

Es war ein gebrauchter Tag für Borussia: Im Auswärtsspiel beim amtierenden deutschen Meister FC Bayern München kassierten die Fohlen eine 0:6-Niederlage, blieben über die gesamte Spieldauer harmlos und konnte am Ende froh sein, dass es nicht noch öfter im Kasten geklingelt hatte.

Hatten die Fohlen zuvor noch eine realistische Chance auf die Teilnahme an der Europa League, ist nun sogar der siebte Platz und somit die Teilnahme an der UEFA Conference League in akuter Gefahr.

Denn: Der Rückstand auf Bayer Leverkusen auf Platz fünf beträgt zwei Spieltage vor Saisonende noch fünf Punkte. Um die Werkself noch einzuholen, müssten die Fohlen schon beide Spiele (zuhause gegen Stuttgart und auswärts bei Werder Bremen) gewinnen und Bayer beide Partien (zuhause gegen Union Berlin und auswärts in Dortmund) verlieren.

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Und: Auch im Fernduell mit Union Berlin, die punktgleich hinter Gladbach auf dem achten Tabellenplatz lauern und sich ebenfalls noch Chancen auf die Conference League ausrechnen, könnte es für den VfL am Ende noch eng werden.

Auch Freiburg (mit 44 Punkten auf Platz neun) kann den Fohlen im Endspurt um Europa noch gefährlich werden. Und: Sogar der VfB Stuttgart (derzeit mit 42 Zählern auf Platz zehn) könnte im Duell mit Borussia am Samstag (15. Mai/15.30 Uhr) mit einem Sieg in Gladbach wieder im Kampf um Europa mitmischen.

Für Borussia wird es also im Saison-Endspurt nochmal ganz eng. Wohl auch, weil die Partie beim deutschen Rekordmeister ein Problem offenbart, mit dem die Fohlen bereits die ganze Saison zu kämpfen haben: Sie kassieren einfach zu viele Gegentore!

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52 Treffer mussten die Fohlen in den bisherigen 32 Bundesliga-Spielen hinnehmen. So viele wie keine andere Mannschaft, die mit um die Europapokal-Plätze spielt. Der Blick in die Tabelle zeigt, dass nur zwei Teams in der Bundesliga noch mehr Gegentore einstecken mussten: Absteiger Schalke 04 (80 Gegentore) und Abstiegskandidat Köln (60 Gegentore).

Gladbachs Saison-Bilanz zeigt: Der VfL kassiert zu viele Gegentore

Zum Vergleich: Alle Teams, die sich neben Gladbach im Rennen um die Europapokal-Plätze befinden, haben deutlich weniger Gegentreffer auf dem Konto als die Fohlen: Leverkusen (35 Gegentore), Union Berlin (41 Gegentore), Freiburg (47 Gegentore). Auch die Champions-League-Aspiranten Wolfsburg (32 Gegentore), Dortmund (44 Gegentore) und Frankfurt (48 Gegentore) liegen ebenfalls noch unter 50 Gegentoren.

Hinzukommt: Zwar stellt die Fohlenelf mit 59 eigenen Toren sogar die viertbeste Offensive der Liga (hinter Bayern, Dortmund und Frankfurt), im Vergleich zu den Gegentreffern stehen sie aber dennoch nur sieben Treffer besser da (59 erzielte Bundesliga-Tore). Union Berlin (47 erzielte Bundesliga-Tore) ist mit einer Differenz von 6 Toren nur noch ein Tor schlechter als die Fohlen und könnte diese im schlimmsten Fall auch bei Punktgleichheit noch überholen.

Die Fohlen sollten also gerade im Hinblick auf die noch übrigen beiden Bundesliga-Partien gewarnt sein und ihr Abwehr-Problem schleunigst in den Griff bekommen. Ansonsten droht in der kommenden Spielzeit eine Saison ohne Europapokal-Teilnahme.

Dass die sechs Gegentore in München sich negativ auf Borussias Endergebnis in der Bundesliga auswirken könnten, weiß auch Trainer Marco Rose (44). Für den scheidenden Fußball-Lehrer – Rose wechselt im Sommer zu Liga-Konkurrent Borussia Dortmund – war es die höchste Niederlage als Profi-Coach.

Rose: „Müssen noch über die Nummer bei den Bayern reden...“

Rose: „Wir müssen das Ding jetzt irgendwie aus den Kleidern bekommen. Eine 0:6-Niederlage ist nicht gut, das ist klar. Wir haben auch noch unser Torverhältnis zerrammelt. Wir haben jetzt einen klaren Auftrag für die letzten zwei Spiele. Aber erst einmal müssen wir noch über die Nummer bei den Bayern reden...”

Bleibt zu hoffen, dass den darüber gesprochenen Worten dann auch Taten folgen werden: Am besten in Form von zwei Siegen in den noch übrigen Bundesliga-Spielen.