Erster gegen Zweiter! Selten lagen der FC Bayern München und Borussia Mönchengladbach vor einem direkten Duell in der Bundesliga-Tabelle so nah beieinander wie vor dem anstehenden Top-Spiel am heutigen Samstagabend (27. August 2022/18.30 Uhr).

GladbachLIVE hat die wichtigsten Zahlen, Daten und Fakten zu dem brisanten Duell herausgesucht.

Gladbach fährt als Tabellenzweiter nach München

108 Duelle haben Borussia Mönchengladbach und der FC Bayern München in der Bundesliga bereits gegeneinander gespielt. Die Bilanz spricht dabei recht deutlich für die Münchner, die bislang 51 Mal gewannen. Der VfL entschied 27 Partien für sich. Zudem gab es 30 Unentschieden.

Diese Statistik sollte die Fohlenelf jedoch nicht abschrecken, denn: In den zurückliegenden elf Jahren waren die Aufeinandertreffen der beiden Klubs wieder ziemlich auf Augenhöhe. Vielmehr mutierten die Fohlen in dieser Zeit zu einem regelrechten Angstgegner der Bayern. Kein anderer Klub holte in diesem Zeitraum in der Bundesliga auch nur annähernd so viele Punkte gegen die Bayern wie Mönchengladbach.

Seit Saisonbeginn 2011/12 gab es neun Siege der Fohlen gegen den FC Bayern – davon vier in der Allianz Arena in München. Kein anderer Bundesligist kommt in dieser Zeit auf mehr als fünf Siege gegen den Serienmeister.

Auch die vergangene – ansonsten zugegeben eher schwächere Gladbach-Saison – sollte dem VfL Mut für das anstehende Aufeinandertreffen machen. Denn: In der zurückliegenden Saison blieb der VfL in drei Pflichtspielen gegen die Münchner ungeschlagen (1:1, 5:0, 2:1).

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Und: Auch die aktuelle Bundesliga-Tabelle sollte bei Borussia für ordentlich Selbstbewusstsein sorgen. Sieben Punkte sammelte der VfL an den ersten drei Spieltagen. Den Fohlen gelang damit der beste Start in eine Bundesliga-Saison seit vier Jahren. 2018/19 waren es unter Ex-Coach Dieter Hecking (57) auch sieben Zähler zu diesem Zeitpunkt.

Das hat zur Folge, dass die Fohlenelf als Tabellenzweiter zum Tabellenersten nach München fährt, sodass es am Samstagabend (27. August 2022/18.30 Uhr) zum ultimativen Bundesliga-Topspiel kommt.

Eine Ausgangslage, die es in den vergangenen 48 Jahren nur einmal gab: Im Oktober 2014. Die Partie endete damals mit einem 0:0 in Mönchengladbach.

Gewarnt sein, sollten die Gladbacher trotz der durchaus positiven Bilanz der vergangene Jahre natürlich trotzdem. Denn: Mit neun Punkten und einer Torbilanz von +14 (15:1 Tore) nach drei Partien legte der FC Bayern den besten Start in der Bundesliga-Historie hin. Insgesamt starteten die Münchner zum 17. Mal mit drei Siegen, in 13 der bisherigen 16 Fälle wurden sie dann auch Meister.

Und: In den ersten vier Pflichtspielen dieser Saison hat das Team von Trainer Julian Nagelsmann (35) bereits 20 Tore erzielt und damit einen Vereinsrekord im Profibereich aufgestellt. Neben dem deutschen Rekordmeister gelang es nur noch einem anderen Bundesligisten seit Gründung der höchsten deutschen Spielklasse, so torreich in die Saison zu starten – 1977/78 war es der MSV Duisburg, der wettbewerbsübergreifend ebenfalls 20 Treffer in den ersten vier Partien erzielte.

Aus diesem Grund betonte auch Borussia-Trainer Daniel Farke (45) in der Pressekonferenz vor dem Duell am Donnerstag (25. August): „Wir fahren mit Respekt nach München, aber ohne Angst und mit der Überzeugung, wettbewerbsfähig zu sein, wenn wir in allen Bereichen ein gutes Spiel machen.“

Er fuhr fort:„ In dieser Saison war bislang keine Mannschaft dazu in der Lage, dem FC Bayern Paroli zu bieten. Wir wissen, dass wir auf den Punkt abliefern müssen, um dort zu bestehen. Wir sind hochmotiviert, freuen uns auf diese Aufgabe und wollen schaffen, was in dieser Saison noch keiner gegen die Bayern geschafft hat.“

Dass es am Samstag zu einem engen Spiel kommen könnte, zeigt ein weiterer Blick auf die Statistik. Denn nicht nur tabellarisch liegen die Fohlen und der Rekordmeister nach den ersten drei Partien sehr nah beieinander. Auch spielerisch haben beide Teams bisher wenig enttäuscht.

Bayern und Borussia sind die beiden Bundesliga-Mannschaften mit den meisten gespielten Pässen und der höchsten Passgenauigkeit (88 und 87 Prozent). Die Münchner hatten in den ersten Spielen im Schnitt 62 Prozent Ballbesitz (Bestwert), die Fohlen folgen mit 60 Prozent nur knapp dahinter (Platz drei).

Eine Spielweise, die zwangsläufig zu großer Torgefahr führt. Der FCB hatte mit 13 bisher die meisten Großchancen, Borussia mit acht die zweitmeisten.

Gladbach-Trainer Farke weiß aus diesem Grund genau, worauf es im Duell mit dem Rekordmeister aus München ankommen wird. „Es wird nicht funktionieren, nur hinten den Bus zu parken“, erklärte er. „Dafür ist der Druck der Bayern zu groß. Die Balance muss stimmen. Wir brauchen gute Phasen mit Ballbesitz. Das hat in den vergangenen Spielen schon sehr gut geklappt. Diese Qualität müssen wir auch in München zeigen, auch wenn es nicht einfach wird.“

Klar ist, dass die Elf vom Niederrhein beim Duell in der Allianz Arena in jedem Fall auf die Unterstützung ihrer treuen Fans zählen kann. Das Top-Spiel am Samstagabend ist mit 75.024 Zuschauern ausverkauft. Rund 6.000 VfL-Fans werden die Fohlen dabei vor Ort unterstützen.