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Von Leo Bach (lb)

Lücke durch Köln-Deal Burkardt-Millionen machen’s möglich: Mainz will Gladbach-Profi kaufen

Tomas Cvancara und Oscar Fraulo bei einem Zweikampf im Training.

Verkaufskandidaten im Zweikampf: Tomas Cvancara (l.) und Oscar Fraulo am 17. Juli 2024 in Mönchengladbach.

Das Modell „Reitz 2.0“ scheint gescheitert zu sein – und doch können hier im Idealfall alle Seiten als Gewinner aus der Sache rausgehen.

So langsam aber sicher bahnen sich Verkäufe an bei Borussia Mönchengladbach! Kurz vor dem Trainingsauftakt am Sonntag (6. Juli 2025) machen Gerüchte um Star-Spieler wie Alassane Plea (32) oder Franck Honorat (28) die Runde. Nun reiht sich der nächste Gladbach-Profi in den Kreis der umworbenen Verkaufskandidaten ein.

Mainz denkt über Gladbach-Transfer nach – nur Verkauf eine Option

Der Stein kommt noch nicht ins Rollen. Stefan Lainer (32) bleibt mit Ausnahme des erneut an Alemannia Aachen verliehenen Torhüters Jan Olschowsky (23) der einzige Abgang aufseiten der Fohlen in diesem Transfersommer. Es müssen Einnahmen her – und die könnte bald Oscar Fraulo (21) bringen!

Der Mittelfeldspieler war in den vergangenen beiden Saisons an den FC Utrecht in den Niederlanden ausgeliehen, um dort Spielpraxis zu sammeln und gestärkt an den Niederrhein zurückzukehren.

Auch wenn Fraulo in der Eredivisie, wo er mit Utrecht sogar den Einzug in den Europapokal feiern durfte, durchaus Eigenwerbung betreiben konnte, ist die Aussicht auf Spielzeit in Mönchengladbach mau. Mit Julian Weigl (29), Philipp Sander (27) und Zugang Jens Castrop (21) hat der Däne reichlich Konkurrenz vor der Nase. Und dann ist da noch Vorbild Rocco Reitz (23).

Der U21-Nationalspieler, der gerade wie Fraulo nach der U21-EM in der Slowakei noch im extra von Borussia verlängerten Urlaub weilt und jüngst Hochzeit feierte, machte vor, wie es gehen kann. Zweimal hintereinander war Reitz nach Belgien an VV St. Truiden ausgeliehen, ehe er den Durchbruch in der Bundesliga für Gladbach schaffte. Eine ähnliche Entwicklung hatte man sich wohl bei der Doppel-Leihe Fraulos erhofft.

Doch die Situation ist eine andere. Fraulo besitzt zwar Potenzial, bewies seine Qualität schon auf Top-Niveau, ob in den Niederlanden oder für die dänische Nachwuchs-Nationalmannschaft, ein Durchsetzen gegen die starke Fohlen-Konkurrenz erscheint derzeit dennoch unwahrscheinlich.

Der 21-Jährige geht in sein letztes Vertragsjahr beim VfL, ein erneutes Leihgeschäft käme nur in Verbindung mit einer Verlängerung des Arbeitspapiers infrage – denkbar, aber nicht die wahrscheinlichste Variante.

Viel eher dürfte ein Verkauf des 2022 für zwei Millionen Euro vom FC Midtjylland verpflichteten Spielers auf dem Plan stehen. Und der erste Interessent klopft bereits an.

Wie die „Bild“ berichtet, beschäftigt sich der 1. FSV Mainz 05 mit einer Verpflichtung des Mittelfeld-Talents. Die Rheinhessen dürfen in der Qualifikationsrunde für die Uefa Conference League mitmischen und wollen sich aufgrund der anstehenden Dreifachbelastung breit aufstellen.

Im defensiven Mittelfeld herrscht außerdem Bedarf: Sechser Tom Krauß (24) wird die kommende Saison leihweise beim 1. FC Köln aufspielen, nur die offizielle Verkündung des Deals steht noch aus. Fraulo könnte seinen Kaderplatz einnehmen und durch Rotation durchaus auf Spielzeit in Bundesliga, Pokal oder sogar Europapokal hoffen.

Aufgrund des auslaufenden Vertrages des Gladbachers könnte Mainz den Preis etwas nach unten drücken. Derzeit taxiert das Portal „transfermarkt.de“ den Marktwert Fraulos auf etwa 3,5 Millionen Euro. Zahlt der Bundesliga-Konkurrent eine Summe dieser Größenordnung an Borussia, wäre das Plus-Geschäft gesichert – und das, obwohl Fraulo nur zwei Bundesliga-Kurzeinsätze über sieben Minuten für die Fohlen absolviert hat.

Mainz war schon im Sommer 2024 am kämpferischen Jungprofi interessiert, der ging bekanntermaßen dann aber leihweise nach Utrecht. Jetzt flammt das Interesse neu auf.

Das Geld für einen Transfer haben die 05er alle Mal in der Hand. Am Samstag (5. Juli 2025) wechselte Stürmer Jonathan Burkardt (24) für etwa 21 Millionen Euro zu Eintracht Frankfurt – einen Teil davon könnten sie demnächst in den Gladbach-Rückkehrer Fraulo investieren.

Der dürfte sich über die Möglichkeit international und Bundesliga zu spielen freuen, Mainz über mehr Tiefe im Kader und ein vielversprechendes Talent und Borussia über die dringend benötigten Millionen. Geht alles glatt, gewinnen hier alle Seiten.