Gladbach macht es anders als bei Neuhaus Schmerzhafter Plea-Transfer hat klare Vorteile

Einer geht, der andere will bis 2027 bleiben – beide verlängerten 2023: Florian Neuhaus (r.) und Alassane Plea spielten jahrelang bei Borussia Seite an Seite.
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Es ist ein harter Cut – das wurde auch durch die Social-Media-Reaktionen der Gladbach-Fans deutlich!
Borussia Mönchengladbach hat sich entschieden, Alassane Plea (32) ziehen zu lassen. Den Franzosen zieht es nach sieben Jahren in Gladbach zur PSV Eindhoven.
Gladbach macht es anders als 2023 – da verhandelten Plea und Neuhaus stark
Ein Transfer, der nicht dadurch bedingt ist, dass die Gladbach-Bosse Plea unbedingt gehen lassen wollten – vielmehr geht es um die finanziellen Aspekte und den Blick über die bevorstehende Saison hinaus.
Denn für die war Plea ohnehin noch an Borussia gebunden. Aber dann? Plea unterzeichnete 2023 einen Dreijahresvertrag, der noch bis zum 30. Juni 2026 datiert ist. Die Gespräche um eine Verlängerung liefen schon.
Allerdings war das laut der „Rheinischen Post“ auch ein Knackpunkt: Plea wollte offenbar einen langfristigen Vertrag, der im Grunde gleichbedeutend mit dem Karriereende am Niederrhein gewesen wäre. Also das Modell: von Borussia umsorgt und ganz klar ausgesorgt.
Dem Bericht zufolge konnten sich die Fohlen-Verantwortlichen zwar eine weitere Zusammenarbeit vorstellen, das aber nur mit einer kürzeren Vertragslaufzeit. Statt einer Einigung nun der Sofort-Transfer ein Jahr vor Vertragsende!
Das ist natürlich ein Schritt, der vielen schmerzt – Fans, wie auch Personen im Verein, zumal Plea in sieben Jahren am Borussia-Park ein (stiller) Musterprofi war.
Allerdings sorgt dieser Schritt – der harte Cut – nun dafür, dass Borussia einerseits noch eine Ablöse, laut Bericht im Bereich von vier Millionen Euro, kassiert, ein 4,5-Millionen-Jahresgehalt spart und ein nächstes Neuhaus-Problem verhindert.
Denn gerade die jüngste Entwicklung rund um den einstigen deutschen Nationalspieler zeigt die Gefahr, wenn ein Verein einem Spieler im letzten Vertragsjahr zu viele Zugeständnisse macht – im Falle von Plea wäre das wohl eine langfristige Verlängerung gewesen.
Die sicherte sich Neuhaus – genau wie Plea – schon 2023. Der 28-Jährige ist noch bis 2027 an Borussia gebunden und kassiert jeweils noch ein Jahresgehalt in Höhe 1, 2, 3, 4 Millionen.
Diese Verlängerung ist die Konsequenz einer Situation, in der Roland Virkus (58) auf zahlreiche Ablösefrei-Abgänge reagieren und weitere unbedingt verhindern musste.
Neuhaus hätte den Verein 2024 zum Nulltarif verlassen können, das musste insbesondere nach den Wechseln von Ramy Bensebaini (29) und Marcus Thuram (27) verhindert werden.
Den Poker um das neue Arbeitspapier nutzte die Neuhaus-Seite, um sich die gute Verhandlungsposition fürstlich entlohnen zu lassen. Durch den Neuhaus-Verbleib, obwohl er in zwei Jahren unter Gerardo Seoane (46) nur selten wichtig war, wird allerdings auch Budget gebunden – nicht zuletzt wegen seines XXL-Gehalts.
Der bisherige Spitzenverdiener läuft nun künftig im Eindhoven-Trikot auf – und macht den Weg frei für einen weiteren Schritt des Gladbach-Umbruchs. Denn durch den Abgang kann nun auch noch am Kader nachgebessert werden – wahrscheinlich mit einem jüngeren Offensivspieler.
Diesmal sind die Gladbach-Bosse im Poker hart geblieben, da aufgrund Pleas spielerischer Klasse das Eindhoven-Interesse groß war, zeichnet sich ein Win-Win-Win-Deal ab – auch wenn er erst einmal schmerzen mag.