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Von Leo Bach (lb)

Spektakuläre Rückkehr? Nach geplatztem Matanovic-Deal: Gladbachs Optionen für neuen Stürmer

Joshua King für den FC Toulouse am Ball.

In Mönchengladbach noch bekannt: Joshua King (r.) dribbelt gegen Anthony Rouault am 3. Mai 2025.

Roland Virkus (58) ist auf der Suche nach einem neuen Mittelstürmer – eine Wunsch-Option wird wohl nicht kommen.

Trainer Gerardo Seoane (46) selbst soll auf eine Verpflichtung von Frankfurt-Stürmer Igor Matanovic gepocht haben. Die SGE will den 22-Jährigen aber nicht verleihen, sondern ausschließlich verkaufen. Etwa zehn Millionen Euro Ablöse stehen im Raum – nicht zu stemmen für Borussia Mönchengladbach. Jetzt geraten andere Kandidaten in den Fokus.

Gladbach sucht Mittelstürmer: mehrere Kandidaten im Ausland

Die Gerüchteküche am Niederrhein läuft heiß – immer wieder fallen neue Namen, an denen Gladbach dran sein könnte. Einige Sturm-Optionen fielen bereits weg. Neben Matanovic zog Borussia auch bei Ilyas Ansah (20; wechselte zum 1. FC Union Berlin) und Benedict Hollerbach (24; wechselte zum 1. FSV Mainz 05) den Kürzeren.

Durch die schwerwiegende Verletzung von Stamm-Angreifer Tim Kleindienst (29) und den wahrscheinlichen Abgang von Tomas Cvancara (24) besteht aber drängender Bedarf im Sturm-Zentrum – ein Neuer muss her!

Im Idealfall sollte dieser noch vor der Sommervorbereitung verpflichtet werden, damit Seoane bis zum Saisonstart im August Planungssicherheit hat. GladbachLIVE nennt fünf Sturm-Optionen für Borussia, die in das Transfer-Schema des VfL passen würden.

Wichtig dabei: Es geht es nicht darum, bei welchen Spielern aktuell konkretes Interesse besteht, sondern ist ein auf Statistiken und Vertragsdaten basierendes Gedankenspiel – zwei der Profis stehen derzeit allerdings bereits auf dem Zettel der Fohlen. Und einer ist noch aus der Vergangenheit am Niederrhein bekannt.

Andi Zeqiri (25) – Standard Lüttich

Andi Zeqiri bejubelt ein Tor.

Das Toreschießen ist seine Paradedisziplin: Andi Zeqiri am 23. Februar 2025.

Der 16-fache Schweizer Nationalspieler soll sich in den Fokus von Virkus und seinen Scouts gespielt haben. Zeqiri war in der abgeschlossenen Saison vom belgischen Erstligist KAA Gent an den direkten Konkurrenten Standard Lüttich ausgeliehen.

Im französischsprachigen Teil des deutschen Nachbarlandes blühte der 1,85 Meter große Mittelstürmer auf und steuerte in 25 Partien in Liga und Pokal zehn Tore sowie vier Vorlagen bei. Jetzt dürfte es den Landsmann von Gladbach-Coach Gerardo Seoane (46) in eine Top-Fünf-Liga ziehen. Borussia müsste für einen Transfer allerdings wohl etwa vier Millionen Euro Ablöse an Gent (oder Lüttich, falls diese die Kaufoption ziehen) zahlen.

Bundesliga-Erfahrung würde Zeqiri bereits mitbringen: In der Saison 2021/22 stürmte der 25-Jährige für den FC Augsburg, kam dort in 22 Spielen aber auf eine eher bescheidene Ausbeute (zwei Tore, zwei Vorlagen).

Dion Beljo (23) – FC Augsburg

Dion Beljo im Trikot von Rapid Wien.

Wurde schon in Gladbach gehandelt: Dion Beljo für Rapid Wien am 6. März 2025.

Eine ähnliche Erfahrung beim FCA machte Dion Beljo. Der Kroate kam im Januar 2023 vom NK Osijek für etwa drei Millionen Euro Ablöse in die Fuggerstadt. Nachdem die 1,95-Meter-Kante in Kroatien zahlenmäßig abgerissen hatte, blieb Beljo in Augsburg hinter den Erwartungen zurück. 

Fünf Tore in 45 Spielen ist die magere Bilanz. Im vergangenen Sommer folgte dann die Leihe zu Rapid Wien – und dieser Schritt zahlte sich für den Spieler so richtig aus! Beljo steuerte in einer Saison in Österreich 24 Scorer (19 Tore, fünf Vorlagen) bei und kehrt nun mit ordentlich Selbstvertrauen zurück in die Bundesliga.

Gut möglich, dass der bereits vor seinem Wechsel nach Augsburg in Gladbach gehandelte Profi beim FCA aber weiter kein fester Bestandteil der Zukunftsplanung ist. Auch schon bei Rekordeinkauf Ricardo Pepi (22; kam für 16,36 Millionen Euro) verlieh der bayrische Klub einen für gutes Geld verpflichteten Stürmer nach nur einer Saison – und verkaufte ihn im Anschluss.

Beljo ist in guter Form und flirtete bereits in der Vergangenheit mit einem Gladbach-Wechsel. Der Zeitpunkt für einen Transfer könnte gekommen sein – allerdings müsste der VfL wohl mindestens die vor zwei Jahren von Augsburg in die Hand genommenen drei Millionen Euro blechen.

Georgios Koutsias (21) – Chicago Fire

Georgios Koutsias im Trikot der Chicago Fire.

Georgios Koutsias im Trikot der Chicago Fire am 28. Juli 2024.

Wie Zeqiri auch, soll Koutsias ebenfalls in diesem Sommer ein heiß gehandelter Name in Mönchengladbach sein – und das nicht zum ersten Mal! Schon 2021 soll Max Eberl am damals noch 17-Jährigen drangewesen sein. Damals spielte der heutige Kapitän der griechischen U21-Nationalmannschaft noch bei Jugendklub PAOK Saloniki.

Mittlerweile steht Koutsias beim MLS-Klub Chicago Fire unter Vertrag. In der abgelaufenen Saison war der 1,80 Meter große Mittelstürmer an den FC Lugano in der Schweiz ausgeliehen und erzielte acht Tore in 23 Pflichtspielen. 

Jetzt stünde eigentlich die Rückkehr nach Chicago an, Borussia könnte aber den Verbleib in Europa ermöglichen. Mit etwa 4,5 Millionen Euro Martkwert („transfermarkt.de“) wäre Koutsias kein Schnäppchen, aber mit seinen erst 21 Jahren auch eine Investition in die Zukunft.

Joshua King (33) – FC Toulouse

Joshua King hält den Daumen hoch.

Joshua King geht für den FC Toulouse auf Torejagd. Foto: 3. November 2024.

Kommt es zu einer spektakulären Rückkehr in den Borussia-Park?

Für die Hinrunde der Saison 2011/12 spielte King leihweise für die Fohlen. Da der Norweger bei den Profis aber nur in zwei Spielen (18 Einsatzminuten) und in der Zweitvertretung viermal ran durfte, beendete Manchester United den Deal frühzeitig. 

Sieben Jahre später stand der Marktwert des 62-fachen Nationalspielers (20 Tore) plötzlich bei 20 Millionen Euro. Über seinen Zenit ist King mittlerweile zwar hinaus, zeigte beim FC Toulouse in der Ligue 1 aber, dass seine Karriere noch nicht vorbei ist. Die jüngste Spielzeit beendete King mit zehn Scorerpunkten (sechs Tore, vier Vorlagen) in 28 Spielen.

Dennoch läuft der Vertrag von Norwegens Fußballer des Jahres 2017 im Sommer aus, er wäre ablösefrei zu haben – auch beim Gehalt müsste Borussia wohl kein großes finanzielles Risiko eingehen. Eine sinnvolle Lösung für die Zeit, bis Kleindienst wieder einsatzbereit ist?

Würde Gladbach Ernst machen wollen, bräuchte es allerdings einiges an Überzeugungsarbeit. Im Jahr 2017 zeigte sich King nicht gerade begeistert von seiner Zeit am Niederrhein. „Es war absolut furchtbar. Ich werde nie wieder nach Deutschland zurückkehren, egal welches Angebot kommt“, sagte der mittlerweile 33-jährige Knipser.

Szymon Wlodarczyk (22) – Sturm Graz

Szymon Wlodarczyk hält die Meisterschale nach oben.

Szymon Wlodarczyk weiß, wie man Titel gewinnt. Hier feiert er die Meisterschaft mit Sturm Graz am 19. Mai 2024.

Die Karriere des jungen Polen ist etwas ins Stocken geraten – es braucht eine Luftveränderung. 

Wlodarczyk wurde in der Saison 2023/24 österreichischer Double-Sieger mit dem SK Sturm Graz, dazu netzte er auch bei der polnischen U21-Nationalmannschaft fleißig (16 Länderspiele, sieben Tore). Eigentlich sollte im vergangenen Sommer der nächste Schritt folgen, aber Graz entschied sich für eine Leihe. Bei Serie-B-Klub US Salernitana wurde der 1,92 Meter große Mittelstürmer allerdings nur 13-mal eingesetzt – und traf den Ball nur einmal ins Tor (zwei Vorlagen) …

Entsprechend ging auch sein Marktwert vor der Rückkehr nach Graz in den Keller. Auf „nur noch“ 1,6 Millionen Euro wird dieser taxiert. Das macht das Sturm-Talent zum Schnäppchen. Das Risiko einer Verpflichtung wäre vor allem sportlich bedingt. Gut möglich, dass sich der 22-Jährige in diesem Sommer noch einmal neu orientiert – ein Sprung in eine der Top-Fünf-Ligen ist denkbar, nach seinem enttäuschenden Leih-Kapitel aber deutlich unwahrscheinlicher als noch zuvor.