„Habe immer ein offenes Ohr für ihn“ Reitz über bittere Situation von Fohlen-Sorgenkind – Wechsel in diesem Sommer?

Luca Netz (2.v.l.) bei seinem letzten Einsatz mit Spielzeit für die U21-Nationalmannschaft am 11. Oktober 2024.
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Sein Teamkollege muss ihn trösten! Für den Gladbach-Youngster sieht es düster am Niederrhein aus.
Borussia Mönchengladbach befindet sich seit einer Woche in der Sommerpause. Während die meisten Fohlen sich im Urlaub befinden, sind zwei Youngster im Trainingslager der U21-Nationalmannschaft.
Reitz und Ullrich bei U21: Gladbach-Talent musste zu Hause bleiben
Am 11. Juni 2025 startet die Europameisterschaft der Junioren in der Slowakei. Die deutsche Nationalmannschaft startet einen Tag später (12. Juni, 21 Uhr) gegen Slowenien in das Turnier. Auch zwei Gladbacher dürfen die Reihen der U21-Mannschaft verstärken.
Mittelfeld-Motor Rocco Reitz (23) und Abwehrspieler Lukas Ullrich (21) befinden sich aktuell im Trainingslager zur Vorbereitung auf die EM. Nicht berücksichtigt wurde derweil Youngster Luca Netz (21). Die Nicht-Nominierung für die Nationalmannschaft setzt seiner enttäuschenden Saison die Krone auf.
Noch vor einem Jahr gehörte Netz zur absoluten Stammmannschaft der Borussia. Von 34 möglichen Einsätzen stand er in der Spielzeit 2023/24 30-mal auf dem Platz – dreimal fehlte er krankheits- oder verletzungsbedingt, einmal stand er ohne Einsatz im Kader. Ansonsten war ihm ein Platz in der Startelf beinahe immer sicher.
Umgekehrt sah es bei seinem Team- und Positionskollegen Ullrich aus. Der Linksverteidiger war vor allem in der Regionalliga für Gladbachs U23 unterwegs, bevor er sich eine Schulterverletzung zuzog und mehrerer Wochen ausfiel. Nach seiner Genesung verstärkte er weiterhin die „Zwote“ der Borussia. Für die erste Mannschaft absolvierte er vier Kurzeinsätze.
Ein genau umgekehrtes Bild zeichnet sich in der Saison 2024/25 ab. Zwar startete Netz auch in die abgelaufene Spielzeit als Stammspieler in der linken Verteidigung, zog sich dann aber eine Fußverletzung zu und fiel von Oktober bis Dezember aus.
Ihn ersetzte dann Ullrich. Der gebürtige Berliner machte seinen Job so gut, dass er Stammkraft in Gladbachs Abwehr blieb. Seither liefern sich die beiden Youngster ein Duell um die Position, wobei Netz in dieser Saison nahezu immer das Nachsehen hatte.

Bankdrücken statt auf dem Spielfeld stehen: die neue Lebensrealität von Luca Netz. (Foto: 14. Dezember 2024)
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Das hatte auch Konsequenzen für die Nationalmannschaft: Während Ullrich mit ins Trainingscamp flog, muss Netz das Turnier von daheim oder aus dem Urlaub verfolgen. Teamkollege Reitz kann sich in Netz‘ Lage hineinversetzen: „Das geht natürlich nicht spurlos an einem vorbei, definitiv nicht“, erzählt der 23-Jährige der „Bild“.
Reitz gewährt Einblicke in den Umgang mit Sorgenkind Netz: „Ich habe immer ein offenes Ohr für ihn. Wir reden auch viel miteinander. Dass es nach seiner Verletzung im Oktober so eine Wende nimmt, ist natürlich für ihn sehr ärgerlich. Sich irgendwo zu vergraben, das bringt nichts, man muss immer weitermachen und versuchen, sich zu zeigen.“
Dass es in Gladbach für Netz weitergeht, ist dennoch mehr als unwahrscheinlich. Der Vertrag des gebürtigen Berliners läuft im Sommer 2026 aus. Wenn der VfL den Verteidiger nicht ablösefrei ziehen lassen möchte, wäre ein Transfer in diesem Sommer – oder spätestens im Winter – alternativlos. Empfehlungen für eine Vertragsverlängerung gab Netz in der abgelaufenen Saison nur selten ab.
Interessenten soll es Gerüchten zufolge geben. Bereits vor mehreren Wochen berichtete GladbachLIVE über einen möglichen Wechsel in die Serie A nach Italien. Laut „Bild“ sollen auch einige Klubs aus der Premier League Interesse an dem Linksfuß zeigen.
Sein Marktwert liegt laut „Transfermarkt“ noch bei sieben Millionen Euro. Eine Ablösesumme in diesem Bereich würde den Fohlen-Verantwortlichen gut zu Gesicht stehen.