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Von Daniel Thiel

Nulltarif-Wechsel im Sommer Nach seinem Gladbach-Abgang: Jetzt spricht Thuram Klartext

Marcus Thuram zu Gast auf der Paris Fashion Week am 22. Mai 2023.

Nach vier Jahren bei Borussia Mönchengladbach jetzt bei Inter Mailand unter Vertrag: Marcus Thuram, hier auf der Paris Fashion Week am 22. Mai 2023.

Nach dem Transfer-Wirbel der vergangenen Wochen und Monate spricht Marcus Thuram (25) über seinen Wechsel und die Zeit bei Borussia.

Japan statt Niederrhein! Während sich seine ehemaligen Teamkollegen von Borussia Mönchengladbach nach dem Trainingslager am Tegernsee nun wieder im Borussia-Park auf die neue Saison vorbereiten, verweilt Ex-Fohlen Marcus Thuram in Japan.

Gladbach-Abgang – Thuram spricht über Fan-Wut wegen Wechsel-Chaos

Dort ist er mit seinem neuen Klub Inter auf Vorbereitungs-Tour –Startelf-Einsatz im Testspiel gegen Paris Saint-Germain (2:1) am Dienstag (1. August 2023) inklusive.

Während seines Aufenthalts in Japan ist Thuram in einem Interview mit der „Gazzetta dello Sport“ auch im Detail auf seinen Wechsel von Gladbach nach Mailand eingegangen – und verrät ein Detail, aus seiner Zeit bei Borussia, die dem einen oder anderen Fohlen-Fan wohl nicht gefallen dürfte.

Dass Thuram bereits im Sommer 2021 unmittelbar vor einem Wechsel zu Inter stand, war seitdem im Grunde ein offenes Geheimnis. Alle Beteiligten hüteten sich in den vergangenen zwei Jahren davor, zu sehr über die Umstände ins Detail zu gehen – immerhin blieb Thuram letztlich doch bei Borussia.

Der Grund dafür war eine Verletzung, die sich Thuram im August 2021 beim Bundesliga-Spiel in Leverkusen (0:4) zuzog. Ein Innenbandriss im Knie sorgte dafür, dass alle Wechsel-Szenarien in dem Transfer-Fenster ad acta gelegt werden mussten.

Der 25-Jährige blieb (letztlich für zwei weitere Spielzeiten) bei Borussia, sagt aber: „Ich habe mich schon vor zwei Jahren in diesem Trikot (von Inter, Anm. d. Red.) gesehen.“

Das Schicksal habe ihm vor zwei Jahren die Chance genommen, den Wechsel anzutreten. Dass es nun im zweiten Anlauf funktioniert, bezeichnet Thuram als „unglaublich“.

Zudem erklärt er, dass Inters Verantwortliche auch nach der Verletzung weiter im engen Austausch mit ihm gestanden hätten – in erster Linie, um Thuram zu „trösten“.

Gerade in der idealen Welt von Fußball-Romantikern dürfte das nicht gut ankommen. Noch, als Thuram bei Borussia unter Vertrag stand, liebäugelte er mit dem Abgang – Inter ist offenbar immer an dem französischen Nationalspieler drangeblieben, um ihn nach Mailand zu lotsen.

Bitter dabei für Borussia: Inter verzichtete offensichtlich nach dem Sommer 2021 darauf, noch einmal Gladbach ein Angebot für Thuram zu unterbreiten.

Stattdessen warteten die Verantwortlichen darauf, bis der Angreifer in diesem Sommer ablösefrei zu haben war. Borussia musste nunmehr Millionen in die Hand nehmen, um den Nulltarif-Abgang von Thuram durch die Verpflichtung von Tomas Cvancara (22) zu ersetzen.

Der Wut einer Fan-Gruppierung ist sich Thuram aber schon bewusst! Über die Milan-Fans sagt der Ex-Gladbacher im Interview: Sie „werden sauer auf mich sein.“

Im Juni sorgte Thuram mit einer Last-Minute-Kehrtwende für Aufregung. Erst schien es, als wechsele „Tikus“ zum AC Milan. Dann kam aber noch eine unerwartete Wendung und wenige Tage später wurde Thuram mit blau-schwarzem Schal um den Hals als Inter-Spieler vorgestellt.

Thuram ist sich bewusst, dass das mit Blick auf die Mailänder Rivalität nicht gut angekommen ist, bleibt aber entspannt: „Ich mache mir keine Sorgen wegen der Buh-Rufe, die mir gelten werden. Es ist ja ohnehin ein Derby, dann wäre also sowieso passiert.“

Nach vier Jahren bei Borussia Mönchengladbach ohne Titel legt Thuram bei Inter mit einer weiteren Klartext-Aussage und einer klaren Erhaltungshaltung in seine erste Saison in Italien: „Der Scudetto (der italienische Meister-Titel, Anm. d. Red.) ist mein Ziel und unser Ziel.“

Am 19. August (20.45 Uhr) geht es dann für Thuram richtig los. Inter startet mit einem Heimspiel gegen Monza in die neue Serie-A-Saison – und der Ex-Gladbacher hofft, dann an seine 13-Tore-Saison in der Bundesliga anzuknüpfen.