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Von Leo Bach (lb)

Dicker Nicolas-Patzer in London Seoane will Torwart-Frage entscheiden – es gibt nur eine logische Wahl

Die Gladbach-Keeper betreten den Trainingsplatz am Borussia-Park.

Das Bundesliga-Trio im Borussia-Tor: Tobias Sippel, Jonas Omlin und Moritz Nicolas (v.l.n.r.) im Training.

Das Ausprobieren ist vorbei, jetzt muss das Trainerteam eine Entscheidung treffen.

Am Freitagabend (8. August 2025) hat Borussia Mönchengladbach den letzten öffentlichen Test gegen den Brentford FC absolviert (2:2), am Samstagvormittag (11 Uhr) folgt noch ein weiteres Testspiel gegen den London-Klub, allerdings hinter verschlossenen Türen.

Gladbach-Keeper Nicolas patzt folgenschwer gegen Brentford

Beim Geheim-Test dürfte dann Jonas Omlin (31) 90 Minuten zwischen den Pfosten stehen. Am Vorabend war das noch Konkurrent Moritz Nicolas (27) vergönnt.

Schon vor dem Trip in die englische Hauptstadt hatte Sport-Geschäftsführer Roland Virkus (58) durchklingen lassen, dass es noch keine Entscheidung für den Status der Nummer eins gäbe, das Trainerteam sich nach dem London-Trip aber zusammensetzen und entscheiden wolle.

Ein erster Hinweis auf den Ausgang der Entscheidung war bereits die Verteilung der Spielzeit. Zwar dürfen beide Anwärter gegen Brentford (wahrscheinlich) je 90 Minuten ran, allerdings bekam Nicolas den Zuschlag für den deutlich wichtigeren Test vor den Augen der Öffentlichkeit und mit einer fast überall bestbesetzten Borussia-Elf.

Und Nicolas zeigte, dass er nach seiner Verletzung weiter ein absoluter Top-Keeper ist. Mit zahlreichen Glanzparaden hielt er lange die Null fest, war beim 1:1 machtlos. Unmittelbar danach leistete er sich plötzlich aber einen fatalen Fehler.

In der 70. Minute spielte der Fohlen-Schlussmann Gegenspieler Mikkel Damsgaard den Ball direkt auf den Fuß, ließ sich tunneln und musste zuschauen, wie das Spielgerät zum 1:2 ins eigene Tor trudelte.

Wäre ihm dieser Fehler nicht unterlaufen, hätte der 27-Jährige eine perfekte Vorstellung auf den Platz gelegt (GladbachLIVE-Note: 3). Auch nach seinem Patzer war Nicolas wieder voll da und hielt noch mehrfach das Unentschieden fest. Wegen des (zugegebenermaßen haarsträubenden) Fehlpasses nun in Aktionismus zu fallen, wäre falsch.

Nicolas hat sich als klare Nummer eins für den Saisonstart empfohlen. Fehler wie dieser unterlaufen ihm selten, denn den Keeper zeichnet vor allem eines aus: Beständigkeit. Spielt der Gladbecker, können sich seine Vorderleute auf ihn verlassen. Das ist mit seinem Konkurrenten nicht immer der Fall.

Jonas Omlin ist nicht der schlechtere Torwart. Aber der inkonstantere. Der Schweizer schwankte in der abgelaufenen Saison zwischen Glanzleistungen und Horror-Vorstellungen. Zwischenzeitlich forderten Teile des Anhangs in Abwesenheit des verletzten Nicolas gar eine dauerhafte Ablösung durch Jungkeeper Tiago Pereira Cardoso (19).

Auch wenn der Noch-Kapitän durchaus die Qualität für die Bundesliga hat und auch in der Vorbereitung zeigte, dass er es eigentlich draufhat, braucht Borussia Konstanz zwischen den Pfosten – und die bringt trotz Testspiel-Patzer vor allem Moritz Nicolas. Das wird Gerardo Seoane (46) bei seiner Entscheidung bedenken müssen.