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Von Viktoria Silz (vis)

„Er war der Freigeist“ Versinkt Stöger im Gladbacher System? Konkurrenz hat ihn ausgestochen

Kevin Stöger mit genervtem Blick auf der Ersatzbank von Borussia Mönchengladbach.

Kevin Stöger ist unzufrieden mit seiner Situation in Gladbach. (Foto: 12. April 2025)

Nun hat er sogar den zuletzt lange verletzten Philipp Sander (27) vor die Nase gesetzt bekommen: Gladbach vermisst die Glanzzeiten von Kevin Stöger (31).

Am Samstagabend (10. Mai) gastierte Borussia Mönchengladbach beim neuen Deutschen Meister FC Bayern München. Mit einer 0:2-Niederlage mussten sich die Fohlen aus der Allianz-Arena verabschieden. 

Kevin Stöger ist unzufrieden mit seiner Einsatzzeit bei Gladbach

Und mal wieder von der Bank aus zuschauen, musste Kevin Stöger. In der 76. Minute wurde der offensive Mittelfeldspieler für Robin Hack (26) eingewechselt und durfte die Fohlen wenigstens noch in der Schlussphase unterstützen. 

Der Gladbach-Stöger ist einfach nicht der Gleiche, wie der Bochum-Stöger. Vor einem Jahr hatten die Fohlen den 31-jährigen vom VfL geholt. Im Pott war an ein Bundesliga-Spiel ohne Stöger nicht zu denken.

Von 34 möglichen Einsätzen absolvierte er in der Saison 2023/24 32 Partien – zweimal musste er gezwungenermaßen wegen einer Gelbsperre und einem Infekt aussetzen. Besonders in seinem letzten Spiel für die Bochumer, im Rückspiel der Relegation bei Fortuna Düsseldorf, überragte der Mittelfeld-Motor.

Mit einem Tor und zwei Assists trug er maßgeblich zum Klassenerhalt des VfL bei. Schon während der regulären Spielzeit stärkte Stöger mit insgesamt sieben Toren und neun Assists seiner Mannschaft nachhaltig den Rücken.

Während er in Bochum als der Startelf-Kandidat schlechthin galt, sieht es in Gladbach ganz anders aus. 16-Mal, also gerade einmal jedes zweite Spiel der Fohlen, stand Stöger in der Startelf – dementsprechend fällt auch seine Torbilanz am Niederrhein deutlich ernüchternder aus.

Hier kommt er gerade einmal auf drei Tore und vier Assists in der gesamten bisherigen Saison. Normalerweise duelliert Stöger sich mit Teamkollege Alassane Plea (32) um die Einsatzzeit, wobei der Franzose in der Regel den Vorzug bekommt. Vor knapp zwei Wochen, beim Duell gegen Hoffenheim, musste Plea wegen Rückenproblemen kurzfristig passen.

Wie üblich durfte dafür der gebürtige Österreicher nachrücken. So allerdings nicht am Samstag in München. Plea stand erneut nicht in der Startelf, sondern bekam vermutlich aufgrund seiner gerade überstandenen Rückenbeschwerden nur einen Kurzeinsatz.

Doch anstelle von Stöger bekam nun Philipp Sander (27) den Platz von Plea in der Startelf. Und das, obwohl der Mittelfeldmann nach seiner einmonatigen Verletzungspause zuvor gerade einmal einen acht Minuten Einsatz gegen Hoffenheim zu verzeichnen hatte. 

Doch woran liegt der Fall vom Stammspieler zum Ersatzmann? Einen großen Anteil an dieser Problematik hat das System, mit welchem Fohlen-Trainer Gerardo Seoane (46) spielt.

Während Stöger in Bochum seine Offensiv-Qualitäten unter Beweis stellen konnte, ist seine Funktion im 4-2-3-1-System der Gladbacher, oder auch im 4-1-4-1 wie am Wochenende bei den Bayern, eine andere: „Die Spielweise und die Gesamtstruktur von uns ist natürlich anders. In Bochum war er der Freigeist in der Offensive, er konnte als Zehner die Spitzen bedienen“, bestätige Seoane bei „Bild“.

„In unserem Offensivspiel sind die Aufgaben auf mehreren Schultern verteilt und nicht nur auf Kevin als Zulieferer, dadurch hat er weniger Einfluss“, so der Fohlen-Coach weiter. Auch wenn Stöger bei Gladbach mit der Situation nicht zufrieden sein soll, ist seine Geschichte am Niederrhein offenbar noch nicht auserzählt.

Sein Vertrag beim VfL läuft bis zum Sommer 2027. Der 31-Jährige selbst verrät über seine Zukunft bei den Fohlen, dass er in Gladbach: „noch einiges vorhat“, wie die „Rheinische Post“ den Mittelfeld-Mann zitiert.