Deutschland-Erfahrung Stöger-Konkurrent von der Insel? Gladbach klopft bei Nationalspieler an

Duell im Mittelfeld: Andrew Irving (l.) für West Ham United gegen Arsenals Jorginho.
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Noch ein Mittelfeldspieler? Die gute Kaderbesetzung im Zentrum könnte hier nicht die einzige Hürde bleiben – denn auch der große Erzrivale will diesen Spieler wohl verpflichten.
In Kevin Diks (28), Jens Castrop (22), Haris Tabakovic (31) und Shuto Machino (25) hat Borussia Mönchengladbach im laufenden Transferfenster bereits vier Zugänge vermelden können. Fertig sind die Gladbach-Bosse um Sport-Geschäftsführer Roland Virkus (58) aber wohl noch nicht. Jüngst sollen sie in England nachgehorcht haben.
Gladbach fragt in London nach: Nationalspieler stark umworben
Gut möglich, dass die sportlichen Verantwortlichen im Rahmen des jüngsten London-Trips, als man zwei Tests gegen den Brentford FC absolviert hatte (2:2; 2:1) mal eben einen Ausflug aus dem Westen der englischen Hauptstadt in den Osten unternommen haben.
Dort sitzt nämlich der traditionsreiche Klub West Ham United. Und bei den „Hammers“ sollen die Fohlen sich konkret nach einem Spieler erkundigt haben.
Wie die schottische Tageszeitung „The Scotsman“ erfahren hat, ist Borussia Mönchengladbach einer der Klubs, der die Verfügbarkeit von Andrew Irving (25) abgefragt hat. Aus Deutschland zählen noch der VfB Stuttgart und ausgerechnet Gladbachs großer Rivale, der 1. FC Köln, zu den Interessenten.
Dazu sollen aus Glasgow die Celtics und die Rangers, sowie Sturm Graz aus Österreich und einige Klubs aus der Serie A am Schotten dran sein. Der in Edinburgh geborene zentrale Mittelfeldspieler gab im Juni sein Debüt für die Nationalmannschaft, der Durchbruch bei West Ham wollte ihm aber noch nicht so ganz gelingen.
Im Sommer 2021 verabschiedete sich Irving von seinem Jugendklub Heart of Midlothian und schloss sich Türkgücü München an. Für den damaligen Drittligisten lief er in 27 Partien auf (ein Tor, eine Vorlage). Ein Jahr später ging es zu Austria Klagenfurt, die bisher erfolgreichste Station des 1,90 Meter großen Linksfußes.
Für den Ösi-Klub erzielte Irving 16 Tore und sammelte 14 Vorlagen in 64 Pflichtspielen. 2023 verpflichtete ihn West Ham für etwa 1,8 Millionen Euro, lieh den variabel im Zentrum und in der Offensive einsetzbaren Fußballer aber direkt wieder für eine weitere Saison nach Klagenfurt aus.
Seit seiner Rückkehr im vergangenen Sommer lief Irving in mageren zehn Partien in der Premier League auf, nun steht eine Luftveränderung an. Sein Vertrag in London läuft noch bis 2026, ein Verkauf bis zum 1. September könnte also noch Geld einbringen.
Der Marktwert des Neu-Nationalspielers wird auf etwa vier Millionen Euro taxiert (transfermarkt.de), für einen Transfer wäre aufgrund des auslaufenden Arbeitspapiers wohl etwas weniger fällig.
Dass Gladbach, die im zentralen Mittelfeld durch Julian Weigl (29), Rocco Reitz (23), Philipp Sander (27), Florian Neuhaus (28), Oscar Fraulo (21), Talent Niklas Swider (18) und den neu verpflichteten Castrop mehr als üppig besetzt sind, bei einem weiteren Zentrums-Akteur anklopft, überrascht.
Allerdings dürfte Irving einen Tick offensiver eingeplant sein. In seiner Zeit in Klagenfurt kam der 25-Jährige immer wieder auch auf der Zehnerposition zum Einsatz. Gut möglich also, dass er nach dem Abgang von Alassane Plea (32), Kevin Stöger (31) entlasten soll.
Dennoch ist eine Finalisierung des Deals derzeit eher fraglich. Auch Fraulo, Castrop oder Neuhaus können in der Theorie nach vorne rücken. Zudem hat Borussia noch andere Baustellen, die mit den beschränkten finanziellen Mitteln eher angegangen werden müssten. Auch die Konkurrenz im Wechsel-Poker spricht gegen einen VfL-Transfer.
Es ist davon auszugehen, dass der wechselwillige Irving in der kommenden Saison in einem neuen Trikot auflaufen wird. Dass es dann aber eines mit Raute auf der Brust ist, scheint derzeit noch stark unwahrscheinlich.