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Von Achim Müller , Judith Malter

Experten-Zoff um Gladbach-Trainer TV-Scharfrichter Hamann kontert Effenberg: „Hütter bekommt es nicht hin!“

Sky90, am 22. August 2021 mit Dietmar Hamann, Friedhelm Funkel und Fritz von Thurn und Taxis. Screenshots der Übertragung bei Sky.

Dietmar Hamann, hier am 22. August 2021, glaubt nicht an eine Wende unter Adi Hütter bei Borussia Mönchengladbach.

Ist Adi Hütter (51) noch der Richtige, um Borussia Mönchengladbach wieder in ruhige Fahrwasser zu manövrieren? Seit der erneuten Niederlage am Samstag (22. Januar 2022) gegen Union Berlin (1:2) werden die Zweifel daran immer größer. Zwar zeigte die Fohlenelf am 20. Bundesliga-Spieltag eine deutlich bessere Leistung als in den vorigen Wochen, das Ergebnis stimmte aber noch immer nicht. Aus diesem Grund glauben viele Experten nicht mehr daran, dass Hütter als Trainer des VfL noch die Wende einleiten kann – allen voran Dietmar Hamann (48), der am Sonntag (23. Januar) in der Talkrunde „Sky90“ ein klares Statement zum Gladbach-Coach abgab. Und das fiel, anders als das des ehemaligen Gladbachers Stefan Effenberg (53), nicht positiv aus.

Hamann glaubt nicht an noch eintretenden Hütter-Erfolg in Gladbach

Borussia Mönchengladbach ist durch die 1:2-Niederlage gegen Union Berlin am Samstag (22. Januar) noch weiter in die Krise gerutscht. Zwar belegen die Fohlen nach 20 Partien mit 22 Punkten noch Platz 12 der Bundesliga-Tabelle, der Abstand zu den Abstiegsplätzen ist jedoch erschreckend gering. Nur drei Zähler bleiben den Fohlen noch bis zu Relegationsrang 16, bis zum direkten Abstiegsplatz sind es noch vier Zähler. Eine gefährliche Situation, der die Gladbacher in den kommenden Wochen nur entkommen können, wenn sie gegen die direkten Konkurrenten aus Bielefeld und Augsburg punkten.

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Doch ist Adi Hütter noch der Richtige, um die Gladbacher als Trainer wieder zurück in die Erfolgsspur zu bringen? Darüber wurde in der Talkrunde „Sky90“ am Sonntag (23. Januar) diskutiert. Und: Der Tenor der Expertenrunde ist klar: Bleibt Hütter, könnte es für die Gladbacher schwierig werden, sich aus der misslichen Lage zu befreien.

Dieser Meinung ist auch Sky-Experte und Ex-Profi Dietmar Hamann, der ebenfalls am Sonntag in der Sendung zu Gast war. Der 48-Jährige hat seine Zweifel daran, dass die Gladbacher unter Hütter wieder in die Spur kommen. „Also, wenn sie am nächsten Spieltag in Bielefeld verlieren sollten, dann wird ihm, glaube ich, auch die hohe Ablöse, die der Verein für ihn bezahlt hat, nicht mehr helfen“, so sein eindeutiges Statement.

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Für Hamann, der sich in den vergangenen Wochen und Monaten immer wieder kritisch zu den Gladbachern geäußert hatte, liegt das vor allem daran, dass Hütter sich gleich zu Beginn der Spielzeit mit vielen Spielern überworfen habe.

Hamann: „Gladbach-Coach Hütter hat ein Stück weit auf die falschen Pferde gesetzt“

Er erklärt: „Als Sportdirektor und als Fan willst du eine Mannschaft sehen, wo du das Gefühl hast, dass sie alles dafür tun, dass sie am Samstagnachmittag ein gutes Ergebnis erzielen. Wenn du in so einer Krise bist, dann gibt es zwei Möglichkeiten: Die eine ist, dass du als Mannschaft, drei, vier Spieler in der Mannschaft hast, die das Team führen, die lange im Verein sind und die Identifikation haben. Die sagen: ‚Wir sind dem Verein, dem Trainer, den Fans und uns das schuldig, den Karren aus dem Dreck zu ziehen.‘ Oder: Du hast Spieler oder eine Mannschaft, die sich in ihrer Einzelteile auflöst, wo jeder dann nur noch auf seine eigenen Interessen schaut und nicht mehr das Wohl der Mannschaft im Sinn hat. Im Moment ist das Zweite der Fall bei den Gladbachern.“

Dass es soweit gekommen ist, sei auch Mitschuld von Trainer Adi Hütter, sagt Hamann. „Ich glaube, dass er ein Stück weit auch auf die falschen Pferde gesetzt hat“, betont er. „Weil von Anfang an war er mit Neuhaus auf Kriegsfuß, der zu Saisonbeginn noch der Spieler mit dem höchsten Marktwert in Gladbach war. Dann hat er lange mit Koné, der ein hervorragender, interessanter, aber junger Spieler ist, sowie mit Zakaria in der Mitte gespielt. Ein Kramer hat keine Rolle gespielt. Die guten Ergebnisse, die sie die letzten Wochen hatten, gegen Hoffenheim, wo sie kurz vor Schluss den Ausgleich kassiert haben und in München, waren aber da, wo Kramer gespielt hat. Dass er jetzt wieder verletzt ist, hilft dem Trainer auch nicht. Aber das nur an Kramer festzumachen, wäre auch zu einfach.“

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Auch die jüngsten Entwicklungen rund um Abwehrchef Matthias Ginter (28) haben den Gladbachern nicht gutgetan, so Hamann.

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„Du hast einen Ginter, den er gegen Leverkusen auf die Bank setzt, der wegwill oder weg muss, weil man keine Einigung findet. Ginter kommt dann gestern wieder zurück, aber du brauchst in so einer Situation Spieler, die für ihren Trainer durchs Feuer gehen. Und ich weiß nicht, ob ein Ginter – ich will dem Jungen nichts unterstellen, ich glaube er ist ein hochanständiger Kerl – nur, wenn du natürlich dann auf die Bank gesetzt wirst und dann zwei Wochen später wieder gebraucht wirst, ist das eine ungute Situation.“

Laut Hamann sind die Gladbacher keine eingeschworene Mannschaft mehr. „Man muss dazu sagen, gestern haben sie besser gespielt als die vergangenen Wochen. Also in der zweiten Hälfte war Union nicht besser, sie haben dann mit einem Torschuss das zweite Tor gemacht,  aber das passiert eben dann.“

Hamann: „Gar nicht auszudenken, wo sie stehen würden, hätten sie nicht in München gewonnen“

Er fuhr fort: „Ein Spieler, der hoch gehandelt wird, Zakaria, den bringt man mit Bayern und Manchester United in Verbindung, verursacht den Elfmeter, wo er nichts dafür kann, das war unglücklich. Nur beim zweiten Tor ist das wieder eine katastrophale Klärung einer Flanke. Und da musst du dann die Spieler auch in die Pflicht nehmen, am Samstag die Leistung abzurufen. Das machen sie als Mannschaft im Moment nicht.“

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Aus diesem Grund glaubt der Sky-Experte momentan nicht daran, dass der Fohlenelf unter Hütter noch die Wende gelingt. „Es wird schwer, also sie haben jetzt sieben der letzten neun Pflichtspiele verloren, gar nicht auszudenken, wo sie stehen würden, hätten sie nicht in München gewonnen, was natürlich auch der Tatsache geschuldet war, dass die Bayern da auf 12 oder 13 Spieler verzichten mussten. Also, wenn du mal so viel Unruhe im Verein hast und abwanderungswillige Spieler, einen verletzten Kramer, der nicht dabei ist, und jetzt auch noch einen verletzten Stindl...ich glaube, der Kahn ist so verfahren, ich glaube nicht, dass er es hinbekommt“, so seine klare Meinung.

Die beiden kommenden Spiele gegen Bielefeld und Augsburg sind nun richtungsweisend, betont Hamann, der jedoch auch in diesen Partien die Gladbacher nicht unbedingt im Vorteil sieht.

„Er hat jetzt zwei Endspiele gegen Bielefeld und Augsburg, nur das sind genau die Mannschaften, gegen die sich die Gladbacher auch immer wieder schwer getan haben. Ich mach mir im Moment Sorgen um die Gladbacher.“