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Von Daniel Thiel

Am Verhandlungstisch wird es kurios Fädelt Virkus einen Transfer-Coup mit Borussias Ex-Eklat-Trainer ein?

Roland Virkus (r.) steht gemeinsam mit Daniel Farke auf dem Rasen im Borussia-Park. Das Foto zeigt die beiden Gladbach-Verantwortlichen nach dem Bundesliga-Spiel gegen den 1. FC Köln am 9. Oktober 2022.

Roland Virkus (r.) arbeitet gemeinsam mit Daniel Farke am Kader-Umbruch bei Borussia Mönchengladbach. Das Foto zeigt die beiden Gladbach-Verantwortlichen nach dem Bundesliga-Spiel gegen den 1. FC Köln am 9. Oktober 2022.

Dieser Transfer hat das Potenzial, einer der kuriosesten Deals des Sommers zu werden!

In dieser Situation müssen die Verantwortlichen von Borussia Mönchengladbach erst einmal den Überblick behalten – es könnte sich aber lohnen!

Zeki Amdouni (22) hat die Möglichkeit, gleich in doppelter Hinsicht in die Fußstapfen seiner Landsmänner Denis Zakaria (26) und Granit Xhaka (30) zu treten.

Gladbach: Virkus vor Verhandlung mit Basel-Sportdirektor Vogel

Der Schweizer zählt aktuell zu den aufstrebenden Talenten seines Landes, feierte im September 2022 sein „Nati“-Debüt und erzielte bei der bisher letzten Länderspielreise im März zwei Tore für die Eidgenossen.

In seiner Heimat ist ein regelrechter Hype um den 22-Jährigen, der aktuell für den FC Basel kickt, entstanden.

Zahlreiche Schweiz-Stars wie Xhaka, Yann Sommer (34) und Ricardo Rodriguez (30) gehören mittlerweile der Ü20-Kategorie in der Nationalmannschaft an, auch Spieler wie Zakaria, Nico Elvedi (26) und Manchester-City-Star Manuel Akanji (27) sind keine Jungspunde mehr.

In der Schweizer Nationalmannschaft steht Amdouni stellvertretend für die nächste Generation – wie es für einen solchen Spieler sein sollte, spielt er frech und unbekümmert, sticht aktuell als technisch versierter Spieler in der Offensive des FC Basel heraus.

In die Fußstapfen einiger Landsleute könnte Amdouni aber auch am Niederrhein treten – bekanntermaßen hat Borussia jede Menge Erfahrung mit Schweizer Fußballern. Aktuell stehen in Elvedi und Jonas Omlin (29) zwei „Nati“-Kollegen von Amdouni in Gladbach unter Vertrag.

Sorgt Borussia-Manager mit einem Transfer-Coup dafür, dass Amdouni im Sommer zum dritten Schweiz-Fohlen wird?

Bereits Ende März berichtete die „Bild“, dass Amdouni ein Top-Kandidat für die Nachfolge von Lars Stindl (34) sei, als dessen Abgang noch nicht offiziell war.

Mittlerweile hat Borussias „Capitano“ öffentlich gemacht, dass er seinen zum 30. Juni 2023 auslaufenden Vertrag nicht verlängern wird, um mit seiner Familie in die Heimat zurückzugehen.

Die Fohlen-Verantwortlichen arbeiten an der „neuen Borussia“, Bedarf besteht gerade im Offensivbereich. Denn: Neben Stindl verlässt auch Marcus Thuram (25) im Sommer den Niederrhein.

In der laufenden Saison kam Amdouni sowohl regelmäßig im offensiven Mittelfeld als auch als Sturmspitze zum Einsatz – er wäre also eine Option für beide Positionen, die künftig vakant sind.

Und das Borussia-Interesse wird konkreter! Wie das Schweizer Portal „KMedia“ nach dem Conference-League-Spiel gegen OGC Nizza (13. April) veröffentlichte, beobachten die Fohlen Amdouni weiter.

Als mögliche Konkurrenten zeichnen sich aber unter anderem Eintracht Frankfurt und Ajax Amsterdam ab, auch die Klubs hätten zuletzt ein Auge auf den Basel-Dribbler geworfen.

Was den Transfer aber nicht unbedingt simpler macht, ist die Transfer-Konstellation um Amdouni. Aktuell spielt er für den FC Basel, ist aber nur vom FC Lausanne-Sport ausgeliehen. 

Aber: Der FC Basel hat eine Kaufoption, die laut „Blick“ bei rund vier Millionen Euro liegen soll. Damit wäre nicht Lausanne der Verhandlungspartner, sondern der FC Basel.

Wie das Schweizer Nachrichtenportal „nau.ch“ berichtet, sind sich die Basel-Verantwortlichen sehr wohl bewusst, wie groß das Interesse an Amdouni ist – und dass für ihn im Sommer schon der nächsten Schritt folgen könnte.

Dann können sich die Verantwortlichen immerhin über ein dickes Transfer-Plus freuen, obwohl der Spieler nur kurzfristig endgültig in Basel unter Vertrag stand. Die „Frankfurter Rundschau“ berichtet, dass der Schweizer Top-Klub auf mehr als zehn Millionen Euro für Amdouni hofft.

Wenn Borussia richtig in den Transfer-Poker einsteigt, wartet auf Roland Virkus noch eine äußerst kuriose Situation – am Verhandlungstisch trifft der Borussia-Manager auf einen alten Bekannten.

Denn: Heiko Vogel (47) trägt mittlerweile die sportliche Verantwortung beim FC Basel. Bis zum vergangenen Sommer war er noch U23-Trainer bei Borussia und arbeitete in seiner Funktion eng mit Virkus zusammen –besonders vor dessen Beförderung vom Jugenddirektor zum Sportdirektor der Bundesliga-Mannschaft.

Im Sommer 2021 tingelten Vogel und Virkus noch gemeinsam über die Provinz-Plätze in Kleinenbroich, Willingen und Remscheid, um Borussias U23 auf die Regionalliga-Saison vorzubereiten. 

24 Monate später könnte es dazu kommen, dass sich beide am Verhandlungstisch um einen Transfer-Poker in zweistelliger Millionenhöhe wiedertreffen. Mit Vogel auf der anderen Seite könnte Virkus den Transfer-Coup einfädeln.

Sportlich hat sich Vogels Abschied nach der Saison 2021/22 nicht negativ bemerkbar gemacht. Trainer Eugen Polanski (37) hat Borussias U23 zu einer Regionalliga-Spitzenmannschaft geformt, die akuell auf dem zweiten Platz liegt.

Für bundesweite Schlagzeilen sorgte Vogel aber nicht mit der Leistung von Borussias Zweitvertretung unter seiner Regie. Negativ-Highlight seiner Gladbach-Zeit war ein Macho-Spruch im Rahmen einer Partie gegen Bergisch Gladbach am 30. Januar 2021.

Vogel soll in Richtung einer Schiedsrichter-Assistentin gesagt haben: „Frauen haben auf dem Fußballplatz einfach absolut nichts zu suchen.“

Anschließend reagierte Vogel so auf den Sexismus-Eklat: „Ich bereue mein Verhalten sehr. Nach meinem Platzverweis habe ich in einem emotionalen Ausbruch gesagt, dass Frauen nicht auf den Fußballplatz gehören. Das war dumm, das war unsportlich und es war diskriminierend.“

Insgesamt zog der Westdeutsche Fußballverband (WDFV) Vogel daraufhin für fünf Spiele aus dem Verkehr, zudem gab es überregional Kritik an Vogel – unter anderem von Nationalspielerin Alexandra Popp (32).

Nun könnten Vogel und Virkus wieder beruflich aufeinandertreffen – im Transfer-Poker um das Schweiz-Talent Zeki Amdouni. Immerhin einen Vorteil hat das: Die Vorstellungsrunde könnten sich beide Parteien sparen.