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Von Daniel Thiel

Gefahr aus England wird größer Schon von Virkus bestätigt: Dieser Profi hat „Königstransfer-Potenzial“

Roland Virkus neben Daniel Farke.

Roland Virkus (r.) nach dem bisher letzten Derby-Heimspiel am 9. Oktober 2022. Da stand ihm noch Daniel Farke als Trainer zur Seite.

Wie viel investiert Borussia nach den Ausgaben in Höhe von knapp 30 Millionen Euro im vergangenen Sommer?

In den vergangenen Jahren musste Borussia Mönchengladbach auf dem Transfermarkt immer wieder Pläne verwerfen, weil die finanziellen Möglichkeiten letztlich doch nicht zuließen, Deals unter Dach und Fach zu bringen. Als Beispiele dafür gelten William Pacho (22, jetzt Eintracht Frankfurt) und Christos Tzolis (22, jetzt Fortuna Düsseldorf).

Gladbach-Königstransfer im Sommer 2024: Er ist der heißeste Kandidat

Roland Virkus (57) gelang es, rund 30 Millionen Euro für den Umbruchs-Sommer 2023 zusammenzukratzen, nachdem die Abgänge von Jonas Hofmann (31) und Jordan Beyer (23) insgesamt 25 Millionen Euro in die Borussia-Kassen gespült hatten.

Ein Blick auf die Spieler, die aktuell mit den Fohlen in Verbindung gebracht werden, lässt aber eher darauf schließen, dass Borussia die 30-Millionen-Marke 2024 nicht angreift.

In Marcel Hartel (29) und Daichi Kamada (27) gibt es zwei Kandidaten, die ablösefrei zu haben wären. Der Vertrag von Ao Tanaka (26) läuft 2025 aus, er wäre genau wie Jordan Siebatcheu (27, Kaufoption liegt bei fünf Millionen Euro) für eine zweistellige Millionen-Summe zu haben.

Eine Ausnahme gibt es da aber doch! Max Wöber (26) soll, das bestätigte Virkus zuletzt im Interview mit der „Rheinischen Post“, Borussia über seine Leihe hinaus erhalten bleiben. Zwölf Millionen Euro zahlte sein Noch-Klub Leeds United im Januar 2023, um den Österreicher auf die Insel zu locken.

Es wäre wohl eine Ablöse in diesem Preis-Segment nötig, um Wöber zu verpflichten – damit hat der 26-Jährige absolutes „Königstransfer-Potenzial“ für den Sommer 2024.

Allerdings dürfte eine Sache im neuen Jahr die Transfer-Absichten der Fohlen erschweren. Das ist ausgerechnet die positive Entwicklung von Ex-Borussia-Coach Daniel Farke (47) bei seinem neuen Arbeitgeber.

Nach einem holprigen Start in Leeds ist der englische Traditionsverein mittlerweile seit elf Liga-Spielen ungeschlagen – die Serie begann passenderweise am Neujahrstag.

Zehn Siege, ein Remis – also 31 von 33 möglichen Punkten in den Championship-Partien 2024. Dadurch ist nicht nur die Durchschnittspunktzahl von Leeds dramatisch angestiegen, sondern auch die Chance auf den direkten Wiederaufstieg.

Der zwischenzeitlich uneinholbar erscheinende Mit-Absteiger Leicester (81 Punkte) mit Ex-Fohlen-Verteidiger Jannik Vestergaard (31) schwächelte zuletzt und liegt nur noch fünf Punkte vor dem Tabellendritten aus Leeds (76).

Daniel Farke umarmt Daniel James.

Daniel Farke (l.) umarmt Spieler Daniel James nach einem wichtigen Sieg gegen Leicester am 23. Februar 2024.

Zwischen den beiden Premier-League-Absteigern liegt noch Ipswich mit 78 Punkten. Die ersten beiden Klubs steigen direkt auf, der dritte Aufsteiger wird in den Play-offs der Teams zwischen dem dritten und dem sechsten Tabellenplatz ermittelt.

Wöber machte kurz vor dem Jahreswechsel in einem „Podcast“ keinen Hehl daraus, dass er auch einen Blick auf das sportliche Abschneiden seines Arbeitgebers in England wirft. Das hat durchaus Einfluss darauf, ob ein Transfer für Borussia realistisch ist oder nicht.

Hintergrund ist zum einen, dass Österreichs Nationaltrainer Ralf Rangnick (65) Wöber vor der Saison mitteilte, dass er, um weiter nominiert zu werden, auf höchstem Niveau – also in diesem Falle erstklassig – spielen müsse. So öffnete sich die Türe für Borussia im Sommer 2023. Das wäre im Falle eines Leeds-Wiederaufstiegs auch in der Premier League möglich.

Sollte der Aufstieg nicht gelingen, verändert sich die finanzielle Situation beim Klub aus der Grafschaft Yorkshire drastisch. In England gibt es einen finanziellen „Rettungs-Fallschirm“ für Absteiger – dadurch soll verhindert werden, dass Vereine in wirtschaftliche Probleme geraten.

Über drei Jahre kassieren Absteiger noch einen Teil der Einnahmen, die an Premier-League-Klubs gezahlt werden. Allerdings verringert sich der Anteil von Jahr zu Jahr. Das heißt: Vereine, denen nicht sofort die Rückkehr in die Premier League gelingt, müssen in der Folge den Gürtel enger schnallen. 

In der Vergangenheit führte das auch immer wieder zu Verkäufen von Spielern, die noch zu Erstliga-Zeiten (mit entsprechenden Gehältern) verpflichtet wurden.

Bis zum Saisonende wird der Blick der Fohlen-Verantwortlichen auch immer wieder nach Leeds gehen: Allerdings geht es dabei nicht nur darum zu schauen, wie sich Virkus’ Ex-Coach Farke so schlägt, sondern auch um die Voraussetzungen für die Wöber-Verhandlungen abzuschätzen.

Im Grunde gilt: Je besser die Ergebnisse des Zweitligisten, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit einer Rückkehr. Eine Kaufoption wie bei Siebatcheu besitzt Borussia bei Wöber nicht.

Aktuell macht Leeds United einen stabileren Eindruck, als es Borussia unter Farke je tat. Am Freitagabend (8. März 2024, 21 Uhr) trifft der 47-Jährige auf einen weiteren deutschen Coach in der Championship. Da steht das brisante Yorkshire-Derby zwischen Leeds und Sheffield Wednesday, trainiert vom ehemaligen Flick-Assistenten Danny Röhl (34), an.