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Von Achim Müller

GladbachLIVE-Kommentar Es reicht: Schluss mit diesem VAR-Murks!

Schiedsrichter Felix Brych schaut sich beim Bundesliga-Duell (16.01.2021) zwischen Stuttgart und Borussia Mönchengladbach in der Nachspielzeit noch einmal auf einem Bildschirm eine strittige Szene an.

Schiedsrichter Felix Brych schaut sich beim Bundesliga-Duell (16.01.2021) zwischen Stuttgart und Borussia Mönchengladbach in der Nachspielzeit noch einmal auf einem Bildschirm die Szene an, die kurz darauf zum Strafstoß für den VfB und letztendlich zum 2:2-Ausgleich geführt hat.

Mönchengladbach - Aufhören! Um an dieser Stelle bewusst den sprachlichen Duktus eines Wilfried Schmickler (66) aus der legendären TV-Kabarettsendung „Mitternachtsspitzen“ zu nutzen: Aufhören, es reicht. Hören Sie mit diesem Murks auf!

Kommentar: So darf es mit dem Videoassistenten nicht weitergehen

Gemeint sind die Entscheider in den Reihen des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) und der Deutschen Fußball Liga (DFL), die für die aktuelle Umsetzung des Video Assistant Referees (VAR) im sogenannten Kölner Keller verantwortlich sind. Es reicht!

Der Videoassistent, eigentlich eine richtig gute Sache, schickt sich immer mehr an, zumindest in der Art und Weise, wie er hierzulande in der Bundesliga praktiziert wird, ein Voll-Flop zu werden.

Was sich jüngst im Topspiel zwischen Stuttgart und Gladbach in der fünften Minute der Nachspielzeit zugetragen hat, darf als weitere Kirsche auf der großen Unzulänglichkeiten-Torte des nationalen VAR-Murkses bezeichnet werden.

Stuttgart bekam durch das Versagen eines offenkundig überforderten Unparteiischen-Teams um Schiedsrichter Felix Brych (45) und Bibiana Steinhaus (41) im Kölner Keller einen Strafstoß geschenkt. Ein Profifußball-Spiel wurde so auf den Kopf gestellt. Statt mit einem 2:1-Sieg gingen die Gladbacher noch mit einem bitteren Remis (2:2) vom Platz.

Schäumend vor Wut, mit dem Gefühl im Bauch, um den Triumph betrogen worden zu sein. Von den Unparteiischen. Vom Videoassistenten. Dabei ist der in der Bundesliga eingeführt worden, um den Sport gerechter zu machen. Der Elfer-Eklat von Stuttgart war derart gravierend ungerecht, dass es ein „Weiter so!“ perspektivisch nicht mehr geben darf.

Davon sollte auch nicht der respektable Auftritt von Felix Brych nach Spielende ablenken. Dass der Jurist vor laufenden Kameras die Fehlerkette innerhalb der eigenen Reihen mehr oder weniger offen eingestand, demonstriert, wie hilflos teilweise die Schiedsrichter inzwischen selber sind.

Dabei hatte Brych zunächst sogar richtig entschieden – bis die fehlerhafte VAR-Maschinerie in fataler Art und Weise in Erscheinung trat. Es bleibt die Frage, warum der VAR im US-Sport, sei es im Basketball (NBA), im Eishockey (NHL) oder Football (NFL), eine Erfolgsstory darstellt, während hierzulande – Stand jetzt – es so zu sein scheint, dass Experten eines TV-Senders wie „Sky“ strittige Szenen mit entsprechendem Video-Material gerechter einordnen und beurteilen können, als es der Kölner Keller vermag.

Bundesliga: VAR ist momentan kein verlässlicher Gerechtigkeits-Faktor

Sinn des VAR ist es, Fehlentscheidungen zu verhindern, beziehungsweise zu korrigieren – und nicht, solche ins Leben zu rufen. Damit wir uns nicht falsch verstehen: Der VAR sollte in der Bundesliga nicht abgeschafft werden. Nur so, wie er momentan umgesetzt wird, ist er für unsere nationale Elite-Liga weder ein verlässlicher Gerechtigkeits-Faktor, geschweige denn ein Aushängeschild. Dieser VAR-Murks muss endlich aufhören!