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Von Achim Müller

Pokert Nationalspieler Gladbach eiskalt aus? Jetzt spricht Ginter: „Jeder weiß, wie ich zu Borussia stehe“

Gladbachs Abwehrchef und Nationalspieler Matthias Ginter, hier zu sehen am 13. August 2021 im Bundesliga-Auftakt-Duell gegen Bayern München. Ginter spielt mit dem linken Fuß den Ball, derweil hat er die Wangen aufgepustet.

Gladbachs Abwehrchef und Nationalspieler Matthias Ginter, hier zu sehen am 13. August 2021 im Bundesliga-Auftakt-Duell gegen Bayern München. 

Mönchengladbach. Die heiße Phase im Sommer-Transferfenster läuft. Bis zum 31. August 2021 können die Profis in Europas Top-Ligen noch die Vereine wechseln. In Gladbach könnte sich auch noch einiges tun. Zumal die Nationalspieler Matthias Ginter (27) und Denis Zakaria (24) Verträge haben, die 2022 auslaufen. Während Zakaria Borussia bereits mitgeteilt hat, dass er wechseln möchte, jedoch noch kein Wechsel offiziell gemacht worden ist, sieht die Situation bei Weltmeister Ginter anders aus. Der Innenverteidiger will offenbar in Gladbach bleiben, hat sich aber mit Manager Max Eberl (47) noch auf keinen neuen Vertrag einigen können.

„Was mich angeht: Jeder weiß, wie ich zu Borussia stehe. Aber es ist kompliziert, weil der Verein schon einiges ausgegeben hat und die Auswirkungen der Pandemie dazukommen“, hat Ginter nun in einem Interview der „RP“ gesagt.

Nationalspieler Ginter klingt nicht so, als wolle er Gladbach unbedingt verlassen

Manager Max Eberl hatte jüngst durchblicken lassen, dass Gladbach, wegen der Coronakrise, aus finanziellen Gründen, nicht in der Lage sei, Ginter ein adäquates Angebot für eine Vertragsverlängerung zu unterbreiten.

Ginter sagt: „Geld war nie meine Motivation. Sonst wäre ich 2017 nicht von Dortmund nach Gladbach gewechselt, weil es damals finanziell noch bessere Optionen gab. Ich bin der falsche Ansprechpartner, wenn es darum geht, was aktuell möglich ist und was nicht. Aber jeder weiß, dass ich sehr umgänglich bin, was die Finanzen angeht. Und es ist nicht die Zeit, um Stunk zu machen oder beleidigt zu sein. Im Gegenteil, jeder weiß: Wenn ich das Trikot trage, gebe ich in jeder Sekunde Vollgas, um erfolgreich zu sein.“

Der DFB-Star betont zudem: „Wenn bis zum 31. August nichts passiert, heißt das nicht automatisch, dass ich 2022 gehe.“

Und: „Ich kann es mir aber ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass ich in zwei Wochen woanders sein soll. Ich habe mich logischer Weise jetzt auf Borussia und die Saison hier vorbereitet und eingestellt. Darauf liegt der Fokus. Aber im Fußball etwas auszuschließen, ist eben unmöglich.“

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Ginter sagt zur enttäuschenden EURO diesen Sommer aus deutscher Sicht unter Ex-Bundestrainer Joachim Löw (61): „Die Kurve ging 2018 nach unten. Das auf ein, zwei Gründe herunterzubrechen, ist schwer möglich. Wir hatten immer noch eine vielversprechende Mannschaft. Bei der EM 2016 war schon mehr drin als das Halbfinale, danach haben wir den Confed-Cup gewonnen und gezeigt, dass wir noch zur Weltspitze gehören. Dann sind Dinge passiert, die nicht förderlich waren. Es ist bekannt, dass 2018 in Russland das Mannschaftsgefüge nicht wirklich gestimmt hat, auch im Vergleich zu diesem Turnier. Wir müssen uns alles wieder erarbeiten und werden nicht von heute auf morgen wieder zur Weltspitze dazugehören.“

Zum Dortmund-Abgangs-Theater um Ex-Trainer Marco Rose (44), auf den Adi Hütter (51) im Juli am Niederrhein folgte, sagt Ginter: „Anfang des Jahres hat es noch sehr gut geklappt, wir haben gegen Dortmund und Bayern gewonnen, kamen im Pokal ins Viertelfinale, standen in der Champions League im Achtelfinale. Eigentlich war bis Februar alles so, wie wir uns das vorgestellt hatten. Dann herrschte allerdings etwas Unruhe. Es gab viele Nebenschauplätze in dem Zeitraum. Das hat sich irgendwann mehr oder weniger auch in den Ergebnissen widergespiegelt.“

Borussias Dauerbrenner, der in der vergangenen Saison keine Pflichtspielminute im Fohlen-Trikot verpasst hatte, sagt weiter: „ Wenn durch Nebenschauplätze der Fokus verloren geht, kann das unter Umständen dazu führen, dass man vielleicht auch auf dem Platz in taktischen Dingen und bei den Abläufen nicht mehr ganz so diszipliniert ist. (...) Wir haben alle gehofft, dass es nicht so ist. Alle waren auch der Überzeugung, dass wir weiter eine gute Saison spielen und unsere Ziele erreichen können. Aber wenn man sich die Ergebnisse anschaut, ist es schwierig von der Hand zu weisen, dass das auch eine Rolle gespielt haben könnte. Man hat es auch bei anderen Mannschaften wie Frankfurt gesehen, in Leipzig ging auch nicht mehr viel.“

Matthias Ginter war im Juli 2017 für die Ablöse von 17 Millionen Euro von der Dortmunder Borussia zur Gladbacher Borussia gewechselt. Ginter ist unter anderem Weltmeister von 2014, Confed-Cup-Sieger 2017, DFB-Pokalsieger (2017 mit Dortmund).  

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Ginters aktueller Marktwert soll bei bei rund 30 Millionen Euro liegen. Einigen sich Gladbach und Ginter in den kommenden Monaten nicht auf eine Vertrags-Verlängerung oder es kommt im Winter zu keinem Transfer des gebürtigen Freiburgers mehr, dann könnte Ginter Gladbach im Sommer 2022 ablösefrei verlassen.