Sie verwenden einen veralteten Browser. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser, um Ihren Besuch bei uns zu verbessern.

Von Judith Malter

Nach kruden Aussagen zum Fall Embolo Béla Réthy verteidigt Marcel Reif

Der ZDF-Live-Reporter Bela Rethy posiert während eines Fototermins vor einer ARD- und ZDF-Pressekonferenz in Hamburg für die Fotografen.

ZDF-Kommentator Béla Réthy hat seinen Kollegen Marcel Reif für seine Aussagen zum Fall Breel Embolo in Schutz genommen.

Mönchengladbach - Es waren Aussagen, die aufhorchen ließen. Sportreporter Marcel Reif (71) hatte seinen Unmut über den Corona-Verstoß von Gladbach-Stürmer Breel Embolo (23) am 26. Januar 2021 öffentlich Luft gemacht und vorgeschlagen, die Mannschaft solle dem Schweizer in der Kabine mit nonverbalen Mitteln zeigen, dass ein solches Verhalten nicht zu akzeptieren sei.

  • Breel Embolo wurde wegen eines Corona-Verstoßes vor dem Match gegen Werder Bremen aus dem Kader der Fohlen gestrichen
  • Marcel Reif irritierte mit Aussagen zu dem Fall 
  • Kollege Béla Réthy verteidigt Reif für seine Äußerungen

Reif irritierte mit seinen Aussagen einige Personen

Wortwörtlich sagte Reif: „Wissen Sie, was mir gefallen würde? (...) Wenn die in der Kabine in Gladbach, und ich kann mir sehr gut vorstellen, dass das so ist – also zu meiner Zeit, als ich gekickt habe, war das noch so: Es gab so eine bestimmte innere Hygiene, um es mal sehr vorsichtig und sehr freundlich auszudrücken, in der Kabine. Nach dem Motto: 'Trainer, könnten Sie mal kurz rausgehen, wir brauchen mal fünf Minuten.' Dann macht man die Musik laut und dann wurde demjenigen mitgeteilt, mit relativ klaren, auch nonverbalen Mitteln, was geht und was nicht geht.“

Für diese Aussagen erntete der 71-Jährige im Netz ordentlich Kritik und sorgte bei vielen Usern für Empörung. Viele warfen ihm vor, zur Gewalt gegen Embolo aufzurufen. Manche verteidigten ihn jedoch auch und betonten, man dürfe die Aussagen von Reif nicht überbewerten.

Folgen Sie uns auf Twitter: @gladbachlive

Letzteres meint wohl auch ZDF-Kommentator Béla Réthy (64), der seinen Sport-Kollegen nun in Schutz genommen hat. Im Gespräch mit „t-online“ sagte er, angesprochen auf das Thema: „Die Reaktionen waren völlig aufgeblasen. Marcel wollte lediglich beschreiben, wie früher in der Kabine geredet wurde. Daraus wurde dann ein Aufruf zu Gewalt gemacht. Das war nach meinem Empfinden aber nicht der Fall.“

Des weiteren übte Réthy auch Kritik an der Art und Weise der Debatte.„Im Ganzen halte ich die Diskussion für scheinheilig. Das Empörungspotenzial, ob der Bus nicht kommt oder ob jemand zu Gewalt aufruft, ist gleich. Da wird überhaupt nicht mehr differenziert“, so der 64-Jährige.

Auch zu Reifs „Jungtürken-Aussage“ wenige Wochen zuvor im „Sport1-Doppelpass“ nahm Réthy Stellung und gab an, den Begriff selbst zwar nicht verwenden zu wollen, die Aussage aber in die gleiche Kategorie wie die zu Breel Embolo zu packen: „Viel Schaum um nichts“.

Folgen Sie uns auf Instagram: @gladbachlive

Réthy weiter: „Grundsätzlich muss man als Livekommentator vorsichtiger und sensibler sein. Vielleicht hätte Marcel das im Nachhinein so sagen können. Aber so wie ich ihn kenne, hat er nie einen Konflikt gescheut und wird das auch in Zukunft nicht.“

Borussias Embolo wurde vom Klub sanktioniert

Von Seiten des Vereins ist der angebliche Party-Skandal um Embolo ohnehin längst sanktioniert worden. Der 23-Jährige, der Gerüchten zufolge in der Nacht vom 16. Januar auf den 17. Januar 2021 an einer illegalen Party in einem Essener Gastronomiebetrieb am Baldeneysee teilgenommen haben soll, selbst aber angibt, mit einem Kumpel Basketball in einer angrenzenden Wohnung angeschaut zu haben, erhielt von Borussia eine empfindliche Geldstrafe im niedrigen sechsstelligen Bereich.