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Von Judith Malter

Erst Glanz-Parade, dann Eckfahnen-Jubel Gladbach-Keeper avanciert gegen Stuttgart zum Matchwinner

Glückliche Gesichter nach Spielende: Keeper Tobias Sippel lässt sich von Marcus Thuram und weiteren Teamkollegen von Borussia Mönchengladbach mit dem berühmten Eckfahnen-Jubel nach dem Match gegen den VfB Stuttgart am Freitag (4. November 2022) feiern.

Glückliche Gesichter nach Spielende: Keeper Tobias Sippel lässt sich von Marcus Thuram und weiteren Teamkollegen von Borussia Mönchengladbach mit dem berühmten Eckfahnen-Jubel nach dem Match gegen den VfB Stuttgart am Freitag (4. November 2022) feiern.

Keeper Tobias Sippel (34) von Borussia Mönchengladbach hatte nach seinen vergangenen Einsätzen in der Kritik gestanden. Nach dem 3:1-Sieg der Fohlen gegen den VfB Stuttgart am Freitag (4. November 2022) jedoch avancierte der 34-Jährige zu einem der Matchwinner – und verdiente sich damit sogar einen ganz besonderen Jubel.

Gladbach-Keeper Sippel hat turbulente Wochen hinter sich

Es war die 83. Spielminute im Spiel zwischen Borussia Mönchengladbach und dem VfB Stuttgart, die VfL-Keeper Tobias Sippel wohl noch länger in besonderer Erinnerung bleiben dürfte.

Nach Flanke von Stuttgarts Tiago Tomas (20) stand dessen Mannschaftskollege Serhou Guirassy (26) im Fünfer völlig frei. Der guineisch-französischer Fußballspieler hatte seine Rechnung jedoch ohne Gladbachs Sippel gemacht, der in der gefährlichen Situation die Nerven behielt, goldrichtig stand und somit die Chance entschärfte und somit einen späten Ausglich vereitelte.

Wichtig für Borussia, die nach der Last-Minute-Niederlage bei Union Berlin (1:2/30. Oktober) einen weiteren späten Rückschlag in den Schlussminuten verhinderte und am Ende als glücklicher Sieger vom Platz ging. Wichtig aber auch für Sippel, der in den vergangenen Wochen viel Kritik für seine Auftritte im Fohlen-Tor einstecken musste.

So war beim Spiel in Berlin beispielsweise die ehemalige deutsche Nationaltorhüterin Almuth Schult (31), die während der Partie als Co-Kommentatorin fungierte, hart mit dem 34-Jährigen ins Gericht gegangen.

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„Wenn ich es mir aussuchen könnte, dann würde ich auch Sommer zwischen die Pfosten stellen. Gladbach kann hoffen, dass er schnell wieder zurück ist, weil er ein Faktor ist, um der Mannschaft ein bisschen mehr Sicherheit zu geben“, so ihr vernichtendes Urteil nach Sippels unglücklichem Auftritt.

Kein Wunder, dass die vergangenen Wochen auch den erfahrenen Borussia-Schlussmann keinesfalls kaltließen, wie er nach Abpfiff der Stuttgart-Partie verriet.

„Die vergangenen zwei Wochen waren mental relativ schwer für mich. Ich bin im Pokalspiel in Darmstadt mit den beiden Gegentreffern unglücklich reingekommen. Das ist mir in den darauffolgenden Tagen richtig nahegegangen. Bei Union Berlin war es auch nicht gerade einfach für mich. Mein großes Plus war es immer, da zu sein, wenn ich gebraucht wurde. Und das war ich jetzt zweimal nicht. Deswegen tat mir das auch enorm weh und hat mir zu schaffen gemacht“, so sein selbstkritisches Statement.

Umso glücklicher sei Sippel anschließend gewesen, dass das Team dennoch weiter zu ihm gehalten habe. „Ich bin stolz auf die Jungs, dass sie mir trotzdem weiterhin das Vertrauen geschenkt haben. Vielleicht konnte ich es heute ein bisschen zurückzahlen. Der Sieg war heute enorm wichtig für uns und unsere Köpfe. Wir haben in den letzten beiden Bundesliga-Spielen nicht gepunktet. Deswegen wollten wir heute Vollgas geben und gerade zu Hause drei Punkte holen. Ich bin sehr glücklich, dass uns das gelungen ist.“

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Auch Sippels Teamkollegen wussten um die besondere Bedeutung der wichtigen Parade ihrer Nummer zwei. So sagte Torschütze Jonas Hofmann (30) beispielsweise nach dem Match: „Es war eine überragende Parade von Sippi! Ich glaube, das wäre ein Moment gewesen, in denen das Spiel hätte kippen können. Und dann kann es schnell so werden wie in Berlin. Aber dafür haben wir einen Torwart. Das hat er überragend gemacht.“

Der DFB-Star, der die Fohlen in der 4. Minute in Front gebracht hatte, fuhr fort: „Für einen Torwart ist es nie gut, wenn er in der Kritik steht wegen des einen oder anderen Fehlers. Ich glaube aber, dass man heute gesehen hat, dass er mental sehr stark ist und uns den Sieg gerettet hat.“

Das schienen auch die übrigen Teamkollegen von Sippel so zu empfinden. Immerhin widmete Torjäger Marcus Thuram (25), der das zweite Tor an diesem Abend geschossen hatte, dem Gladbach-Schluss man seinen berühmten Eckfahnenjubel.

Balsam für die Seele von Borussias Nummer zwei, der auch in der Pressekonferenz nach der Partie lobend von Trainer Daniel Farke (46) erwähnt wurde. „Tobi hat heute von Anfang an eine sehr konzentrierte Leistung abgeliefert“, befand der 46-Jährige. „Wenn man ehrlich ist, musste er nicht viel halten, aber wenn du als Torhüter in der einen Szene, in der du gebraucht wirst, da bist, dann können sich im Fußball in einem Bruchteil von Sekunden Welten ändern. Da war er da, das ist eine Qualität: Wenn du nicht so im Spiel gefordert bist, da zu sein.“

Sippel wohl auch weiterhin erstmal im Gladbach-Tor

Die Leistung und die warmen Worte der Mannschaftskollegen dürften Sippel Auftrieb für die kommenden Aufgaben geben. Bereits am Dienstag (8. November/20.30 Uhr) tritt die Fohlenelf am 14. Bundesliga-Spieltag beim VfL Bochum an.

Und: Sippel wird dabei höchstwahrscheinlich auch wieder zwischen den Pfosten stehen, wie Farke verriet. „Für das Auswärtsspiel am Dienstag beim VfL Bochum wird es bei Yann Sommer schwierig, für das abschließende Heimspiel gegen Borussia Dortmund drei Tage später besteht vielleicht eine Chance.“