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Von Leo Bach (lb)

„Bleibt mein Herzensverein“ Neuhaus zurück bei den Profis – aber Fortuna-Coach flirtet öffentlich

Florian Neuhaus und Christoph Kramer auf der Gladbacher VIP-Tribüne.

Durfte beim Jubiläumsspiel gegen den FC Valencia nur zuschauen: Florian Neuhaus (m.) neben Kumpel Christoph Kramer (l.) am 2. August 2025.

Florian Neuhaus (28) kehrt in das Mannschaftstraining zurück. Am Montag (4. August 2025) lief der zuletzt suspendierte Profi wieder beim Team von Trainer Gerardo Seoane (46) am Borussia-Park auf.

Nach seinem Mallorca-Fauxpas hatte Borussia Mönchengladbach sich dazu entschieden, den Mittelfeldspieler mit einer hohen Geldstrafe zu belegen und für vier Wochen in den Trainingsbetrieb der U23 zu versetzten. Diese „Strafe“ ist nun abgesessen, Neuhaus ist offiziell wieder bei der Profimannschaft.

Neuhaus entschuldigt sich öffentlich – auch bei den Gladbach-Fans

Auf der Vereinsseite meldete sich der in Ungnade gefallene 28-Jährige erstmals selbst zu Wort und nutzte die Chance, für eine Entschuldigung: „Ich möchte die Rückkehr zu meiner Mannschaft zum Anlass nehmen, mich noch einmal bei der Vereinsführung und bei Borussias Fans für mein Verhalten zu entschuldigen, insbesondere bei Roland Virkus.“

Und weiter: „Wir haben seit vielen Jahren ein persönliches und professionelles Verhältnis, das von Wertschätzung, Respekt und Vertrauen geprägt ist. Ich werde alles dafür tun, dieses gegenseitige Vertrauen wieder aufzubauen. Borussia Mönchengladbach ist und bleibt mein Herzensverein.“

Neuhaus freue sich, fortan wieder mit der ersten Mannschaft trainieren zu dürfen und bedankte sich im gleichen Atemzug bei der U23, die ihn in den vergangenen Wochen gut aufgenommen hatte.

Dass die Rückkehr zur Seoane-Elf aber auch mit einer sportlichen Perspektive einhergeht, ist eher unwahrscheinlich. Zu groß die Konkurrenz um Julian Weigl (29), Rocco Reitz (23), Philipp Sander (27) und Jens Castrop (22), zu zerrissen das Tischtuch zwischen sportlicher Leitung und Spieler.

Heißer könnte es derweil mit einer spektakulären Rückkehr nach Düsseldorf werden. In seinem ersten Gladbach-Jahr 2017/18 war Neuhaus bereits an Fortuna ausgeliehen und verhalf den Flingeranern zum Aufstieg – zuletzt kamen Gerüchte um einen zweiten Anlauf in der Landeshauptstadt auf.

Mit seiner Frau Aline Restle wohnt Neuhaus bereits in Düsseldorf, ein Umzug wäre also nicht nötig. Da sich das Paar außerdem kürzlich über das erste Kind freute, käme ein Wechsel in die Ferne ohnehin zur Unzeit. Restles Vater Bernd, langjähriger Physiotherapeut bei F95, soll laut „Bild“ kürzlich Gespräche mit Sport-Boss Klaus Allofs (68) und Trainer Daniel Thioune (51) geführt haben!

Und das Duo zeigt sich nicht gerade zurückhaltend in der Causa Neuhaus: „Wenn so ein Spieler, der auch schon bei Fortuna gespielt hat, zurzeit außen vor ist, wäre es fahrlässig, wenn wir uns damit nicht beschäftigen“, sagte Allofs kürzlich bei Sky, fügte aber noch an: „Auch wenn diese Größenordnung eigentlich utopisch erscheint.“

Und nach dem Auftakt in der 2. Bundesliga, den Fortuna mit einer 1:5-Klatsche bei Arminia Bielefeld gehörig vergeigte, flirtete auch Trainer Thioune am Mikrofon mit dem suspendierten Gladbacher. 

„Ich würde Florian Neuhaus gerne in meiner Mannschaft sehen, gar keine Frage“, lenkte aber ein: „Aber einen Rocco Reitz auch, da gibt es noch andere Spieler.“ Dass die Situation mit Neuhaus eine besondere ist, auch in Bezug auf Fortuna Düsseldorf, erkannte der 51-Jährige aber auch an: „Jedoch ist die Beziehung zwischen ihm und Fortuna ja auch sehr charmant – familiär und aufgrund der Vergangenheit.“

Ganz realistisch sei ein Transfer zum derzeitigen Zeitpunkt zwar noch nicht, man würde sich im Trainerteam aber damit auseinandersetzen, wenn es den Daumen nach oben aus der Vereinsführung geben würde.

Abgeschlossen ist das Thema um den Ex-Nationalspieler (zehn Länderspiele, zwei Tore) noch lange nicht. Nun darf Neuhaus erst einmal wieder mit seinen Mannschaftskameraden auf den Trainingsplatz gehen – mit der Hoffnung, sich endlich wieder auf den Sport konzentrieren zu können.

Das wäre auch ganz im Interesse von Sport-Boss Virkus: „Flo hat sich vor vier Wochen in einem internen Gespräch schon entschuldigt – dass er dies nun auch öffentlich macht, erkennen wir an“, so der gebürtige Mönchengladbacher. „Für uns ist die Geschichte damit abgehakt und wir erwarten von Flo, dass er sich jetzt mit all seinen Qualitäten im Training anbietet und seinen Teil dazu beiträgt, dass wir unsere Ziele erreichen.“