Das erste Aufeinandertreffen fiel ins Wasser, weil der Gegner einen kuriosen Rückzieher machte – jetzt dürfen sich wenigstens zwei Fohlen von seinen Qualitäten auf dem Platz überzeugen lassen.

In der Sommervorbereitung 2024 war Borussia Mönchengladbach wie gewohnt im Trainingslager am Tegernsee unterwegs. Zum Abschluss sollte auf dem Rückweg dann gegen Ipswich Town aus der Premier League getestet werden. Aber der England-Klub sagte wegen personeller Probleme kurzfristig ab und schickte nur die U21 nach Heimstetten!

Marktwert explodiert: Gladbach-Flirt jetzt bei U21-EM im Rampenlicht

Die Enttäuschung auf Seite der Fohlen war groß, schließlich wollten sich die Schützlinge von Trainer Gerardo Seoane (46) mit Profis aus der Premier League und nicht mit einer Nachwuchsmannschaft messen.

Ein Teil der Enttäuschung der sportlichen Leitung um Sport-Geschäftsführer Roland Virkus (58) bezog sich aber sicherlich auch auf einen einzelnen Ipswich-Profi.

Gladbach hatte Omari Hutchinson (21) in den Transfer-Fokus genommen. Der Offensivspieler war bereits in der Vorsaison vom FC Chelsea an den Premier-League-Aufsteiger ausgeliehen gewesen. In der Aufstiegssaison glänzte Hutchinson mit zehn Toren und sechs Assists – außerdem gab er sein Debüt für die Nationalmannschaft Jamaikas.

Warum es aber nicht zu einem Transfer an den Niederrhein kam, zeigte die Ablöse, die Ipswich schließlich an Chelsea zahlte, um das Talent zu verpflichten: satte 23,5 Millionen Euro ließ sich der mittlerweile wieder abgestiegene Traditionsverein die Verpflichtung kosten.

Zum Zeitpunkt des Wechsels taxierte das Portal „transfermarkt.de“ den Wert des auch auf den Flügel einsetzbaren Edeltechnikers auf etwa sieben Millionen Euro. Die Investition zahlte sich für Ipswich dennoch aus. Im Laufe der abgelaufenen Saison – Hutchinson sammelte in 31 Spielen fünf Scorer – schoss der Marktwert auf 22 Millionen Euro hoch.

Dass Gladbach also im zweiten Anlauf in diesem Sommer noch einmal ein Auge auf den 21-Jährigen wirft, ist somit im Grunde ausgeschlossen. In dieser Größenordnung kann der finanziell angeschlagene VfL nicht mitmischen. Fohlen-Kontakt wird Hutchinson dennoch bald haben.

Bei der U21-Europameisterschaft tritt der in England geborene Profi für die „Three Lions“ an. Ein Verbandswechsel war möglich, da Hutchinson bis dato lediglich zwei Freundschafts-, aber keine Pflichtspiele für Jamaika absolviert hatte.

In der Gruppe B der U21-EM trifft England am Mittwochabend (18. Juni 2025, 21 Uhr) auf die DFB-Auswahl um die Gladbacher Rocco Reitz (22) und Lukas Ullrich (21). Deutschland führt die Gruppe mit sechs Punkten aus zwei Spielen an, England ist engster Verfolger mit vier Zählern – es geht also um den Gruppensieg.

Hutchinson durfte am ersten Spieltag gegen Tschechien (2:1) noch von Beginn an ran, gegen Slowenien (0:0) blieb ihm nur ein Kurzeinsatz vergönnt. Gut möglich, dass der einstige Borussia-Flirt für das Spitzenspiel zurück in die Startelf rotiert.

Nutzt Hutchinson die Bühne der U21-EM, ist ein Sommerwechsel trotz Vertrag bei Ipswich Town bis 2029 aufgrund des direkten Wiederabstiegs durchaus denkbar. Klar ist aber auch: nach Gladbach kommt er nicht.