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Von Daniel Thiel

Dortmunder Fohlen-Faible geht weiter BVB-Sorgenkind in spe? Bensebainis „nächster Schritt“ ist ein riskanter

Ramy Bensebaini, hier am 9. Februar 2023, verlässt Borussia Mönchengladbach voraussichtlich nach der Saison 2022/23 und wechselt zu Borussia Dortmund.

Ramy Bensebaini, hier am 9. Februar 2023, verlässt Borussia Mönchengladbach voraussichtlich nach der Saison 2022/23 und wechselt zu Borussia Dortmund.

Dieser Satz von Christoph Kramer (32) sorgte vor zwei Jahren für Diskussionen: „Man muss heute auf jeden Fall nicht mehr zwangsläufig von Gladbach zu Dortmund gehen.“

Zum damaligen Zeitpunkt spielte der Weltmeister von 2014 unter Trainer Marco Rose (46) bei Borussia Mönchengladbach. Allerdings gab es im Januar 2021 schon die ersten Gerüchte, ausgerechnet Rose könnte bald nicht mehr Coach in Gladbach, sondern bei Borussia Dortmund sein.

Wird Ramy Bensebaini nach Hazard und Dahoud nächstes BVB-Sorgenkind?

So kam es dann auch! Im Sommer 2021 verließen direkt vier wichtige Angestellte der Fohlen den linken Niederrhein, um ihre Zelte beim BVB aufzuschlagen. Neben Rose wechselten auch seine damaligen Assistenten René Maric (30) und Alexander Zickler (49) sowie Athletik-Coach Patrick Eibenberger (35) mit nach Dortmund.

Rose ließ bei seinem Wechsel durchblicken, dass es sein Ziel sei, um Titel mitzuspielen – da seien die Gegebenheiten in Dortmund nun einmal besser.

Den berüchtigten „nächsten Schritt“ nach Dortmund gingen vor Rose noch einige andere Ex-Fohlen.

Nun, zwei Jahre nach Kramers Aussage, wechselt aller Voraussicht nach ein Teamkollege des 32-Jährigen von Gladbach nach Dortmund. Ramy Bensebaini (27) folgt einigen bekannten Ex-Fohlen.

Marco Reus (33) sticht da heraus – denn er ist der einzige ehemalige Gladbacher, dessen Wechsel bei dem Großteil der Fohlen-Fans auf Verständnis stieß.

Reus kehrte in seine Heimat zurück und ist, daran besteht elf Jahre nach seinem Wechsel kein Zweifel, eine Dortmund-Legende. 

Aber so gut lief es für andere Akteure, die sich für den nächsten Schritt innerhalb von Nordrhein-Westfalen entschieden, wahrlich nicht!

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Mo Dahoud (27) muss sich nach sechs Jahren in Dortmund, in denen er zwischen Startelf und Bankplatz pendelte, im Sommer 2023 einen neuen Verein suchen.

Sein Vertrag wird nicht verlängert – auch weil der ganz große Durchbruch des einstigen Fohlenstall-Talents, das Gladbach 2017 Richtung Dortmund verließ, ausblieb.

Thorgan Hazard (30) folgte Dahoud zwei Jahre später nach Dortmund, sein Wechsel spülte den Fohlen 25 Millionen Euro in die Kassen. Auch Hazard gelang es nicht, sich endgültig in Dortmund festzuspielen und seine Ablöse zu rechtfertigen. Mittlerweile spielt der Belgier auf Leihbasis in den Niederlanden bei PSV Eindhoven.

Einer der Trainer, dem es nicht gelang, die PS von Hazard, Dahoud und einem anderen Ex-Gladbacher, Nico Schulz (30), auf die Straße zu bekommen, war Marco Rose.

Aus seinem Projekt „Titel holen“ wurde nichts – im Gegensatz zu seinem Vorgänger und Nachfolger Edin Terzic (40).

Denn: Rose wurde selbst nach einem Jahr in Dortmund entlassen –auch seine drei Assistenten mussten gehen. Dass es für das „Team Rose“ sowie Hazard, Dahoud und Schulz, der über die Zwischenstation Hoffenheim nach seiner Zeit in Gladbach beim BVB landete, sorgte bei Teilen der Gladbach-Fans für Schadenfreude.

Dass genau diese Zeit nun auch für Ramy Bensebaini einschlägt, tut zahlreichen Personen im Fohlen-Umfeld in erster Linie daher weh, weil der Algerier ablösefrei nach Dortmund gehen werden wird.

Laut „Sky“ hat Bensebaini bereits einen langfristigen Vertrag beim BVB unterschrieben. Gladbach verliert einen Stammspieler der vergangenen Jahre – und das ohne Einnahmen.

Bei 21 Punkten Vorsprung des BVB auf Gladbach in der aktuellen Bundesliga-Tabelle erscheint der Wechsel des Algeriers auf dem Papier logisch.

Wenn Bensebaini im Sommer in Dortmund aufschlägt, ist es der achte direkte Transfer von Gladbach zum BVB seit 2017.

Von seinen sieben Vorgängern wird ihn aber aller Voraussicht nach nur einer im Sommer in Dortmund begrüßen: Ausgerechnet Otto Addo (47), dessen Wechsel als „Talent Manager“ zwischen den Vereinen im Sommer 2019 noch der geräuschloseste war.

Das „Team Rose“ ist schon längst Geschichte, Dahoud verlässt Dortmund im Sommer und Hazard hat offensichtlich auch keine langfristige Zukunft mehr beim BVB.

Ähnlich wie es den Dortmundern in den vergangenen Jahren nie gelang, Bayern München auswärts Paroli zu bieten, scheiterte der BVB auch immer wieder daran, eigentlich etablierten Bundesliga-Spieler in den eigenen Reihen zu Höchstleistungen zu bringen.

Ähnlich glücklos agierten zum Beispiel auch Maximilian Philipp (29, kam 2017 für 20 Millionen Euro aus Freiburg), André Schürrle (32, kam 2017 für 30 Millionen Euro aus Wolfsburg) und Thomas Delaney (31), den sich der BVB 2018 20 Millionen Euro kosten ließ.

Die vergangenen Jahre lieferten zahlreiche Beispiele, dass der „nächste Schritt“ ein heißes Eisen werden kann. Aus gefeierten Gladbach-Hoffnungsträger wurden in Dortmund schnell Sorgenkinder – dem Risiko setzt sich Ramy Bensebaini nun ebenfalls aus.