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Von Judith Malter

Nach Ausraster und Leibchenwurf Ex-Gladbacher Cuisance reagiert auf Kritik: „Habe guten Charakter“

Michael Cuisance vom FC Bayern Muenchen am 25. August 2021 im DFB-Pokal beim Bremer SV schaut nachdenklich.

Michaël Cuisance, ehemaliger Spieler von Borussia Mönchengladbach, steht beim FC Bayern auf dem Abstellgleis. Er selbst sieht das allerdings anders.

Nach der vernichtenden Kritik an seiner Person und den Gerüchten um zahlreiche Eskapaden beim FC Bayern München, hat Michaël Cuisance (22), Ex-Spieler von Borussia Mönchengladbach, auf die Vorwürfe reagiert. Im Interview mit der „Bild“ am Donnerstag (23. Dezember 2021) stellt der Franzose klar: „Ich habe einen guten Charakter.“

Ex-Gladbacher Michaël Cuisance macht auch beim FC Bayern mit Negativ-Schlagzeilen von sich reden

Keine Ruhe um Ex-Gladbach-Star Michaël Cuisance! Nach den erneuten Gerüchten um seine Ausraster beim FC Bayern und einen baldigen Vereinswechsel, hat der Franzose im Interview mit der „Bild“ Stellung bezogen und klargestellt: An den Schlagzeilen um sein respektloses Verhalten ist nichts dran!

Wir erinnern uns: Cuisance soll beim Rekordmeister nicht nur dadurch aufgefallen sein, dass er zu einem Spiel der zweiten Mannschaft zu spät erschien, weil er seine Schuhe vergessen hatte, sondern jüngst auch durch einen Ausraster gegenüber Mitspieler Robert Lewandowski (33) im Spiel beim VfB Stuttgart. Zudem soll der 22-Jährige wenige Tage später beim Match gegen den VfL Wolfsburg sein Leibchen vor die Füße von FCB-Coach Julian Nagelsmann (34) geschmissen haben, nachdem dieser ihn zum wiederholten Male nicht eingewechselt hatte.

Alles Quatsch, behauptet jetzt Cuisance. „Ich habe die Schlagzeilen gesehen: Aus meiner Sicht wird das absolut falsch ausgelegt! Ich habe mit Julian Nagelsmann ein gutes Verhältnis, ich würde ihm gegenüber nie respektlos sein. Wir hatten einmal eine Diskussion, aber ich habe mein Leibchen nicht absichtlich in seine Richtung geworfen, um mich zu beschweren. Ich bin kein Spieler, der Unruhe stiftet. Ich will keinen Streit mit dem Verein“, so das ehemalige Gladbach-Talent.

Auch an den Geschichten um seine mehrmaligen Verspätungen bei Besprechungen des Rekordmeisters und das Vergessen seiner Fußballschuhe sei nichts dran, sagt Cuisance. „Ich habe einen guten Charakter. Fragen Sie Julian Nagelsmann! Ich bin ein harter Arbeiter. Diese Vorwürfe zu hören ist manchmal schwierig, es trifft mich jedoch nicht mehr. So ist das Leben, ich muss es akzeptieren und einfach weitermachen.“

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Doch sagt Cuisance wirklich die Wahrheit? Zumindest im Fall des Leibchenwurfs sprechen die TV-Bilder eine andere Sprache. Und: Auch in seiner Zeit bei den Fohlen war der 22-Jährige immer wieder durch zweifelhafte Aktionen aufgefallen.

So forderte er seinerzeit über seinen Berater eine Spiele-Garantie von VfL-Manager Max Eberl (48) und Ex-Coach Marco Rose (45) und streikte sich anschließend aus seinem Vertrag, als man ihm diese verwehrte. So trainierte er im Borussia-Park beispielsweise absichtlich mit offenen Fußballschuhen, um sich schließlich unrühmlich zum FC Bayern zur verabschieden.

Doch auch seine Zeit dort ist bisher alles andere als ein Erfolg. Lediglich 13 Pflichtspiele absolvierte er seit seinem Wechsel 2019 an die Säbener Straße. Auch bei seinem kurzen Intermezzo bei Olympique Marseille, wohin er in der Saison 2020/21 verliehen wurde, konnte er nicht überzeugen, sodass die Kaufoption nicht gezogen wurde.

Und: Zurück in München spielt Cuisance in der laufenden Spielzeit so gut wie gar keine Rolle mehr, kam lediglich auf zwei Kurzeinsätze im Pokal und jüngst beim Auswärtsspiel der Bayern in Stuttgart. Gerüchten zufolge soll der FCB mittlerweile genug von Cuisance und seinen Eskapaden haben und ihn so schnell wie möglich loswerden wollen – trotz eines laufenden Vertrags bis 2024.

Cuisance: „Habe das Zeug dazu, regelmäßig bei einem Klub wie Bayern zu spielen“

Seinen Wechsel vom Niederrhein in die bayerische Landeshauptstadt bereue er trotzdem nicht, so Cuisance, der immer noch glaubt, das Zeug dazu zu haben, sich dauerhaft beim Rekordmeister zu etablieren. „Aus meiner Sicht war es nicht zu früh! Ich bin für alles bereit. Bayern hat damals sehr viel getan, mich von einem Wechsel zu überzeugen. Ich habe mir natürlich mehr Einsatzzeiten erhofft – und bei meinem Wechsel auch fest daran geglaubt, dass ich regelmäßig spielen werde. Das hat leider nicht geklappt.“

Cuisance weiter: „Ich habe das Zeug dazu, regelmäßig bei einem Klub wie Bayern zu spielen. Davon bin ich überzeugt. Aber ich habe dazu selten Chancen bekommen. Unter Hansi Flick nur am Saisonende, bei Julian Nagelsmann vor allem in der Vorbereitung. Ich habe ein Spiel gemacht, in dem ich nicht meine beste Leistung gezeigt habe. Das war es. Ich zeige den Trainern jeden Tag, was ich kann. Aber ich kann ihm nichts vorwerfen: Wir haben eine super Hinrunde gespielt!“

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Dass in der Presse teilweise nicht viel Positives über ihn geschrieben werde, sei für ihn nicht relevant, so der ehemalige Borusse. „Ich lerne jeden Tag. Was öffentlich gesagt oder geschrieben wird, ist für mich zweitrangig. Und ich habe Vertrauen in meine Stärken. Es ist nicht einfach, aber ich kenne diese Situation seit langem. Ich muss im Kopf stark bleiben, dann bin ich mir sicher: Ich werde meine Einsatzminuten bekommen.“

Seiner weiteren Zukunft sieht der 22-Jährige deshalb angeblich ganz entspannt entgegen: „Ich bin mit meiner Familie nun im Urlaub und möchte ein paar Tage entspannen. Wir werden bald wissen, wie es weitergeht. Vielleicht muss ich einen Schritt zurück machen, um dann durchzustarten. Ich glaube immer noch fest daran, dass ich eine große Karriere machen kann.“

Ob Cuisance mit seiner Vermutung recht behält, bleibt abzuwarten. Immerhin sollen dem Portal „Foot Mercato“ nach zumindest der FC Metz und ESTAC Troyes sowie der Serie-A-Aufsteiger Venezia FC an einer Verpflichtung des Franzosen interessiert sein. Außerdem sollen jeweils ein Verein aus Russland und der Türkei mit einem Transfer liebäugeln.

Feststeht allerdings, dass die Gladbacher im Falle eines erneuten Wechsels des ehemaligen Top-Talents profitieren könnten. Denn: Der Klub vom Niederrhein soll nach Informationen unserer Redaktion im Vorfeld eine Weiterverkaufs-Klausel im Fall Cuisance mit den Bayern ausgehandelt haben. So können die Fohlen im Falle eines Wechsels also mindestens auf zehn Prozent der gezahlten Ablöse hoffen.