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Von Achim Müller , Judith Malter

Dämlich-Pleite in Augsburg Gladbach-Krise nach Verballer-Spektakel immer schlimmer

Gladbach-Kapitän Lars Stindl verschießt in dieser Szene beim Bundesliga-Duell der Borussia am 12. März in Augsburg einen Foulelfmeter. Am Ende verliert Gladbach die Partie mit 1:3.

Gladbach-Kapitän Lars Stindl verschießt in dieser Szene beim Bundesliga-Duell der Borussia am 12. März in Augsburg einen Foulelfmeter. Am Ende verliert Gladbach die Partie mit 1:3.

Augsburg - Gladbachs freier Fall in der Bundesliga geht weiter. Die Borussia verdaddelte am Freitagabend (12. März 2021) auch das Spiel beim FC Augsburg, verlor am Ende klar mit 1:3. Für die Fohlen war es die sechste Pflichtspiel-Pleite in Folge, seit acht Spielen sind sie sieglos. Seit Trainer Marco Rose Mitte Februar verkündet hatte, dass er Gladbach zum 1. Juli gen Dortmund verlassen wird, geht beim VfL sportlich nichts mehr zusammen.

  • Gladbach-Krise geht mit der sechsten Pleite in Folge weiter
  • Borussia lässt beim 1:3 in Augsburg zahlreiche Top-Chancen ungenutzt
  • Fohlen-Trainer Marco Rose bekommt den freien Fall nicht gestoppt

Während die Augsburger einen wichtigen Heim-Dreier im Kampf gegen den Abstieg feiern, kann Gladbach am 25. Spieltag wohl endgültig eine Teilnahme an der Europa League abhaken. Borussia ist aktuell völlig von der Rolle, unfassbar, was die Rose-Elf in Augsburg für Chancen verballerte, selbst vom Elfmeter-Punkt nicht treffen konnte. Die Nerven liegen offenbar blank. 

Gladbach-Kapitän Lars Stindl verschießt Elfmeter in Augsburg

Gladbachs Nationalspieler Florian Neuhaus, der zwischenzeitlich zum Ausgleich getroffen hatte, sagte nach dem Schlusspfiff: „Nach dem 1:1 habe ich gedacht, dass wir das Ding hier noch drehen können. Dem war aber nicht so. Das ist unglaublich bitter. Das geht mir auch auf die Nerven, muss ich ehrlich sagen. Das ist einfach ein Scheiß-Tag.“

Zu den zahlreichen vergebenen Torchancen sagte Neuhaus: „Es ist ja gut, wenn man viele Chancen hat. Ich hatte ein gutes Gefühl, trotz der Chancen, trotz des verschossenen Elfmeters, weil wir endlich mal wieder Chancen hatten und gut nach vorne gespielt haben. Ich hatte das Gefühl auf dem Platz, dass wir da sind. Deswegen ist das echt bitter. Man muss aber auch sagen. In der zweiten Halbzeit und dann auch am Ende waren eben auch einige Dinge nicht so gut.“

Kapitän Lars Stindl sagte: „Das passt irgendwie alles momentan in unsere Situation. Es gab einige Schlüsselmomente. Klar, wenn ich den Elfer reinmache, dann gehen wir in Führung und haben es wahrscheinlich einfacher. Es kommt so viel zusammen momentan. Direkt nach dem Spiel fühlt es sich einfach nur total brutal an.“

Aber was war das auch für eine Dämlich-Pleite! Denn die Borussia war total dominant in das Duell bei den Bayern-Schwaben gestartet. Augsburg wurde gleich in die eigene Hälfte gedrängt, Gladbach erspielte sich Chancen.

So, als Neuhaus alleine vor FCA-Schlussmann Gikiewicz auftauchte, allerding den Ball nicht im Tor versenken konnte. Die Fohlen drückten weiter, spielten Powerplay, Augsburg lief nur hinterher.

Thuram bediente Lazaro, der die Führung freistehend eigentlich machen müsste – aber erneut zappelte die Kugel nicht im Augsburger Tor.

Rächte sich beinahe, Uduokhai konnte plötzlich durchbrechen, passte scharf ins Zentrum auf Hahn, doch Borussen-Verteidiger Elvedi klärte in höchster Not.

Direkter Konter der Gäste vom Niederrhein. Thuram flitzte den Augsburgern weg, Framberger trat den Franzosen im Strafraum um, Schiedsrichter Sven Jablonski entschied sofort auf Foulelfmeter. Und lag damit richtig, klare Sache.

Fohlen-Kapitän Stindl, der nach abgebrummter Gelb-Sperre wieder mitwirkte, schnappte sich den Ball, kurzer Antritt, Schuss, vorbei. Was für ein Katastrophen-Elfer. Stindl, der erstmals seit 2016 in der Bundesliga vom Punkt verballert hatte, konnte es nicht fassen, statt mit einer Führung gingen die Fohlen kurz darauf kopfschüttelnd in die Kabine.

Nach dem Seitenwechsel gab es dann gleich den nächsten Nackenschlag für die Borussen. Ecke Caligiuri, Vargas konnte ungehindert durchlaufen und wuchtig zur 1:0-Führung für die Hausherren einköpfen. Unfassbar, Augsburg hatte den Spielverlauf völlig auf den Kopf gestellt.

Gladbach wollte gleich antworten. Abschluss Thuram, Gikiewicz parierte, den Abpraller hätte Lazaro ins Tor köpfen können. Doch der Österreicher verfehlte das Ziel.

Nächster Anlauf von Thuram, starker Schuss, nächste starke Parade von Gikiewicz. Borussia blieb dran. Wendt legte ab auf Neuhaus, der legte sich blitzschnell an der Strafraumgrenze den Ball richtig hin, Abschluss, passte, Tor, 1:1. Kollektive Erlösung im Gladbacher Lager.

Die Fohlen machten weiter Druck. Nachdem Plea nicht vollstrecken konnte, kam Neuhaus plötzlich zum Abschluss. Doch dessen Flachschuss auf den kurzen Pfosten kratzte erneut Keeper Gikiewicz noch aus dem Eck. Das war knapp.

Gladbach: In der Schlussphase kontert Augsburg die Fohlen aus

Augsburg konterte, Richter zog ab, vorbei. Aber: Die Augsburger blieben dran, setzten nach. Die Borussen agierten hinten nicht konsequent, Gewühl im Strafrum, der Ball fiel Richter vor die Füße, der sofort abzog, Torhüter Sommer ohne Chance, 2:1 für Augsburg.

Während Gladbach zig Fahrkarten geschossen hatte, waren die Gastgeber brutal effektiv. Zwei direkte Torschüsse, zwei Treffer.

In der Schlussphase warf Gladbach noch einmal alles nach vorne, aber es reichte nicht mehr. Schlimmer noch: Augsburg konterte noch einmal über Hahn, einem Ex-Fohlen, der Sommer mit dem dritten direkten Schuss aufs Tor düpieren konnte, 3:1, das Spiel war durch. Gladbach stürzt sportlich immer weiter ab.