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Von Achim Müller

Gladbach im freien Fall „Treten Sie zurück, Herr Rose?“ – Druck auf Borussia-Trainer immer größer

Gladbach-Trainer Marco Rose am 12. März 2021 an der Seitenlinie im Augsburger Stadion. Roses Borussia musste sich am Ende dem FC Augsburg geschlagen geben (1:3).

Gladbach-Trainer Marco Rose am 12. März 2021 an der Seitenlinie im Augsburger Stadion. Roses Borussia musste sich am Ende dem FC Augsburg geschlagen geben (1:3). 

Mönchengladbach - Es gibt Momente und Augenblicke im Business Bundesliga, die Beobachtern dieses Geschäftes eindeutig signalisieren: Jetzt herrscht endgültig Alarmstufe Rot! So geschehen nach Gladbachs jüngster Auswärtspleite (1:3) in Augsburg (12. März 2021).

  • Gladbach-Krise verschärft sich weiter, Absturz in der Bundesliga
  • Fohlen-Trainer Marco Rose schließt auch Nachfrage einen Rücktritt aus
  • Von Borussia-Manager Max Eberl steht weiter eine Jobgarantie für Rose im Raum

Fohlen-Trainer Marco Rose (44) ist, tief im Betonbauch der Augsburger Arena, bei der Video-Pressekonferenz, DIE Frage gestellt worden. Zwei Mal. Sinngemäß: „Treten Sie zurück, Herr Rose?“

Gladbach: Sportliche Talfahrt der Borussia sorgt für Alarmstufe Rot

Indikatoren dafür, wie sehr Gladbachs Fußballlehrer inzwischen öffentlich angezählt wird. Nach acht sieglosen Pflichtspielen in Folge. Nach der sechsten Niederlage in Serie. Wodurch im März bereits so gut wie feststeht, dass die Borussia wohl nahezu alle sportlichen Ziele in dieser Rückserie 2021 verpassen wird.

Womöglich es nicht einmal mehr zu einem einstelligen Tabellenplatz am Ende für die Elf vom Niederrhein reichen könnte. Trotz des krassen Gladbach-Absturzes lässt Rose jedoch keine Zweifel dahingehend aufkommen, beim VfL Borussia bereits mit seinem Latein am Ende zu sein.

„Nein!“ antwortet Rose auf die Rücktrittsfrage. Rose sagt in diesem Kontext auch: „Ich kann schon nachvollziehen, dass die Fragen kommen. Weil, seitdem ich meinen Wechsel bekannt gegeben habe, wir einfach keine Ergebnisse mehr holen. Ganz klar. Aber wenn man die Jungs spielen sieht, dann spricht das einfach für das, was wir zusammen machen. Für ein großes Vertrauen. Aber natürlich, wir brauchen Ergebnisse. Und die bleiben jetzt schon ein paar Wochen aus.“  

Seit dem 15. Februar. An diesem Tag hatte Rose offiziell gemacht, dass er zum 1. Juli, eine Ausstiegsklausel macht dies möglich, zum Liga-Konkurrenten Dortmund wechseln wird.

Seither ist Rose nicht nur offenkundig bei zahlreichen Gladbach-Anhängern sprichwörtlich „untern durch“, sondern ihm ist in seiner Funktion als Cheftrainer auch jegliche Fortune samt Erfolg abhandengekommen.

Noch im Januar hatte Gladbachs Stern, nach den Liga-Siegen gegen Bayern München und Dortmund, hell gestrahlt. Mittlerweile ist von diesem sportlichen Glanz nicht mehr viel übriggeblieben.

Nächstes Kapitel des sportlichen Niedergangs. Die Augsburg-Pleite, bei der Gladbach es schaffte, wegen zig vergebener Großchancen samt eines kläglich verschossenen Strafstoßes, ausgerechnet durch Kapitän Lars Stindl (32), plus dämlichster Abwehrfehler, einem augenscheinlich überforderten Gegner großzügig auf die Siegerstraße zu verhelfen.

Rose: „Das war mal wieder ein Nackenschlag für uns. In der Summe sehr bitter. Wir arbeiten in einem Bereich, in dem es um Ergebnisse geht. Und da haben wir seit mehreren Wochen keines mehr vorzuweisen. Und das ist nicht gut für uns. Wir haben in unserer Phase auch nicht das nötige Quäntchen Glück. Wir reden auch über Konsequenz im Abschluss. Wir müssen in den nächsten Wochen dranbleiben und das Glück zwingen. Und dann werden wir auch wieder belohnt werden – und dann wird es auch wieder einfacher. Und dann machst du auch die ganz schweren Tore wieder.“

Rose wirkt zwar nicht so, als wolle er vorzeitig die Flinte ins Korn werfen. Dennoch, seine Worte zum nächsten „Nackenschlag“ klingen in weiten Teilen bereits wie das ABC aus der Kladde der Durchhalteparolen.

Gladbach-Manager Max Eberl (47) hat Rose bereits mehrfach eine Jobgarantie bis zum Saisonende ausgesprochen. Auch wenn die Fan-Basis diesbezüglich bereits auf die Barrikaden gegangen ist. Eberl steht zu Rose.

Das letzte Mal, dass Gladbachs Sportdirektor wegen eines freien Falles in der Liga vorzeitig die Trainer-Reißleine gezogen hatte, war im Dezember 2016. Damals musste André Schubert (49), der Gladbach zuvor in die Champions League gecoacht hatte, nach einem ähnlichen Negativ-Lauf seinen Hut nehmen.

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Schuberts Nachfolger Dieter Hecking (56) brachte die Borussia zwar im Anschluss wieder zurück in den Kreis der Europapokal-Teilnehmer, musste dennoch Ende Juni 2019, trotz einer zuvor erfolgten Vertragsverlängerung, für Rose weichen.

Gladbach: Roses Zukunft ist mit BVB-Wechsel bereits gesichert

Etwas mehr als eineinhalb Jahre später ist klar, dass Rose auch vorzeitig gehen wird. Aus freien Stücken eher nicht, dass hat Rose nun zumindest durchblicken lassen. Spätestens aber zum 1. Juli. Dann geht es für ihn bei der anderen Borussia, der aus Dortmund, weiter.