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Von Achim Müller

Rose-Theater, Fan-Aufstand, neuer Trainer Krisen-Kreuzverhör im ZDF! Eberl: „Ich bin ja nicht dumm“

Gladbach-Manager Max Eberl ist am späten Samstagabend (13. März 2021) zu Gast im „Aktuellen Sportstudio“ beim öffentlich-rechtlichen TV-Sender „ZDF“ gewesen.

Gladbach-Manager Max Eberl ist am späten Samstagabend (13. März 2021) zu Gast im „Aktuellen Sportstudio“ beim öffentlich-rechtlichen TV-Sender „ZDF“ gewesen.

Mönchengladbach - Gladbach-Manager Max Eberl (47) läuft in der Krise zur Hochform auf! Borussia befindet sich sportlich aktuell im freien Fall. Sechs Niederlagen in Folge. Seit acht Spielen sieglos. Die Fohlen, immerhin Champions-League-Achtelfinalist, haben bereits 16 Punkte weniger als vergangene Saison zu diesem Zeitpunkt auf dem Konto.

  • Bundesligist Gladbach befindet sich aktuell sportlich im freien Fall
  • Fohlen-Manager Max Eberl stellt sich im ZDF zum Krisen-Kreuzverhör
  • Eberl verrät, welchen Trainer er auf keinen Fall für Rose holen wird

Mit 40 Gegentoren hat der VfL nach 25 Spieltagen schon so viele Buden kassiert, wie in der ganzen Vorsaison.

Gladbach: Max Eberl stellt sich im „Sportstudio“ zum Krisen-Kreuzverhör

Seit Trainer Marco Rose (44) am 25. Februar 2021 offiziell gemacht hat, dass er zum 1. Juli, eine Ausstiegsklausel macht es möglich, zu Dortmund wechselt, geht, was die nackten Ergebnisse anbelangt, im Fohlen-Stall sportlich nicht mehr viel zusammen.

Dennoch hat sich Eberl am Samstagabend (13. März 2021), im „Aktuellen Sportstudio“ des öffentlich-rechtlichen Senders „ZDF“, von Moderator Jochen Breyer (38), vor einem Millionen-Publikum, auf Herz und Nieren abklopfen lassen.

Und: Sich clever aus der Affäre gezogen. Einziger Schwachpunkt: Er kniff für das Torwandschießen. Was Moderator Breyer, der ansonsten beharrlich nachhakte, nonchalant durchgehen ließ.

Zur Sache also, Herr Eberl! Haben Sie schon einen Nachfolger für Marco Rose gefunden? Haben Sie, im Duell mit Chaos-Klub Schalke, das Rennen um Trainer Ralf Rangnick (62) verloren?

Eberl: „Ich habe einen klaren Zeitvorteil. Dementsprechend intensiv habe ich die vergangenen Wochen gearbeitet. Ich habe viele, gute Gespräche geführt. Wir sind auf einem guten Weg.“

Was heißt das, will Breyer, auch mit Blick auf Rangnick, wissen? Eberl sagt zum Namen Rangnick: „Ich habe klar geäußert, dass ich mich zu keinem Namen äußern werde. Ich möchte meinen Job im Hintergrund machen. Ich bestätige keinen Namen.“

Wie weit ist Eberl bei der Suche nach dem Rose-Nachfolger überhaupt? „Für uns ist gerade der Fokus auf die Zielgerade gerückt. Wir haben eine klare Vorstellung.“

Auffällig: Eberl bezieht zu Namen wie Rangnick, Bremens Florian Kohfeldt (38) oder Salzburgs Jesse Marsch (47) gar keine Stellung. Sagt aber klar zum Gerücht Oliver Glasner (46), Trainer des VfL Wolfsburg: „Ich habe keinen Kontakt mit Oliver Glasner gehabt. Er macht einen großartigen Job in Wolfsburg.“

Weiter also im Themen-Galopp. Breyer will wissen, ob Eberl die eine Erklärung dafür habe, dass Borussia, seit Roses Coming-out in Sachen Dortmund, keinen Blumentopf mehr gewinnen konnte.

Borussias Sportdirektor: „Ich habe nicht die eine Erklärung dafür. Diesen einen Punkt, warum wir sechs Mal in Folge verloren haben, den kann ich nicht geben.“

Zur Tatsache, dass Rose inzwischen bei zahlreichen Gladbach-Fans, im wahrsten Sinne des Wortes, offenbar „unten durch“ ist, sagt Eberl: „Marco ist ein Trainer, der bei unserem Verein geliebt wurde, aber innerhalb von Sekunden ein Objekt der Wut war. Das Wort Hass wäre in diesem Zusammenhang wohl ein wenig zu groß, aber da ist ein Feindbild entstanden. Die Stimmung war ganz schnell umgeschlagen. Bei einem Verein, der kurz zuvor noch Bayern und Dortmund bezwungen hatte. Aus Marco ist relativ schnell eine Person geworden, die nicht mehr gewünscht war.“

Versteht Eberl die Fan-Wut nicht? „Doch. Aber ich muss die Dinge so bewerten, dass ich mich nicht von Emotionen leiten lasse. Ergebnisse sind das eine. Aber die Art und Weise, wie wir Fußball spielen, ist etwas anderes. Dass ist das, was ich als Sportdirektor zu bewerten habe in der heutigen Zeit. Wir als Borussia erleben im Moment die böse Seite des Fußballs. Mit vielen Automatismen und Mechanismen, die eintreten, wenn du nicht erfolgreich bist. Es kommt momentan viel zusammen.“

Wäre eine Entlassung Roses der Durchbruch des Teufelskreises? Eberl: „Dass ich einfach den Trainer wechsele und hoffe, dass ein anderer Trainer mit der Mannschaft besser zurechtkommt? Der Wunsch der Fans ist ja nicht ausschließlich wegen der Leistung, sondern hauptsächlich wegen der Entscheidung von Marco Rose. Dass ist das, was ich unterscheide. Ich unterscheide genau diese Emotionalität. Den Fans steht das zu. Und die Fans sollen auch ihre Enttäuschung kundtun. Tun sie auch. Aber ich muss das unterscheiden.“

Eberl betont weiter: „Ich realisiere schon, was um uns passiert. Aber ich bin ja nicht dumm! Dieser Trainer ist innerhalb von sechs Wochen nicht schlechter geworden. Und das Zusammenspiel mit der Mannschaft ist auch nicht schlechter geworden. Aber die Ergebnisse fehlen. Da habe ich im Moment auch kein Argument dagegen. Aber ich sehe die Mannschaft Fußball spielen und habe eine Überzeugung. Darum handele ich ja so, dass wir den Turnaround schaffen können.“

Gladbachs Manager macht beim ZDF-Auftritt weiter deutlich: Rose soll bis zum Saisonende Trainer im Borussia-Park bleiben.

Eberl: „Ich wüsste heute nicht, was dazu führen könnte, dass er nicht bis zum 30.6. bei uns Trainer ist. Stand heute gibt es keinen Grund für mich, dies nicht so zu tun.“

Und: Eberl steht zu seiner Entscheidung, Rose 2019 für Vorgänger Dieter Hecking (56) geholt zu haben. Samt Ausstiegsklausel. Die er unter Umständen in einem ähnlichen Fall auch in Zukunft akzeptieren könnte.

„Ich kann es nicht pauschal ausschließen. Da kann man gerne geteilter Meinung sein. Wir als Borussia Mönchengladbach haben uns inzwischen so entwickelt, dass wir eben jetzt auch Trainer bekommen, die, genau wie Spieler, irgendwann einen anderen Schritt gehen können. Wenn ich den besten Trainer für meinen Klub bekommen kann, dann muss ich darüber diskutieren, zu welchen Bedingungen das möglich ist. Und dann habe ich die Entscheidung zu treffen.“

Eberl legt nach: „Ja, ich würde noch einmal so entscheiden, weil Marco Rose uns genau diesen Kick gegeben hat. Nachdem wir mit Dieter Hecking Platz fünf erreicht haben, haben wir mit Marco Platz vier im vergangenen Jahr erreicht. Und stehen zum ersten Mal seit 1977 in der K.o.-Runde des wichtigsten europäischen Wettbewerbes, also der Champions League. Das hat Marco Rose mit der Mannschaft zusammen geschafft. Marco Rose hat herausragende Leistungen für unseren Klub gebracht. Ich bin der Meinung, dass wir den Trainer haben, der es schaffen kann, auch diese Saison erfolgreich beenden zu können. Wo auch immer wir dann enden.“

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Breyer beendete im Anschluss sein Krisen-Kreuzverhör an Eberl. Dieser lächelte abschließend in die Kameras. Wohl auch im Wissen, dass er die Klippen zur Kardinals-Frage im Rose-Thema wortgewandt umschifft hatte.

Gladbach-Manager Max Eberl kommt im ZDF um eine heikle Frage herum

Die Frage hätte lauten können: Herr Eberl, können sie Marco Rose gar nicht vorzeitig freistellen oder entlassen, weil sie und ihr Klub ansonsten Gefahr laufen, die mit Roses Ausstiegsklausel verbundene Ablöse in Höhe von rund fünf Millionen Euro dann auf’s Spiel zu setzen?

Nach GladbachLIVE-Recherchen könnte das aus arbeitsrechtlichen Gründen nämlich im „Fall der Fälle“ so sein.