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Von Viktoria Silz (vis)

Gewinner, Verlierer, Wundertüten Ende der Vorbereitung: Neuhaus-Comeback und Abwehr-Duelle

Gladbach in den letzten Zügen der Saisonvorbereitung.

Gladbach in den letzten Zügen der Saisonvorbereitung.

Das sind die Gewinner und Verlierer der Gladbacher Saisonvorbereitung!

Sechs Testspiele: vier Siege, ein Unentschieden und eine Niederlage verbuchte Borussia Mönchengladbach während der Sommerpause. Wirklich aussagekräftig sind die Partien jedoch nur bedingt, da Trainer Gerardo Seoane (46) die Spielzeit über alle Profis gleichermaßen verteilte. Erst im Doppel-Test gegen den FC Brentford am Wochenende stand jeweils ein Team über 90 Minuten auf dem Platz.

Die Gewinner und Verlierer der Saisonvorbereitung 

In den ersten vier Testspielen wechselte Seoane nach der Halbzeit stets die komplette Mannschaft aus, um allen Spielern gleichermaßen Einsatzzeit zu garantieren. Anhand der Spielzeit lassen sich die Gewinner und Verlierer der Vorbereitung also nur bedingt ablesen, dennoch haben sich bestimmte Fohlen positiv, aber auch negativ hervorgehoben.

Die Gewinner:

Robin Hack (26): Obwohl der Linksaußen über weite Teile der Saisonvorbereitung noch angeschlagen war und teilweise geschont werden musste, trug er sich gleich doppelt in die Liste der Torschützen ein.

Sowohl beim Testspiel gegen FC Valencia als auch beim Geheimtest gegen den FC Brentford war Hack erfolgreich und dürfte damit auf der ohnehin dünn besetzten linken Außenbahn auch in der kommenden Saison gesetzt sein.

Moritz Nicolas (27): Durch seinen monatelangen Ausfall aufgrund einer Adduktorenverletzung verlor Nicolas seine Vormachtstellung im Gladbacher Tor. Doch in der Vorbereitung zeigte der Keeper, dass er nach seiner Verletzung wieder ganz der Alte ist – auch, wenn er durch seinen katastrophalen Fehlpass im Duell gegen Brentford ein Tor verschuldete. Dennoch glänzte er mit starken Paraden.

Ein weiteres Indiz dafür, dass er im Kampf um den Stammplatz gegen Jonas Omlin (31) die Nase vorn hat, ist, dass er in England beim ersten Brentdorf-Spiel den Vortritt erhalten hat. Ein offizielles Statement von Seoane soll es noch in dieser Woche geben.

Kevin Diks (28): Der Neuzugang vom FC Kopenhagen präsentierte sich in allen Spielen aggressiv und angriffslustig. Mit seiner Multifunktionalität in der Abwehr könnte er schnell zu einem der Führungsspieler im Fohlen-Team heranwachsen. Zudem verwandelte er den einzigen Elfmeter der Testspiel-Reihe (gegen Valencia) erfolgreich und bietet sich somit auch künftig als Elfer-Schütze an.

Nico Elvedi (28): Nach dem Abgang von Ko Itakura (28) und der Verpflichtung von Diks könnte sich die Innenverteidigung der Borussia in der kommenden Saison neu ordnen. Dass er seinen Stammplatz nach wie vor verdient, machte Elvedi spätestens im Test gegen Brentford deutlich. Elvedi und Diks werden aller Voraussicht nach die Stamm-Innenverteidigung der Fohlen bilden und sich lediglich um die Rolle des Abwehrchefs streiten.

Die Verlierer:

Luca Netz (22): Schon vor der Sommerpause wurde der Youngster von U21-Nationaltrainer Antonio Di Salvo abgestraft, indem er für die EM nicht berücksichtigt wurde. Auch während der Testspiele stand es nicht besser um den Linksverteidiger: Gegen Brentford zeigte er eine unterirdische Performance – GladbachLIVE vergab in der Einzelkritik die Note 5,5. 

Im Duell mit Teamkollege Lukas Ullrich (21) könnte er wie bereits in großen Teilen der vergangenen Spielzeit das Nachsehen haben. Aufgrund der mangelnden Einsatzzeit soll Netz auch einen Wechselwunsch bei der Vereinsführung hinterlegt haben – doch aktuell scheint sich kein Transfer anzubahnen.

Joe Scally (22): Für den US-Amerikaner könnte es nach dem Wechsel von Diks zur Borussia ungemütlich werden, besonders falls Gladbach noch in einen Ersatz für Itakura investieren sollte. Denn dann wird aller Wahrscheinlichkeit nach Diks auf die Rechtsverteidiger-Position rücken. Zwar spielt der gebürtige Holländer bevorzugt in der innen in der Defensive, erwies sich aber bereits in den Testspielen als Abwehr-Chamäleon.

Für Scally könnte die Luft damit dünn werden – in den Freundschaftsspielen blieb er im Gegensatz zu Diks weitestgehend unauffällig. Sollte es tatsächlich zu einem Stechen hinten rechts kommen, scheint der Vorzug von Diks angesichts seiner Erfahrung und jüngsten Erfolge ohnehin logisch.

Shuto Machino (25): Erst vor wenigen Wochen wechselte der Japaner an den Niederrhein und sollte sich eigentlich in den verbleibenden Testspielen in die Mannschaft einfügen. Doch daraus wurde nicht mal im Training etwas.

Wegen anhaltender Wadenprobleme trainiert Machino noch immer individuell und verpasste auch die Generalprobe gegen Brentford. Wann und wie er wieder einsatzbereit ist, steht noch immer aus.

Die Wundertüten:

Kevin Stöger (31): Grundsätzlich profitiert Stöger vom Abgang von Alassane Plea (32) und hätte in der Vorbereitung die Chance gehabt, sich als unumstrittener Zehner zu etablieren – doch seine wechselhafte Performance lässt noch offen, wie er in die neue Saison starten wird. Beim Testspiel gegen Metalist Charkiw, blieb Borussia mit der 1:3-Niederlage zwar hinter den Erwartungen zurück, jedoch bahnte sich mit Stöger und Neuzugang Haris Tabakovic (31) ein künftiges Traumduo an.

Mehrfach bediente der Österreicher den Neuling von der TSG Hoffenheim, bis letzterer dank Stögers Vorlage schließlich zum einzigen Treffer der Borussia einnetzte. In den anderen Tests konnte er Gladbachs Offensive jedoch nicht entscheidend voranbringen und bleibt daher weiterhin ein Überraschungspaket.

Florian Neuhaus (28): Mit seinem Skandal-Video zu Beginn der Sommerpause und der anschließenden Degradierung zur U23 gilt Neuhaus vermeintlich als klarer Verlierer der Vorbereitung. Ein, zwei, drei, vier Wochen wurde er nach seinem Mallorca-Fauxpas von der Profi-Mannschaft suspendiert.

Doch sein Comeback bei den Profis war vielversprechend: Gegen Brentford hatte er bereits frühzeitig die Chance, Gladbach die Führung zu verschaffen, traf allerdings nur die Latte. In der 40. Minute konnte er jedoch die Vorlage von Youngster Shio Fukuda (21) erfolgreich verwandeln und sicherte den Fohlen den Sieg.

Wael Mohya (16): Auf das junge Ausnahmetalent würde wohl die Beschreibung Pechvogel deutlich besser passen als Wundertüte. Denn eigentlich überzeugte das Gladbach-Juwel in der Vorbereitung, die er komplett mit den Profis bestritt, auf ganzer Linie. 

Jedoch folgte auf seinen Aufschwung beim Testspiel gegen Valencia der Schock: Immer wieder wurde der dribbelstarke Offensivspieler von den Valencianern hart attackiert – nach dem vierten Mal war es dann zu viel für den 16-Jährigen, es ging nicht mehr weiter. Die bittere Diagnose: Innenbandanriss am Knie – der junge Angreifer wird mindestens bis Anfang September ausfallen und somit den Saisonstart verpassen.

Das erste Pflichtspiel wartet am kommenden Wochenende auf Borussia. Am Sonntag (17. August, 15.30 Uhr) treffen die Fohlen in der ersten Runde des DFB-Pokals auf den Oberligisten SV Atlas Delmenhorst. Die Startelf dürfte klare Aufschlüsse über die künftige Aufstellung in der Bundesliga geben.