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Von Daniel Thiel

Scouting-Reise in Italien Zerschießt ausgerechnet Eberl Virkus' Transfer-Plan bei diesem Nationalspieler?

Max Eberl lacht im Rahmen des Champions-League-Spiels von RB Leipzig bei Manchester City am 14. März 2023.

Max Eberl, hier am 14. März 2023, war bis Januar 2022 Geschäftsführer bei Borussia Mönchengladbach und arbeitet mittlerweile bei RB Leipzig.

Zeichnet sich hier ein kurioses Dreiecks-Szenario mit jeder Menge Borussia-Know-how ab?

Sie haben die jüngere Vergangenheit von Borussia Mönchengladbach geprägt! Die 2010er-Jahre standen am Niederrhein im Zeichen der Schweiz-Legionäre.

Gladbach vor Transfer-Duell mit Max Eberl um Basel-Talent?

In Granit Xhaka (30) wurde ein Eidgenosse erst Borussias Kapitän, später dann auch Rekord-Transfer, als er 2016 für 45 Millionen Euro zum FC Arsenal wechselte. Darüber hinaus zählten auch Xhakas Landsmänner Denis Zakaria (26), Yann Sommer (34) und Breel Embolo (26) zu langjährigen Gladbach-Säulen.

Aktuell gibt es zwei Schweizer im Fohlen-Kader: Nico Elvedi (26) wurde vor mittlerweile acht Jahren von Ex-Gladbach-Manager Max Eberl (49) an den Niederrhein gelotst. Im Januar 2023 holte Eberl-Nachfolger und Langzeit-Vertrauter Roland Virkus (56) Jonas Omlin (29) zu Borussia.

Zeichnet sich nun ausgerechnet ein Transfer-Kampf zwischen Eberl und Virkus um einen weiteren Schweizer ab?

Die genannten Transfers zeigen, dass Eberl den Schweizer Markt bestens kennt. Sein Ex-Klub bereitet sich aktuell auf einen Transfer-Sommer ganz im Zeichen eines Kader-Umbruches bevor – und hat offensichtlich auch in diesem Jahr Spieler aus der „Nati“, der Schweizer Nationalmannschaft, im Visier.

In den vergangenen Monaten wurde Borussia bereits mit dem Duo Fabian Rieder (21) und Cedric Itten (26) vom Schweizer Meister Young Boys Bern in Verbindung gebracht.

Einen anderen Schweiz-Klub hat aktuell aber Eberl im Blick! Der jetzige Geschäftsführer von RB Leipzig wurde am vergangenen Donnerstag (11. Mai 2023) beim Spiel des FC Basel in Florenz gesichtet. Über Eberls Scouting-Reise nach Italien berichtete unter anderem die Basler Zeitung.

Im Hinspiel des Conference-League-Halbfinals wurde da ein Youngster zum Matchwinner, den mittlerweile auch zahlreiche Gladbach-Fans kennen dürften: Zeki Amdouni (21) schoss Basel in der Nachspielzeit zum umjubelten 2:1-Sieg.

Die „Bild“ vermeldete bereits Ende März, dass Borussia Interesse am Schweizer Nationalspieler habe. Virkus habe ihn als möglichen Nachfolger für Lars Stindl (34), der dem Niederrhein im Sommer nach acht Jahren den Rücken kehrt, ausgemacht. Seitdem berichteten auch Schweizer Medien wie „KMedia“ und zuletzt „BlueWin“ über das Fohlen-Interesse.

Kurios sind in dem sich abzeichnenden Transfer-Poker zwei Aspekte: Zum einen kennen Eberl und Virkus den Sportchef des FC Basel bestens –es ist Borussias Ex-U23-Trainer Heiko Vogel (47).

Vogel, der Borussia vor ziemlich genau einem Jahr verließ, wurde von Eberl an den Niederrhein geholt und arbeitete mit Virkus – besonders in dessen Endphase als Jugenddirektor – eng zusammen. Der 47-Jährige ist aktuell nicht nur Basel-Sportdirektor, sondern auch bis Saisonende Interimstrainer.

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Darüber hinaus wurde erst vor zwei Wochen ein Transfer von Zeki Amdouni offiziell – der endgültige Wechsel des Nationalspielers zum FC Basel. Aktuell ist der 21-Jährige nur von Lausanne ausgeliehen.

Anfang Mai zog der finanziell gebeutelte Klub aus Basel die Kaufoption –als Ablöse werden in den Schweizer Medien Summen im Bereich von drei bis vier Millionen Euro kolportiert. Zum 1. Juli 2023 ist Amdouni dann auch endgültig Basel-Spieler.

Das heißt aber längst nicht, dass Amdouni auch in der kommenden Saison im Basel-Trikot aufläuft!

Bereits im Rahmen der Transfer-Verkündung berichteten etwa die „Basler Zeitung“ und das Portal „Nau.ch“, dass ein direkter Weiterverkauf für das begehrte Talent Amdouni in den kommenden Monaten alles andere als unwahrscheinlich sei.

Kolportiert wurde zuletzt, dass Basel auf eine Ablöse im Bereich von zehn Millionen Euro hoffe. Dann hätte der FC Basel einen Millionen-Gewinn erzielt – und Amdouni könnte bereits im kommenden Sommer den nächsten Schritt machen.

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Ein ähnliches Szenario zeichnet sich beim Basel-Mittelfeldspieler Andy Diouf (19) ab. Auch bei dem Teenager zog der Vogel-Klub Anfang Mai die Kaufoption – auch auf ihn soll Max Eberl bei seiner Scouting-Reise in Italien ein Auge geworfen haben.

Nach dem Florenz-Spiel wurde Amdouni danach gefragt, ob er davon ausgehe, auch in der kommenden Saison für Basel zu spielen. Wir werden sehen, sagte er daraufhin der „Basler Zeitung“.

Zeki Amdouni bejubelt beim Conference-League-Spiel des FC Basel bei der AC Florenz am 11. Mai 2023 das Siegtor in der Nachspielzeit.

Zeki Amdouni erzielte beim Conference-League-Spiel des FC Basel bei der AC Florenz am 11. Mai 2023 das Siegtor in der Nachspielzeit.

Sein aktueller Trainer Heiko Vogel wurde wiederum nach dem Spiel auf das enorme Interesse an Amdouni angesprochen – auch von Vogels Ex-Chef Max Eberl. 

Vogel: „Es wäre ein Skandal, wenn die Scouts nicht auf ihn schauen würden. Mit dem Ziehen der Kaufoption haben wir alles richtig gemacht.“

Bereits in den vergangenen Wochen zeichnete sich ab, dass es zum kuriosen Szenario kommen könnte, dass die alten Bekannten Vogel und Virkus im Transfer-Poker um Amdouni wieder aufeinandertreffen.

Sollte sich Amdouni bei Eberls Hautnah-Beobachtung in Florenz auch endgültig in dessen Notizblock gespielt haben, könnte daraus sogar eine noch spektakulärere Dreiecks-Konstellation zwischen Eberl, Vogel und Virkus mit viel Borussia-Know-how werden. Zerschießt ausgerechnet Eberl Virkus' Transfer-Plan?

Klar ist: Einen Verein mit den wirtschaftlichen Möglichkeiten von RB Leipzig schreckt eine Ablöse im Bereich von zehn Millionen Euro nicht ab. Borussia müsste vermutlich erst einmal Transfer-Erlöse durch Abgänge erzielen, um diese Ablöse ohne weiteres stemmen zu können.