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Von Judith Malter

GladbachLIVE-Jahresrückblick Von Eberl-Rücktritt bis Dortmund-Rausch: So lief 2022 für die Fohlen

Die Mannschaft von Mönchengladbach (Nico Elvedi (l.), Jonas Hofmann, Ramy Bensebaini, Marcus Thuram und Marvin Friedrich (vorne)) bejubelt den Sieg gegen Borussia Dortmund am 11. November 2022.

Die Mannschaft von Mönchengladbach bejubelt den Sieg gegen Borussia Dortmund am 11. November 2022. Insgesamt hielt das Jahr 2022 jedoch nicht nur Höhen für den Klub vom Niederrhein bereit.

Das Jahr 2022 neigt sich dem Ende entgegen. Für Borussia Mönchengladbach war es ein Jahr voller Höhen und Tiefen – sportlich wie nicht-sportlich.

GladbachLIVE hat die wichtigsten Ereignisse rund um die Fohlenelf aus dem Jahr 2022 nochmals Revue passieren lassen und für Sie zusammengefasst.

Das Jahr 2022 im großen GladbachLIVE-Rückblick:

Januar: Das Jahr 2022 beginnt für Borussia mit einem Paukenschlag. Denn: Max Eberl (49), langjähriger Sportdirektor der Fohlen, verkündet ohne großartige Vorwarnung seinen Abschied. Gesundheitliche Gründe sollen ihn eigenen Aussagen nach dazu bewogen haben. „Ich habe keine Kraft mehr, um diesen Job zu machen. Das hat nichts mit verletztem Stolz zu tun, nichts mit Frust oder mit Liebe – ich bin einfach erschöpft und müde“, so Eberl in seiner Abschieds-Pressekonferenz.

Zuvor hatte Eberl als eine seiner letzten Amtshandlungen noch Marvin Friedrich (27) als neuen Innenverteidiger verpflichtet. In Denis Zakaria (26) verließ allerdings auch ein anderer Spieler den Klub. Der Schweizer, der seit 2017 bei Borussia unter Vertrag gestanden hatte, wechselte zu Juventus Turin.

Auch sportlich lief es zum Jahresanfang alles andere als rund bei den Fohlen. Nach einer kurzen Weihnachtspause startete der VfL zwar mit einem 2:1-Auswärtssieg bei Bayern München verheißungsvoll in die zweite Saisonhälfte, doch zwei 1:2-Heimniederlagen in Folge gegen Bayer Leverkusen und Union Berlin trübten die Stimmung wieder. Zudem schied Borussia im DFB-Pokal-Achtelfinale nach einer 0:3-Schlappe bei Zweitligist Hannover 96 aus.

Februar: Nach wochenlangen Spekulationen über die Nachfolge von Max Eberl als Sportdirektor präsentierte Gladbach schließlich den langjährigen Jugend-Koordinator Roland Virkus (56) als neuen Manager. Er sagte dazu: „Ich habe einen Riesenrespekt und viel Demut vor dieser Aufgabe, deswegen hatte ich mir auch Bedenkzeit erbeten. So etwas entscheidet man nicht einfach so von heute auf morgen. Das muss wohlüberlegt sein. Schließlich will man dem Klub nicht schaden, für den man schon 32 Jahre gearbeitet hat.“

Zudem durfte Borussia zum Bundesliga-Heimspiel gegen den FC Augsburg (12. Februar) erstmals wieder 10.000 Fans im Borussia-Park begrüßen. So viele Zuschauer waren ab Mitte Februar unter der „2G-plus-Regelung“ wieder zugelassen. Die Freude darüber währte allerdings nur kurz. Denn: U23-Spieler Jordi Bongard verstarb im Alter von nur 20 Jahren völlig unerwartet nach einem schweren Verkehrsunfall. Bongard war 2013 in die Borussias Jugendabteilung gewechselt und hatte von da an alle Juniorenmannschaften durchlaufen.

Auch sportlich blieb es weiter unbeständig bei den Fohlen. Nach einem 1:1 bei Arminia Bielefeld und einem Sieg gegen Augsburg (3:2) folgte eine 0:6-Klatsche beim BVB und ein 2:2 gegen den VfL Wolfsburg.

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März: Im März wurde publik, wer nach Virkus' Beförderung zum Manager die vakante Position des NLZ-Direktors einnimmt: Mirko Sandmöller. Der 38-Jährige arbeitet bereits seit 2008 bei Borussia und war zuvor schon NLZ-Geschäftsführer gewesen.

Außerdem tat sich Borussia nach dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs unter dem Motto „Borussia hilft“ durch zahlreiche Hilfs-Aktionen hervor. Der Verein rief zu einer Spendenaktion auf, bei der er 94.269 Euro spendete – für jedes Vereinsmitglied einen Euro. Die Frauen und Freundinnen der Profis sammelten Sachspenden für die Menschen in der Ukraine, zudem stellte Borussia Medikamente im Wert von 80.000 Euro zur Verfügung.

April: Nach einer bitteren 2:3-Niederlage in Stuttgart im März, bei der Borussia eine 2:0-Führung aus der Hand gegeben hatte, holte der VfL in den folgenden vier Spielen zehn Punkte und befreite sich damit im April endgültig aus den gefährlichen Abstiegsregionen der Bundesliga-Tabelle. Gegen Hertha BSC, den VfL Bochum sowie Greuther Fürth gewann sie jeweils mit 2:0. Die Partie in Bochum wurde allerdings beim Stand von 2:0 für die Fohlen abgebrochen, weil Schiedsrichterassistent Christian Gittelmann von einem Bierbecher getroffen wurde.

Lediglich gegen Mainz konnte Borussia nicht gewinnen, die Partie endete 1:1. Bei diesem Spiel gab es zudem erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie keine Kapazitätsbeschränkung mehr, 44.200 Zuschauer sahen das Fohlen-Remis.

Im Derby gegen den 1. FC Köln war das Stadion der Fohlen dann sogar erstmals seit Ausbruch der Pandemie wieder ausverkauft. Einen schönen Tag erlebten die Fohlen-Fans allerdings nicht. Denn: Die vorige Erfolgsserie des VfL riss auf besonders unangenehme Weise. Im heimischen Borussia-Park verlor die Hütter-Elf mit 1:3.

Danach folgte es eine sportliche Achterbahnfahrt im neuen Stadion des SC Freiburg. Wie schon in Stuttgart verspielte die Mannschaft zunächst eine 2:0-Führung, ehe Kapitän Lars Stindl (34) in der Nachspielzeit noch für den 3:3-Ausgleich sorgte. Somit bleib es sportlich unruhig am Niederrhein.

Mai: Borussia haute im Mai sportlich nochmal alles raus: einem 3:1-Sieg gegen RB Leipzig folgte ein 1:1 im letzten Auswärtsspiel der Saison bei Eintracht Frankfurt.

Am 11. Mai empfing Borussia zudem die ukrainische Nationalmannschaft zu einem Freundschafts- und Benefizspiel im Borussia-Park und setzte damit ein sportliches Zeichen für Frieden und Solidarität. Für die Ukraine war es das erste Spiel nach Ausbruch des russischen Angriffskriegs, es diente den Gästen als Vorbereitung für internationale Pflichtspiele. Rund 20.300 Zuschauer sorgten mit verschiedenen Solidaritätsaktionen für eine besondere Atmosphäre beim 2:1-Erfolg der Ukrainer. Das Spiel brachte eine Spendensumme in Höhe von rund 141.000 Euro ein.

Zum Abschluss der Saison 2021/22 feierten die Fohlen dann einen klaren 5:1-Erfolg über die TSG Hoffenheim und schloss damit die Saison – nach zwischenzeitlichen Abstiegssorgen – noch recht versöhnlich auf dem 10. Tabellenplatz ab. Im Anschluss an diese Partie folgte allerdings ein weiterer Paukenschlag. Denn: Borussia gab die Trennung von Trainer Adi Hütter bekannt. „Nach vielen intensiven und respektvollen Gesprächen sind wir im beiderseitigen Einvernehmen zu der Entscheidung gekommen, getrennte Wege zu gehen. Es ist schade und viel Wehmut dabei, weil ich mich hier sehr wohlgefühlt habe, aber wir haben leider sportlich nicht das gebracht, was wir uns alle vorgestellt haben“, sagte Borussias scheidender Chefcoach.

Und es gab weitere Abschiede bei Borussia: Neben Matthias Ginter (28), der in fünf Jahren 179 Pflichtspiele für die Fohlen bestritt und den Verein in Richtung Freiburg verließ, sagten Keanan Bennetts (23/jetzt Darmstadt 98), László Bénes (25/Hamburger SV) und Andreas Poulsen (23/Aalborg BK) Lebewohl. Zudem wurden Zeugwart Rolf Hülswitt nach 37 Jahren sowie Athletiktrainer Markus Müller nach fünf Jahren beim VfL verabschiedet.

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Juni: Borussia begann nach der Spielzeit 2021/22 die Planung für die kommende Saison. In diesem Zusammenhang verlängerten die Gladbacher die Verträge von Patrick Herrmann (31/bis 2024), Jonas Kersken (22/bis 2025) und Moritz Nicolas (25/bis 2026) und stattete Yvandro Borges Sanches (18) mit seinem ersten Profivertrag aus. Zudem verpflichtete sie den Dänen Oscar Fraulo (19) vom FC Midtjylland.

Außerdem wurde mit Daniel Farke (46) auch der neue Cheftrainer der Fohlen vorgestellt. Er unterschrieb einen bis 2025 laufenden Vertrag. „Wir wollen wieder gemeinsame Werte entwickeln bei Borussia und diese jeden Tag leben – auf dem Trainingsplatz und in jedem einzelnen Spiel. Wenn wir das hinbekommen, gelingt auch wieder das, für das Borussia immer stand. Und das ist eine große Einigkeit in dem Klub, mit unseren fantastischen Fans“, so Farke bei seiner Vorstellung. Am 24. Juni startete Borussia mit ihrem neuen Chefcoach in die Vorbereitung der neuen Saison.

Auch bei der U23 gab es einen neuen Trainer: Eugen Polanski (36) übernahm das Amt von Vorgänger Heiko Vogel (47).

Am 14. Juni fand zum achten Mal ein Länderspiel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft in Mönchengladbach statt. In der UEFA Nations League deklassierte die DFB-Auswahl Europameister Italien mit 5:2. Rund 44.200 Zuschauer verfolgten das Fußballfest im Borussia-Park.

Juli: Im Juli reiste Borussia Mönchengladbach erstmals seit zweijähriger Corona-Abstinenz wieder ins Trainingslager an den Tegernsee nach Rottach-Egern. Mit dabei war auch Gladbach-Neuzugang Ko Itakura (25) gereist, den Gladbach erst kurz vorher für fünf Millionen Euro Ablöse von Manchester City verpflichtet hatte. Vor zahlreichen mitgereisten Fans bereiteten sich die Fohlen in Bayern auf die erste Spielzeit unter dem neuen Trainer Daniel Farke vor.

Noch vor dem Start des einwöchigen Trainingslagers am Tegernsee stand für die Fohlen zudem das erste Testspiel an. Das 4:2 bei Rot-Weiß Essen sorgte für einen gelungenen Einstand des neuen Coaches. Nach weiteren gelungenen Tests gegen 1860 München (6:0), Viktoria Köln (5:2), Standard Lüttich (1:1), MSV Duisburg (1:0), Athletic Bilbao (0:0) sowie Real Sociedad San Sebastian (1:1) wartete Ende Juli das erste Pflichtspiel der Saison.

In der ersten Runde des DFB-Pokals setzten sich der VfL souverän mit 9:1 beim SV Oberachern durch.

August: Gladbach feiert wichtige Vertragsverlängerungen und startet unter Farke in die Saison

August: Auch der August begann mit guten Nachrichten. Denn: Stürmer Alassane Plea (29) gab seine Vertragsverlängerung bekannt. Wenige Tage später bekannte sich auch Jonas Hofmann (30) weiter zu Borussia und verlängerte sein Arbeitspapier. In Nathan N'Goumou (22) wurde zudem ein weiteres hoffnungsvolles Talent vom FC Toulouse verpflichtet.

Es gab aber abermals einige Abschiede: Breel Embolo (25), schloss sich der AS Monaco an, Famana Quizera, zog es zu Academica Viseu. Zudem verlieh Borussia Torhüter Moritz Nicolas an Roda Kerkrade.

Und sportlich – lief es gut. Am 6. August starteten die Fohlen vor mit einem 3:1-Sieg gegen die TSG 1899 Hoffenheim in die Saison. Es folgten ein 2:2 bei Aufsteiger Schalke 04, ein 1:0 gegen Hertha BSC sowie ein 1:1-Remis beim FC Bayern München.

September: Im September wurde die Freude über die zuvor guten Leistungen getrübt. Zum einen, weil die Fohlenelf etwas von ihrer Konstanz verlor. Einer 0:1-Niederlage in Mainz folgten ein 0:0 beim SC Freiburg, ein 3:0-Erfolg gegen RB Leipzig sowie eine 1:5-Klatsche bei Werder Bremen.

Zum anderen aber auch, weil sich Florian Neuhaus und Ko Itakura schwer am Knie verletzten und somit für einen langen Zeitraum ausfielen.

Personell gab es darüber hinaus weitere Veränderungen bei Borussia. Julian Weigl (27) wurde ein Mittelfeldspieler von Benfica Lissabon ausgeliehen, Jordan Beyer (21) hingegen wurde an den englischen Zweitligisten FC Burnley verliehen.

Oktober: Gladbach glänzt im Derby gegen Köln – scheidet dann aber im Pokal aus

Oktober: Der Oktober wurde stimmungstechnisch vor allem von Borussias furiosem 5:2-Derbysieg gegen den 1. FC Köln getragen. Wer nun denkt, dass dies die Fohlen auch danach sportlich nachhaltig noch beflügelte, irrt allerdings. Auf den starken Auftritt gegen die Geißböcke folgten ein 2:2-Remis in Wolfsburg sowie eine 1:3-Niederlage gegen Eintracht Frankfurt und eine 1:2-Niederlage bei Union Berlin.

Außerdem verabschiedete sich Borussia nach einer 1:2-Niederlage bei Zweitligist Darmstadt 98 in der zweiten Runde aus dem DFB-Pokal. Schlimmer noch: Verletzungsbedingt musste das Team nach dem Match in Yann Sommer (34) und Jonas Hofmann mehrere Wochen lang auf zwei weitere Stammkräfte verzichten.

November: Im November gings jedoch sportlich wieder bergauf! So gewann Borussia erst 3:1 gegen den VfB Stuttgart, verlor dann jedoch 1:2 beim VfL Bochum. Mit einem 4:2-Erfolg gegen Borussia Dortmund beendete die Fohlenelf jedoch das Fußball-Jahr 2022 auf Bundesliga-Tabellenplatz acht stehend.

Für Youngster Jan Olschowsky war es außerdem ein ganz besonderer Monat. Der 21-Jährige kam gegen Bochum unverhofft zu seinem Bundesliga-Debüt, da Sommer und sein Vertreter Tobias Sippel wegen Verletzungen passen mussten. Trotz der Niederlage wusste der Keeper zu überzeugen. Gegen Dortmund stand er dann zum ersten Mal im ausverkauften Borussia-Park im Tor – und trug mit einer überragenden Leistung maßgeblich zum Erfolg seines Teams gegen den BVB bei.

Dezember: In Yann Sommer, Nico Elvedi (25), Ko Itakura, Marcus Thuram (25), Joe Scally (20) und Jonas Hofmann entsandte Borussia sechs Spieler zur Winter-WM in Katar. Der Franzose Thuram schaffte es mit seinem Team bis ins Finale und kehrte als Vize-Weltmeister zurück.

Anfang des Monats trat zudem Ex-Manager Max Eberl seinen neuen Job bei Liga-Rivale RB Leipzig an – und machte gleich mit einigen zweifelhaften Äußerungen Richtung Gladbach auf sich aufmerksam. So nannte der 49-Jährige den „Brauseklub“ seinen Traumverein und gab an, dass das Thema Borussia für ihn ein für allemal erledigt sei.

Am 12. Dezember nahm die Elf vom Niederrhein nach einer kurzen Winterpause die Vorbereitung auf die zweite Saisonhälfte auf. Highlight war ein Testspiel gegen die „Legenden des Parks“ am 17. Dezember, welches die Fohlenelf vor rund 25.000 Zuschauern bei Eiseskälte mit 12:3 für sich entschied. 32 ehemalige Fohlen-Profis kamen dabei zusammen.